Manfred Schüler

Manfred Schüler (* 7. März 1932 in Jessen, Kreis Sorau, Provinz Brandenburg;[1] † 8. April 2025 in Darmstadt[2]) war ein deutscher Finanz- und Verwaltungsfachmann und Politiker (SPD). Er war von 1974 bis 1981 Chef des Bundeskanzleramtes.
Lebenslauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Verwaltungslehre und Wirtschaftsstudium war Schüler an mehreren wissenschaftlichen Instituten und in der Privatwirtschaft tätig. Seit 1958 Mitglied der SPD, war er von 1968 bis 1969 Referent für Fragen der Finanzreform im Arbeitskreis V der SPD-Bundestagsfraktion bei Alex Möller und 1969 Stadtkämmerer von Gelsenkirchen.
Nach dem Regierungswechsel 1969 wurde Schüler als Ministerialdirektor Leiter der Grundsatzabteilung und ab 1972 beamteter Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, das damals von Helmut Schmidt (SPD) geleitet wurde. Als Schmidt 1974 Bundeskanzler wurde, berief er den fachlich anerkannten Verwaltungsexperten Schüler zum Chef des Bundeskanzleramtes. In dieser Zeit war Schüler maßgeblich an der Umsetzung der Regierungspolitik Schmidts beteiligt und genehmigte unter anderem die verfassungswidrige Abhöroperationen in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart zur Kontrolle von Gesprächen zwischen Strafverteidigern und Häftlingen der Rote Armee Fraktion (RAF).
1981 wechselte Schüler in den Vorstand der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Ab 1999 war Schüler letzter Vorsitzender des Verwaltungsrates der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) und anschließend von 2000 bis 2003 Aufsichtsratsvorsitzender der TLG. Am 8. April 2025 starb Manfred Schüler im Alter von 93 Jahren in Darmstadt.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1978: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland[3]
- 1990: Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen[4]
- 2000: Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland[5]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Manfred Schüler: Lebenslauf. In: Carl Dietzel und die Theorie des Staatskredits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1961.
- ↑ Traueranzeige im General-Anzeiger Bonn vom 12. April 2025, abgerufen am 12. April 2025.
- ↑ Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 30, Nr. 219, 21. November 1978.
- ↑ Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Verdienstordenträgerinnen und -träger seit 1986. (pdf; 90 kB) In: land.nrw. 17. März 2015, S. 20, archiviert vom am 31. März 2019; abgerufen am 12. April 2025.
- ↑ Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 53, Nr. 37, unbekannte Ausgabe.
Personendaten | |
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NAME | Schüler, Manfred |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Finanz- und Verwaltungsfachmann und Politiker (SPD) |
GEBURTSDATUM | 7. März 1932 |
GEBURTSORT | Jessen, Kreis Sorau, Provinz Brandenburg |
STERBEDATUM | 8. April 2025 |
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern
- SPD-Mitglied
- Beamteter Staatssekretär (Bundesrepublik Deutschland)
- Chef des Bundeskanzleramtes
- Beauftragter für die Nachrichtendienste des Bundes
- Träger des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen
- Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Großkreuz)
- Träger des Ordens des Infanten Dom Henrique (Großkreuz)
- Person (Bundesministerium der Finanzen)
- Aufsichtsratsvorsitzender (Deutschland)
- Kämmerer
- Beigeordneter (Nordrhein-Westfalen)
- Deutscher
- Preuße
- Geboren 1932
- Gestorben 2025
- Mann