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Einspruch, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Einspruch(e)s · Nominativ Plural: Einsprüche
Aussprache  [ˈaɪ̯nʃpʀʊχ]
Worttrennung Ein-spruch
Grundformeinsprechen
formal verwandt mitbeeinspruchen
Wortbildung  mit ›Einspruch‹ als Erstglied: Einspruchsfrist · Einspruchsgesetz · Einspruchsmöglichkeit · Einspruchsrecht · Einspruchsverfahren / Einspruchverfahren
eWDG

Bedeutung

Einwand, Protest
Beispiele:
gegen etw. Einspruch erheben
er erhob Einspruch gegen den Beschluss
einen Einspruch einlegen, anmelden
ein offizieller, energischer, scharfer, lauter, berechtigter, bescheidener Einspruch
verschiedene Einsprüche wurden laut, wurden erhoben
seinen Einspruch zurückziehen
wenn kein weiterer Einspruch erfolgt, eingeht, ist der Beschluss angenommen
der Einspruch des Betriebes, der Leitung
von dieser Seite waren keine Einsprüche zu befürchten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sprechen · Sprecher · absprechen · Absprache · ansprechen · Ansprache · Anspruch · besprechen · Besprechung · Einspruch · versprechen · Versprechen · Versprechung · zusprechen · Zuspruch
sprechen Vb. ‘reden’, ahd. sprehhan (8. Jh.), mhd. sprechen, asächs. sprekan, mnd. mnl. sprēken, nl. spreken, afries. spreka, aengl. sprecan (westgerm. *sprekan) und die r-losen Formen ahd. spehhan (9. Jh.), asächs. spekan, mhd. spehten ‘schwatzen’, aengl. specan, engl. to speak ‘reden’, mnl. spēken werden wie mnd. sprāken ‘Funken sprühen’, mnl. sparken, aengl. spearcian, anord. schwed. spraka ‘knistern, prasseln’ und die unter Sprache (s. d.) genannten Formen als Schallwörter mit alban. shpreh ‘ich spreche aus’, kymr. ffreg ‘Geschwätz’ und aind. sphū́rjati ‘donnert, grollt’, griech. spharagḗīsthai (σφαραγεῖσθαι) ‘knistern, zischen, strotzen, zum Platzen voll sein’, lit. (ablautend) sprógti ‘bersten, platzen’, ohne anlautendes s- kslaw. prъžiti, pražiti ‘rösten, dörren’, russ. (älter) prjážit’ (пряжить) ‘in Butter backen’ auf ie. *(s)p(h)ereg-, *(s)p(h)erəg-, *(s)p(h)rēg- zurückgeführt, eine g-Erweiterung der unter Sporn (s. d.) genannten Wurzel ie. *sp(h)er(ə)- ‘zucken, zappeln, schnellen’ (auch ‘streuen, sprengen, spritzen’, s. sprühen, Spur). Diese Wurzelerweiterung läßt sich nur im Germ. und Kelt. für den Bereich ‘sprechen’ nachweisen. Ungeklärt ist das Nebeneinander der germ. Formen mit und ohne r. Vielleicht handelt es sich um ein emphatisches r in jüngeren Formen oder um r-Ausfall zwischen Labial und ie. g? – Sprecher m. ‘wer (als Beauftragter) spricht’, ahd. sprehhāri (11. Jh.), mhd. sprechære. absprechen Vb. ‘aberkennen, vereinbaren’, mhd. abesprechen ‘ein Urteil sprechen, aberkennen, leugnen, widerrufen’; Absprache f. ‘Vereinbarung’ (18. Jh.). ansprechen Vb. ‘anreden’, ahd. anasprehhan (11. Jh.), mhd. anesprechen ‘anfangen zu sprechen, in Anspruch nehmen, einen mit Worten (herausfordernd, beschuldigend, anklagend) angehen’, übertragen ‘gefallen, anrühren’ (Anfang 19. Jh.); Ansprache f. ‘kürzere Rede, Anrede’, in älterer Sprache ‘Anklage, Anspruch’, ahd. anasprāhha (9. Jh.), mhd. anesprāche; Anspruch m. ‘Anrecht, Forderung’, mhd. anspruch ‘Anklage, Einspruch’. besprechen Vb. ‘über etw. reden, etw. festlegen, rezensieren, (Krankheiten) beschwören, mit Zaubersprüchen zu heilen suchen’, ahd. bisprehhan ‘anfechten, tadeln, verleumden’ (8. Jh.), mhd. besprechen ‘verabreden, jmdn. anreden, anklagen, verlangen’; Besprechung f. ‘Gespräch, Beratung’ (16. Jh.), ‘Rezension, Behandlung von Krankheiten durch Beschwörung mit Zauberformeln’ (19. Jh.). Einspruch m. ‘Einwand, Protest, Widerspruch, Beschwerde’ (15. Jh.). versprechen Vb. ‘zusichern’, (reflexiv) ‘versehentlich falsch sprechen’, ahd. firsprehhan ‘in Abrede stellen, zurückweisen, vertreten, verteidigen, rechtfertigen’ (9. Jh.), mhd. versprechen ‘bürgen, verteidigen, entschuldigen, in Anspruch nehmen, zusichern, widersprechen, leugnen, zurückweisen, unrichtig sprechen, zaubern, beschwören’; Versprechen n. ‘Zusicherung, Gelöbnis’ (16. Jh.); Versprechung f. ‘Zusicherung, Versicherung, Gelöbnis’ (15. Jh.). zusprechen Vb. ‘trösten, zuerkennen, Speise und Trank sich schmecken lassen’, ahd. zuosprehhan ‘mit jmdm. reden’ (8. Jh.), mhd. zuosprechen ‘jmdm. zureden, zu jmdm. ein Wort sprechen, fordern, anklagen’; Zuspruch m. ‘Trost, Zulauf’ (17. Jh.), mhd. zuospruch ‘Anspruch, rechtliche Forderung oder Klage’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Jura
Einwendung  ●  Anfechtung juristisch · Berufung juristisch · Beschwerde juristisch · Einsprache schweiz. · Einspruch österr., juristisch, bundesdeutsch · Rekurs juristisch, schweiz. · Revision juristisch · Widerspruch juristisch · Appellation fachspr., schweiz. · Intervention fachspr.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Einspruch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Einspruch‹.

Verwendungsbeispiele für ›Einspruch‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Auf meinen energischen Einspruch hin zogen sich alle kurzerhand in die Küche zum Rauchen zurück und ich saß alleine. [o. A.[Autorenkollektiv am Psychologischen Institut der Freien Universität Berlin]: Sozialistische Projektarbeit im Berliner Schülerladen Rote Freiheit. Frankfurt: Fischer Bücherei 1971, S. 268]
Niemals haben Sie im Kabinett dagegen Einspruch erhoben, nicht wahr? [o. A.: Einhundertdreiundsechzigster Tag. Dienstag, 25. Juni 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 11585]
Damit wäre die so vollzogene Wahl gegen jeden späteren Einspruch abgesichert. [o. A.: Die mittelalterliche Kirche. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1966], S. 21073]
Unzählige Male hat sie im Ausschuß Einspruch gegen seine Entscheidungen erhoben, unermüdlich, unerschütterlich. [Die Zeit, 22.12.1998, Nr. 53]
Allerdings wirkt der grüne Einspruch gegen die ökonomische Logik oft wie ein Ritual. [Die Zeit, 26.03.1998, Nr. 14]
Zitationshilfe
„Einspruch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Einspruch>.

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