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ächten

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GrammatikVerb · ächtet, ächtete, hat geächtet
Aussprache 
Worttrennung äch-ten
Wortbildung  mit ›ächten‹ als Erstglied: Ächter · Ächtung
eWDG

Bedeutungen

historisch jmdn. mit der Acht belegen
Beispiele:
er wurde (vom Kaiser) geächtet
der Geächtete ging außer Landes
übertragen jmdn. aus der Gemeinschaft ausstoßen
Beispiel:
von der öffentlichen Meinung geächtet werden
etw. verfemen
Beispiel:
ächtet die Atomwaffen!
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Acht · ächten · Ächtung
1Acht f. ‘Recht- und Friedlosigkeit’, d. h. ‘Ausschluß aus der Gesellschaft’ (der Ausgeschlossene konnte von jedermann verfolgt und straflos getötet werden), ahd. āhta (11. Jh.), mhd. āhte, æhte, mnd. mnl. achte, nl. acht, aengl. ōht ‘(durch Rechtsspruch angeordnete) Verfolgung, Friedlosigkeit’ läßt sich mit ir. ēcht ‘Totschlag (aus Rache)’ verknüpfen. Außerhalb des Westgerm. (*anhtō?) und des Kelt. sind weitere Verwandte nicht mit Sicherheit feststellbar, so daß die Herkunft des Wortes ungeklärt bleibt. Im Mittelalter ist die von der weltlichen Gerichtsbarkeit ausgesprochene Acht oft verbunden mit dem von der Kirche verhängten Bann (s. d.), dem Ausschluß aus der religiösen Gemeinschaft; daher die Wendung Acht und Bann (Anfang 14. Jh.). – ächten Vb. ‘in die Acht erklären, als rechtlos ausstoßen’. Von den verschiedenen Formen des Substantivs Acht sind abgeleitet die (zum Teil früher belegten) westgerm. Verben ahd. āhten (8. Jh.), mhd. āhten, æhten, asächs. āhtian, mnd. achten, echten, mnl. echten, aengl. ēht(i)an ‘verfolgen’. Ächtung f. ‘Verhängung der Acht, Ausstoßung aus der Gemeinschaft, Verdammung, Verfemung’, ahd. āhtunga (um 800), mhd. āhtunge, æhtunge; vgl. mnd. echtinge, aengl. ēhtung ‘Verfolgung’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(jemanden) ausgrenzen · meiden · ächten  ●  in Acht und Bann schlagen altertümlich
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›ächten‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›ächten‹.

Verwendungsbeispiele für ›ächten‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Im Dorf war sie fortan geächtet, die Mutter prügelte sie täglich. [Die Zeit, 28.01.2013, Nr. 04]
Die Millionen Opfer mahnten, alle Formen der Diskriminierung weiter zu ächten. [Die Zeit, 27.01.2011 (online)]
Im Parlament hat man sich kennen gelernt, man ächtet einander nicht mehr. [Die Zeit, 25.06.2001, Nr. 26]
Dabei hatte die IWC die kommerzielle Jagd schon 1982 geächtet. [Süddeutsche Zeitung, 04.07.2000]
Damit war sein Andenken und die Lektüre seiner Werke für lange Zeit geächtet. [Baus, Karl: Von der Urgemeinde zur frühchristlichen Großkirche. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 734]
Zitationshilfe
„ächten“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/%C3%A4chten>.

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