umgangssprachlich ⟨jmd. gibt Fersengeld⟩fliehen, weglaufen (ohne sich einem Kampf, einem Konflikt zu stellen)
siehe auch sich aus dem Staub machen (1)
Beispiele:
Der Verdächtige, ein 25‑Jähriger [illegaler Straßenhändler] aus der Bronx, gab
sofort Fersengeld, der Polizist rannte hinterher. Die
Verfolgungsjagd führte den Broadway hinauf, in eine Seitenstraße und zurück
zum Times Square. [Die Welt, 23.12.2009]
Als die Ordnungshüter den Rucksack des Flüchtenden hinter einer Hütte
fanden, wurde ihnen klar, warum er Fersengeld gegeben
hatte. In dem Beutel mit einem Druckverschluss tauchten […] eine geringe Menge Marihuana und ein
sogenannter Crusher mit Marihuana‑Anhaftungen auf. [Landshuter Zeitung, 16.06.2020]
Die Guides sagen von sich selbst, dass sie die Ersten sind, die
Fersengeld geben, sollte ein Waran zu nahe
kommen: Die Tiere haben extrem scharfe Zähne, ihr Speichel ist
hochinfektiös. [Süddeutsche Zeitung, 23.02.2017]
Alle Gegner [im Nintendo-Videospiel]
laufen sichtbar in der Spielumgebung umher, rennen bei Blickkontakt direkt
auf euch zu oder geben auch mal
Fersengeld, wenn ihr zu stark für sie seid. [Dragon Quest IX, 05.09.2009, aufgerufen am 01.09.2020]
scherzhaftWährend die 15 anderen Mitglieder der Nordic‑Walking‑Gruppe
[…] im gewohnten Tempo
über die Wiese zum Stadtwald laufen, gibt der
55‑Jährige Fersengeld. »Der braucht das manchmal«,
lacht Übungsleiter Ernst T[…]. »Es gibt Tage, da
sind wir ihm einfach zu langsam.« [Leipziger Volkszeitung, 05.06.2009]