Togo
Lage | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Lomé |
---|---|
Staatsform | Präsidiale Republik |
Währung | CFA-Franc (FCFA) |
Fläche | 56.785 km² |
Bevölkerung | ca.08 Mio (2020) |
Sprachen | Französisch (offiziell und Handelssprache), Ewe und Mina (fast identisch) |
Religionen | Naturreligionen 51 %, Christen 29 %, Muslime 20 % |
Stromnetz | (127), 220 V/ 50 Hz (Europäischer Stecker) |
Telefonvorwahl | +228 |
Internet TLD | .tg |
Zeitzone | UTC (keine Sommerzeit) |
Togo liegt in Westafrika. Der Staat ist an der Küste nur 52 km breit.
Togo bietet touristisch interessante Ziele wie den Togosee, den Koutammakou der Batammariba (UNESCO-Weltkulturerbe), farbenfrohe Märkte in Lomé und beeindruckende Natur wie den Wasserfällen von Akloa und Womé.
Regionen
[Bearbeiten]Togo ist in fünf Hauptregionen unterteilt, die sich von Süden nach Norden erstrecken und jeweils eigene kulturelle und geografische Besonderheiten aufweisen:
- 1 Région Maritime (Maritime-Region) Diese südlichste Region umfasst die Hauptstadt Lomé, die Atlantikküste und ist wirtschaftlich sowie politisch das Zentrum des Landes, geprägt von Stränden, Märkten und kolonialer Geschichte.
- 2 Région des Plateaux (Plateau-Region) Eine landschaftlich reizvolle Region mit Bergen, Wäldern und Wasserfällen, mit Städten wie Kpalimé und Atakpamé, bekannt für ihre kühleren Temperaturen und Kunsthandwerk.
- 3 Région Centrale (Zentralregion) Eine landwirtschaftlich geprägte Region mit der Stadt Sokodé als kulturellem Zentrum, reich an traditionellen Festen und ethnischer Vielfalt, vor allem der Tem- und Kotokoli-Völker.
- 4 Région de la Kara (Kara-Region) Diese Region im nördlichen Zentrum ist Heimat der Kabiyé-Ethnie und bekannt für traditionelle Sportarten wie den Evala-Ringkampf sowie für kulturelle Highlights wie das Gadao-Fest.
- 5 Région des Savanes (Savannen-Region) Die nördlichste und trockenste Region Togos mit der Hauptstadt Dapaong, beeindruckender Savannenlandschaft und Nähe zu Nationalparks wie dem Fazao-Malfakassa.
Städte
[Bearbeiten]- 3 Sokodé Sokodé ist die zweitgrößte Stadt Togos und ist für ihre kulturelle Vielfalt bekannt. Hier finden jährlich kulturelle Veranstaltungen wie das Gadao-Fest statt, die tief in den spirituellen Bräuchen der Tem- und Kotokoli-Völker verwurzelt sind.
- 4 Kara Kara ist ein kulturelles Zentrum mit Nähe zum Koutammakou, dem Land der Batammariba mit ihren einzigartigen Lehmburgen, sowie ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die hügelige Landschaft der Kabiyé-Region.
- 5 Aného Die historische Küstenstadt Aného, einst Hauptstadt Togos zur Kolonialzeit, beeindruckt mit ihrer kolonialen Architektur, ruhigen Stränden und spirituellen Stätten, die von der tiefen Verbindung zwischen traditioneller Religion und Christentum zeugen.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]- 1 Kéran-Nationalpark (parc national de la Kéran) Gelegen in der Region Kara, ist dieser Park einer der bekanntesten Togos und beherbergt Elefanten, Antilopen, Affen sowie eine Vielzahl von Vögeln; er erstreckt sich entlang des Kéran-Flusses und bietet klassische Savannenlandschaft mit Waldinseln.
- 2 Fazao-Malfakassa-Nationalpark (parc national de Fazao Malfakassa) Der größte Nationalpark Togos, gelegen in den Regionen Centrale und Kara, zeichnet sich durch seine hügelige, dicht bewaldete Landschaft aus und schützt bedrohte Tierarten wie Leoparden, Büffel, Paviane und zahlreiche Vogelarten. Es ist weitläufiges Gebiet mit vielen regionalen Tieren (beste Reisezeit: Januar-März). Safaritouren werden in der Trockenzeit von November bis April angeboten. Anfahrt aus Sokodé, wo sich auch Unterküfte befinden.
- 3 Abdoulaye Wildlife Reserve (Réserve de Faune d'Abdoulaye) In der Region Savanes befindet sich eine kleinere Wildtier- und Jagdreserve, die weniger erschlossen ist und sich daher eher für erfahrene Abenteurer eignet. Mit etwas Glück bieten sich hier Beobachtungen von Antilopen und anderen Savannentiere.
- 4 Lions' Den Nationalpark (parc national de la Fosse aux Lions) Die Benennung erfolgte nach einer löwenähnlichen Felsformation. Der Park dient dem Schutz der Tierwelt der Savanne, zu der Paviane und Vögel gehören.
- 5 Wasserfall von Womé (Cascade de Womé) Ein idyllischer Wasserfall nahe Kpalimé, umgeben von Regenwald.
- 6 Cascade d'Akloa. Die Anreise erfolgt per Minibus von Atakpamé oder Kpalimé (Dauer: ca. 4 Stunden). Von Badou per Motorrad nach 6 Tomegbé, dort bei den Dorfbewohnern ein Ticket (!) kaufen und einen Führer mitnehmen. Nach einer ca. einstündigen Wanderung durch tropische Wälder und kleine Reis- und Kaffeeplantagen erreicht man den Wasserfall. Günstigste Übernachtungsmöglichkeit: Auberge Cascades Plus. Es gibt auch ein überteuertes Hotel mit Klimaanlage.
- 7 Mont Agou Mit einer Höhe von 986 Metern ist er der höchste Berg Togos und befindet sich südlich von Kpalimé. Er bietet hervorragende Wanderwege durch eine üppige Vegetation, kleine Dörfer und einen fantastischen Panoramablick über die grüne Plateau-Region.
- 8 Togosee (lac Togo) Eine große Lagune nahe Aného, die sich ideal zum Bootfahren, Vogelbeobachten und Erkunden traditioneller Dörfer wie Togoville eignet – ein Ort mit spiritueller und historischer Bedeutung.
- 9 Nok-Höhlen (Grottes de Nok) Felsendörfer bei 7 Dapaong Die Höhlen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert sind in den Hängen des Boumbouaka-Massivs auf 437 Metern Höhe gebaut. Sie haben über 130 zylindrische Lehm-, Stein- und Strohspeicher. Die Konstruktionen waren Rückzugsorte und Vorratslager für Getreide, Waffen und Kultobjekte. Seit 2021 stehen sie gemeinsam mit benachbarten Höhlensystemen auf der Tentativliste für das UNESCO-Weltkulturerbe. Eine Metallleiter und eine kleine Brücke führen heute in die Höhlen. Sie bieten einen schönen Ausblick auf die Savanne.
- 10 Forêt de Missahohoe (6° 57′ 9″ N 0° 34′ 56″ O) (früher: Missahöhe) ehemaliges deutsches Sanatorium (Château Viale), Gebäude noch vorhanden, deutscher Friedhof, Gegend etwas kühler (angenehmer) als an der Küste durch den großen Waldbestand. Gut erreichbar von Kpalimé.
- 11 Koutammakou (Das Land der Batammariba) Diese Kulturlandschaft im Nordosten Togos (Region Kara) ist berühmt für ihre Lehmburgen, die sogenannten Takienta, traditionelle Turmhäuser der Batammariba.
Hintergrund
[Bearbeiten]Im Süden erstreckt sich eine schmale Küstenebene mit Sandstränden, Lagunen und Sümpfen, die von tropischem Klima und hoher Luftfeuchtigkeit geprägt ist. Weiter nördlich folgt eine fruchtbare Hügellandschaft mit dem zentralen Togo-Atakora-Gebirge, dessen höchster Punkt der Mont Agou ist. Diese Region ist von dichter, teils tropischer Vegetation und fruchtbaren Böden geprägt. Im Norden wird das Land zunehmend trockener und flacher, mit einer offenen Savannenlandschaft, die typisch für die Sudanzone ist. Dort herrscht ein wechselfeuchtes Klima mit einer ausgeprägten Regen- und Trockenzeit. Die Vegetation verändert sich entsprechend von Regenwald über Feuchtsavanne bis hin zur Trockensavanne. Diese Vielfalt macht Togo zu einem Land mit sehr unterschiedlichen Ökosystemen auf vergleichsweise kleiner Fläche.
Geschichte
[Bearbeiten]Schon lange vor der Ankunft der Europäer war das Gebiet von verschiedenen ethnischen Gruppen wie den Ewe, den Kabiyé und anderen Völkern besiedelt, die über komplexe soziale Strukturen und Handelsbeziehungen verfügten.
Im 15. Jahrhundert begannen portugiesische Seefahrer, die Küste zu erkunden. Später folgten auch andere europäische Mächte wie die Dänen, Niederländer, Briten und Franzosen, die Handelsposten errichteten. In dieser Zeit wurde das Gebiet, wie viele andere Teile Westafrikas, in den transatlantischen Sklavenhandel einbezogen, was tiefgreifende Spuren in der Region hinterließ.
Ende des 19. Jahrhunderts geriet Togo unter deutsche Kontrolle und wurde als „Togoland“ zur Kolonie des Deutschen Reichs. Die deutsche Kolonialverwaltung legte großen Wert auf Infrastrukturprojekte und die wirtschaftliche Ausbeutung der Region, insbesondere durch den Aufbau von Plantagen und Eisenbahnlinien. Die einheimische Bevölkerung wurde dabei meist unterdrückt und zur Arbeit gezwungen.
Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm der Völkerbund die Aufsicht über die Kolonie, und Togo wurde zwischen Frankreich und Großbritannien aufgeteilt. Der größere Teil, das heutige Togo, kam unter französische Verwaltung. Diese Mandats- bzw. später Treuhandschaftszeit unter französischer Kontrolle dauerte bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Während dieser Zeit entwickelte sich ein wachsendes nationales Bewusstsein, das von politischen Bewegungen und Persönlichkeiten wie Sylvanus Olympio getragen wurde.
Togo erlangte 1960 seine Unabhängigkeit von Frankreich. Die erste Phase als unabhängiger Staat war jedoch von politischer Instabilität geprägt. Schon 1963 wurde Präsident Olympio bei einem Putsch getötet – der erste Militärputsch in einem unabhängigen afrikanischen Staat. In den folgenden Jahrzehnten war das Land unter der autoritären Herrschaft von Gnassingbé Eyadéma, der von 1967 bis zu seinem Tod 2005 regierte. Seine Regierungszeit war von politischer Repression, aber auch von einer gewissen Stabilität geprägt.
Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Faure Gnassingbé die Macht – zunächst durch das Militär, später durch Wahlen, die allerdings oft als nicht frei und fair kritisiert wurden. Trotz internationaler Kritik blieb er über Jahre hinweg an der Spitze des Landes. Togo ist heute formal eine Republik, kämpft aber weiterhin mit Herausforderungen wie Demokratiedefiziten, wirtschaftlicher Ungleichheit und eingeschränkter Pressefreiheit.
Anreise
[Bearbeiten]Einreisebestimmungen
[Bearbeiten]Sämtliche Staatsangehörigen, die nicht aus ECOWAS-Ländern stammen, benötigen ein Visum, das am Flughafen Lomé auch in Form eines sieben Tage gültigen “visa-on-arrival“ ausgestellt wird. Es darf für touristische Zwecke auf bis zu neunzig Tage verlängert werden. Dieser Vorgang kann mehrere Tage dauern, wird dabei die erlaubte Aufenthaltsdauer überschritten wird eine Strafe fällig. Anträge sind einzureichen beim 1 Service des Etrangers et Passeports (6° 11′ 21″ N 1° 12′ 31″ O) immeuble GTA-C2A, Lomé.
Seit 1. Juli 2022 werden vor Ankunft für Kurzzeitaufenthalte nur noch elektronische Visa erteilt, die online zu beantragen sind. Die per Kreditkarte zu zahlenden Gebühren sind bis 15 Tage: 25000 CFA (eine Einreise), 35000 CFA (mehrfach), bis 30 Tage: 45.000 CFA, bis 60 Tage: 60.000 CFA. Gescannt einzureichen sind die Bildseiten des Passes woraus auch hervorgeht, dass die Gültigkeit 3 Monate länger als der geplante Aufenthalt ist. Optional sind Hotelbuchung, Kontoauszüge oder Einladungsschreiben.
In Deutschland zuständig sind:
- Konsularabteilung der Botschaft, Berlin. Webseite nur auf Französisch. Zuständig auch für Österreich. Geöffnet: Mo., Mi., Fr. 10.00-15.00.
- Schweizer wenden sich an die Section consulaire de l'Ambassade, Rue de Lausanne 67-69, 1202 Genève. E-Mail: nfo@mission-togo.ch. Geöffnet: Mo.-Fr. 9.30-12.30, 15.00-16.30.
Eine Gelbfieberimpfung und ihr Nachweis ist bei Weiterreise in Nachbarländer vorgeschrieben.
Siehe auch: Liste der Auslandsvertretungen Togos.
- Zollfreimengen
100 Zigaretten oder Zigarillos oder 100 g Tabak oder 50 Zigarren.
1 Flasche Wein und 1 Flasche Schnaps
500 ml Toilettenwasser oder 250 ml Parfüm
Devisen sind zu deklarieren. Bare Geldbeträge von über eine Million CFA sind bei Ein- und 500.000 CFA bei Ausreise anmeldepflichtig, Beträge sind nur bis höchstens drei Millionen erlaubt.
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]- 1 Gnassingbé Eyadéma International Airport (aéroport international de Lomé-Tokoin, IATA: LFW) Der nach dem ehemaligen Präsidenten benannte Flughafen fertigt jedes Jahr etwa 600.000 Passagiere ab. Oft sind Flüge aus Europa nach Accra, der Hauptstadt des Nachbarlandes Ghana, weitaus billiger.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Der Eisenbahnverkehr ist in Togo seit Jahren eingestellt.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Busverbindungen gibt es von Lomé in fast alle Städte des Landes sowie in die großen Städte der Nachbarländer, wie beispielsweise Accra (Ghana), Cotonou (Benin), Ouagadougou (Burkina Faso), Lagos (Nigeria) oder Abidjan (Elfenbeinküste).
Auf der Straße
[Bearbeiten]Togoische Grenzer stehen nicht darüber, Schmiergelder zu verlangen.
Eine der wichtigsten Straßen Westafrikas von Abidjan nach Lagos durchquert Togo, als RN2, entlang der Küste zwischen Ghana und Benin. Weiter in den Norden kommt man über die N1 nach Burkina Faso, die das Land 660 Kilometer lang einmal von Nord nach Süd durchquert.
- Benin
Siehe die Informationen zu Bus und Straße im besagten Landesartikel.
- Ghana
Siehe die Informationen zu Bus und Straße im besagten Landesartikel.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Motorrad-Taxis (Semijan o.ä.) sind die häufigsten Verkehrsmittel in Lomé, es gibt aber auch Sammeltaxis (taxi collectif) und normale Taxis. Minibusse fahren meist in die anderen Regionen Togos.
Polizeikontrollen werden im ganzen Land, vor allem ab 18.00 Uhr, durchgeführt. Halten Sie an und weisen Sie sich mit Ihrem Pass aus. Auch Durchsuchungen des Fahrzeuges sind üblich.
Sprache
[Bearbeiten]Französisch ist Amtssprache und durchaus geläufig. Weitere wichtige Sprachen sind Ewe, Kabye und Mina. Englisch wird zwar in der Schule gelernt, kann man aber nur bei großen Touristenangeboten als selbstverständlich ansehen.
Im Land gibt es 39 Sprachen. Die Zahl der Eingeborenenstämme ist noch größer.
Einkaufen
[Bearbeiten]
Währung ist der Zentralafrikanische Franc (CFA), im Verhältnis 655,96 fest an den Euro gebunden.
Behörden und Banken haben Montag bis Freitag von 7.30-12.00 Uhr und von 14.30-17.00 Uhr geöffnet. Normale Bankkarten funktionieren nicht, zur Bargeldbeschaffung sind eigentlich nur Visa-Kreditkarten sinnvoll.
Nachtleben
[Bearbeiten]Glücksspiel ist erlaubt. U.a. betreibt die auch in anderen afrikanischen Ländern aktive Kette LydiaLudic Automatenspielsäle.
Sicherheit
[Bearbeiten]Notruf Polizei: ☎ 117 (vom Festnetz), ☎ 161 (vom Mobiltelefon)
Notruf Feuerwehr: ☎ 118
Gendarmerie: ☎ 172 oder ☎ +228 2221 3743
Commissariat Centrale: ☎ +228 2221 2871
Besonders strenge Gesetze gibt es in Togo bezüglich Drogen (max. 20 Jahre, bei hohen Mindeststrafen) und Homosexualität (3 Jahre). Der Zustand der Gefängnisse ist katastrophal.
Das Land ist insgesamt sicher solange sie sich an gewisse Verhaltensregeln halten u.a.:
- Das Fotografieren von öffentlichen Gebäuden, Uniformierten und Militäreinrichtungen ist strengstens verboten.
- Während der Nacht möglichst nicht alleine durch die Städte bewegen oder eine Reise unternehmen. Kleinkriminalität ist in der Hauptstadt deutlich üblicher als auf dem Lande.
- Vorsicht bei Motorradtaxis! Da es keine offiziellen Kontrollen gibt, möglichst auf den Zustand des Motorrads achten und bei einem unangenehmen Gefühl das Taxi wechseln. Da es auch keine Kennzeichnung von offiziellen Motorradtaxis gibt (wie z. B. in Benin), kann natürlich jeder Taxifahrer auch eine kriminelle Absicht haben. Deshalb sind Auto-Taxis eher zu empfehlen, entweder als Gemeinschaftstaxi (max. 500 CFA für eine Strecke) oder als gemietetes Taxi (ca. 2500 CFA pro Stunde). Bewaffnete Überfälle auf Autos finden hauptsächlich nachts statt.
- Tagsüber ist besonders auf den Märkten und in Taxis auf Taschendiebe zu achten, Wertgegenstände (Kameras, Smartphones o.ä.) sollten nicht offen getragen werden. Ertappte Einbrecher werden meist durch Lynchjustiz bestraft bzw. auch getötet, noch bevor die Polizei eintrifft oder eingreift.
- Polizei- oder Militärkontrollen: Falls ein eigenes Fahrzeug genutzt wird, in jedem Fall mit allen nötigen Papieren bzw. deren beglaubigten Kopien (z. B. Versicherungsnachweis, togo. TÜV, intern. Führerschein) fahren. Bei Kontrollen erspart man sich somit unnötige Diskussionen und Bestechungsgelder. Falls der Reisepass mit Visum nicht mitgenommen wird, sollte eine beglaubigte Kopie aller Unterlagen in einer örtlichen Behörde erstellt werden.
- In Begleitung Eingeborener können viele Konfliktsituationen vermieden werden.
- Diebstähle, Taschendiebstähle und Raubüberfälle kommen im Großraum Lomé, insbesondere an Stränden, vor.
![]() | Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland hat zu diesem Land eine Teilreisewarnung veröffentlicht. Vor Reisen in die im Grenzgebiet Togo – Benin – Burkina Faso liegenden Präfekturen Kpendjal und Kpendjal Ouest (Region Savanes) sowie der Weiterfahrt nach Burkina Faso wird gewarnt. Von Reisen in alle anderen Präfekturen der Region Savanes [und Gebiete südlich angrenzend] wird dringend abgeraten. Für die Region Savanes gilt aufgrund der angespannten Sicherheitslage der Notstand, was zu weiteren, auch kurzfristigen bzw. lokal begrenzten Einschränkungen des öffentlichen Lebens führen kann. Aktuelle Sicherheitshinweise. Datum der letzten Reisewarnung: 04.02.2025. |
Gesundheit
[Bearbeiten]Mineralwasser ist überall zu günstigen Preisen erhältlich, wobei Sie stets darauf achten sollten, dass die Wasserflaschen original verschlossen sind.
Eine Reiseapotheke sollte mitgenommen werden. Für entsprechende Impfungen zur Reisevorbereitung sollte ein (Hafen-)Arzt kontaktiert werden. Dieser kann ebenfalls bezüglich Malariaprophylaxe weiterhelfen. Besonders im mittleren und südlichen Landesteil steigen die Infektionszahlen zur Regenzeit und den darauffolgenden Monaten stark an.
Menigitis verursacht von Pneumo- und Meningokokken (Typ W) ist besonders von Dezember bis April häufig. Jährlich gibt es mehrer hunder Todesfälle.
Vor Ort gibt es große Unterschiede innerhalb des Landes: In den ländlichen Regionen kann eine medizinische Versorgung nicht in allen Gebieten gewährleistet werden. Teilweise ist die nächste Krankenstation über 20 Kilometer entfernt. In den größten Städten gibt es neben den kleinen (privaten) Arztpraxen und Krankenstationen auch größere Krankenhäuser. Bei ersten Krankheitssymptomen empfiehlt es sich, eine kleine Krankenstation in der Nähe aufzusuchen und dort ggf. Untersuchungen machen zu lassen (z. B. Malariatest per Blutuntersuchung für max. 600 fcfa). Einheimische vorher um eine Empfehlung bitten! Falls es sich um eine verbreitete Krankheit handelt, können Medikamente meist günstig bei einer Apotheke erstanden werden (Kosten für Malariabehandlung: ca. 6000 CFA).
Bei schwereren gesundheitlichen Problemen sollte über eine Behandlung im Ausland nachgedacht werden. Die öffentlichen Krankenhäuser sind unterfinanziert und können deshalb im Vergleich zu Deutschland nur äußerst geringe medizinische und hygienische Standards erfüllen. Deshalb vor Ort (z. B. in Lomé mit mehreren Krankenhäusern) über die Krankenhäuser gründlich informieren und ggf. eine private Klinik aufsuchen. Diese sind meist für lokale Verhältnisse sehr teuer, bieten dafür aber bessere Leistungen. Vorsicht bei Angaben zu Ihrer Versicherung. Leistungen können bei Wissen über die Versicherung deutlich teurer werden (Preise: ab 250 Euro pro Nacht!). Eine Zusatzversicherung für den Krankenschutz im Ausland ist daher zu empfehlen, meist sind diese auch nicht teuer.
Klima
[Bearbeiten]
Tropisch, Tagesmindesttemperaturen 24-27 °C ganzjährig. Im Norden gibt es eine Regenzeit von Mai bis Oktober des westafrikanischen Monsuns, der seine stärkste Intensität im August erreicht. Dieser ist mit Mittagstemperaturen von etwa 30 °C auch der kühlste Monat. Der Januar ist am trockensten, die Luftfeuchtigkeit beträgt dann etwa 22 %. Im Süden kommt es zu zwei Regenzeiten, von April bis Juni und von September bis November. Die regenreichsten Monate sind der Juni und der Oktober. Die Luftfeuchtigkeit beträgt im Juni etwa 80 Prozent.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Der Luftpostverkehr zwischen der Hauptstadt und Europa dauert in der Regel nur vier bis sechs Tage.
- Telefon
Landesvorwahl: +228, für Auslandsgespräche wählt man 00 vor.
Festnetz-Ortsvorwahlen (nach Provinzen) beginnen mit 2, Mobilfunknummern mit einer 9.
Das Festnetz betreibt die Société des Télécommunications du Togo. Die Zahl der Festnetzanschlüsse hat sich 2013-8 halbiert.
In Togo gibt 2018 zwei Anbieter für Mobiltelefonie: Togocel und MOOV. Dafür besitzt die Mehrheit der Togoer mittlerweile ein eigenes Handy und die entsprechenden Aufladekarten sind an jeder Straßenecke zu kaufen. In ländlichen Regionen kann es zu großen Funklöchern kommen.
Internetsticks für Laptops können käuflich erworben werden (ca. 10.000-25.000 CFA) und funktionieren häufig nur mit 3G-Geschwindigkeit. Hier kann es auch zu Ausfällen kommen.
Internetcafés gibt es in größeren Städten.
Literatur
[Bearbeiten]- Afanou, Kafui Ayaba Sandra; Menschenrechtsschutz in drei ausgewählten frankophonen Staaten Afrikas: Togo, Senegal und Kamerun; Frankfurt am Main [u.a.] 2005 (Lang); ISBN 3631513925 (Diss. Heidelberg 2002)
- ; ProAsyl (Hrsg.): Togo: zur aktuellen Situation in Togo und dem Umgang mit togoischen Flüchtlingen in der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt, 1996.
- Historiography of German Togoland, or The Rise and Fall of a “Model Colony”; Bd. 30. 2003, History in Africa, S. 195–211; doi:10.1017/S0361541300003211. :
- 29. Berlin: Akademie-Verlag, 1988, Studien über Asien, Afrika und Lateinamerika, ISBN 3-05-000248-4. : Togo 1884-1914. Eine Geschichte der deutschen „Musterkolonie“ auf der Grundlage amtlicher Quellen; Bd.
- Maisach: Verlag Togo-Contact, 2016, ISBN 9783000523526. : Nie wieder hintern Busch: eine abenteuerliche Reise in ein kleines Land namens Togo.
Weblinks
[Bearbeiten]- Togo National Office of Tourism (frz.)
- Kunst und Kultur in Togo (fr.)