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Entleibung, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Entleibung · Nominativ Plural: Entleibungen
Aussprache 
Worttrennung Ent-lei-bung
Wortzerlegung entleiben -ung
Wortbildung  mit ›Entleibung‹ als Letztglied: Selbstentleibung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Leib · beileibe · leibeigen · Leibeigenschaft · leiben · einverleiben · entleiben · Entleibung · Leibrente · leibhaft · leibhaftig · leiblich · beleibt · Leibchen · Leibesübung · Leibgarde
Leib m. ‘(menschlicher, tierischer) Körper, Unterleib, Bauch, Magen’, ahd. līb ‘Leben, Lebensweise’ (8. Jh.), mhd. līp ‘Leben, Körper, Magen’, umschreibend ‘Person, Mensch’, asächs. mnd. līf, mnl. nl. lijf, aengl. līf, engl. life, anord. līf, schwed. liv gehört wie leben (s. d.) zu der unter bleiben (s. d.) angeführten Wurzel. Leib wird in seiner alten Bedeutung ‘Leben’ vom substantivierten Infinitiv Leben n. verdrängt; vgl. dazu die paarige Rechtsformel Leib und Leben (16. Jh.). – beileibe Adv. ‘bestimmt, wirklich’, meist beileibe nicht ‘wahrhaftig, wirklich nicht, unter keinen Umständen’, eigentlich ‘beim Leben (nicht)’, frühnhd. (16. Jh.) bey leyb, bei leib, beyleib (nicht). leibeigen Adj. ‘persönlich unfrei, hörig’, spätmhd. līpeigen, entstanden aus der Formel mhd. eigen von dem lībe ‘mit dem Leben, dem Leibe jmdm. zugehörig’; Leibeigenschaft f. ‘völlige rechtliche Abhängigkeit der Bauern (und Handwerker) vom Feudalherrn’ (15. Jh.). leiben Vb. ‘einen Körper bilden, leben’ (16. Jh.), nur noch in der Wendung wie er leibt und lebt. einverleiben Vb. ‘zu einem Ganzen verbinden, in etw. aufgehen lassen, eingliedern’ (15. Jh.), für spätlat. incorporāre, Kontamination aus gleichbed. einleiben und verleiben (beide 15. Jh.). entleiben Vb. ‘ums Leben bringen, töten’, mhd. entlīben, mnd. entlīven, reflexiv ‘sich selbst umbringen, Selbstmord begehen’ (17. Jh., vereinzelt 14. Jh.). Entleibung f. ‘Mord, Todschlag, Selbstmord’ (16. Jh.), mhd. entlībunge ‘Tod’. Leibrente f. ‘Rente auf Lebenszeit’, frühnhd. leyprente (1400), mnd. līfrente (14. Jh.). leibhaft Adj. ‘wirklich und wahrhaftig, echt’, ahd. lībhaft(i) ‘lebend’ (um 800), mhd. līphaft ‘Leben habend, lebend, mit Körper versehen, wohlgestaltet, persönlich’. leibhaftig Adj. mhd. līphaftic. leiblich Adj. ‘den Leib betreffend, körperlich, wirklich, blutsverwandt’, ahd. līblīh ‘lebend, lebendig’ (9. Jh.), mhd. līplich ‘körperlich, persönlich, leibhaftig’. beleibt Adj. euphemistisch für ‘dick, korpulent’ (Campe 1807). Leibchen n. ‘(den Leib bedeckendes) westenartiges Kleidungsstück, Mieder’, anfangs auch ‘kleiner Körper’ (17. Jh.), wohl nach dem Vorbild frz. corselet m. (abgeleitet von frz. corps m. ‘Körper, Leib’). Leibesübung f. ‘Übung zur körperlichen Ertüchtigung, Sport’ (16. Jh.). Leibgarde f. ‘militärische Einheit zum persönlichen Schutz, besonders eines regierenden Fürsten’ (um 1600); vgl. älteres Leibgewardi (16. Jh.), mfrz. frz. garde du corps.

Verwendungsbeispiele für ›Entleibung‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Um die Entleibung des Jazzfests zu verhindern, braucht es nun den entschiedenen Zuspruch des Publikums. [Der Tagesspiegel, 03.11.1998]
Der Sprung aus dem 14. Stock zeitigt eine sichere Entleibung, da der freie Fall auch noch von einer nadelspitzen Skulptur gebremst wird. [Die Zeit, 14.03.1986, Nr. 11]
Mit Händeringen, bunter Trojanerfolklore, herzzerreißenden Entleibungen und gelben Männchen als karthagisch‑sozialistischen Arbeitsbienen ist dem Stück nicht beizukommen. [Die Zeit, 09.07.2001, Nr. 28]
Zitationshilfe
„Entleibung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Entleibung>.

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