Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
Duden, GWDS, 1999

Bedeutung

Bildungen meist bildungssprachlich; drückt aus, dass etw. besonders geschätzt wird, dass eine besondere Vorliebe für etw. besteht
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
phil- · -phil
phil-, -phil ‘freundlich, liebend’. Griech. phílos (φίλος) ‘lieb, liebend, freundlich, Freund’ ist in der Kompositionsform philo- (φιλο-) bzw. (vor Vokalen und h) phil- (φιλ-) Bestandteil einer Reihe von Zusammensetzungen, die ins Dt. entlehnt wurden, s. Philologe, Philosoph, vgl. Philanthrop, sowie der zugehörigen Abstrakta Philologie, Philosophie, Philanthropie und weiterer Ableitungen wie philologisch, philosophieren. Nach antikem Vorbild entstehen in den modernen europ. Sprachen neue Bildungen, die gleichfalls Eingang ins Dt. finden, s. philharmonisch, Philatelie. In allen Zusammensetzungen wird der Gegenstand der Zuneigung, der hingebungsvollen Beschäftigung durch das zweite Kompositionsglied ausgedrückt. Daneben findet sich der umgekehrte Bildungstyp, der das Objekt der Zuneigung durch das erste Glied bezeichnet, -phil, -philie dagegen als zweites enthält, vgl. hydrophil, Anglophilie. Der Antike ist diese Bildungsweise von Ausnahmen wie paidóphilos (παιδόφιλος) ‘kinderliebend’ abgesehen, unbekannt. Produktiv wird sie (mit dem Kompositionsglied -phile) erst im Frz. des 18. Jh. und von hier aus (durch Entlehnung und Vorbildwirkung) für das Dt. maßgebend (s. Bibliophile).
Zitationshilfe
„-phil“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/-phil>.

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