Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Gatte, der

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Gatten · Nominativ Plural: Gatten (oft mit Possessivpronomen)
Aussprache 
Worttrennung Gat-te (computergeneriert)
formal verwandt mitbegatten
Wortbildung  mit ›Gatte‹ als Erstglied: Gattenliebe · Gattenmord · Gattenmörder · Gattenpflicht · Gattentreue · Gattenwahl · Gatterich · Gattin
 ·  mit ›Gatte‹ als Letztglied: Ehegatte · Göttergatte · Mustergatte
eWDG

Bedeutung

veraltend, gehoben Ehemann
Beispiele:
ein liebevoller, fürsorglicher Gatte
das ist der Gatte von Frau M
die Schriftstellerin kam mit ihrem Gatten, in Begleitung ihres Gatten, begleitet von ihrem Gatten
grüßen Sie bitte Ihren Gatten (von mir)
veraltet Eheleute
Grammatik: nur im Plural
Beispiel:
Da werden Brüder sich verkaufen, / und unter Gatten ist Verrat [ Bergengr.Dies irae19]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Gatte · Ehegatte · gatten · begatten · Gattung
Gatte m. ‘Ehemann’, Plur. Gatten ‘Eheleute, Ehepaar’ Mhd. gat(e) ‘wer einem gleich ist oder es einem gleichtut, Genosse, Tiermännchen, -weibchen’, neben gegate (substantivierte Form eines Adjektivs ahd. gigat ‘passend’, um 1000), asächs. gigado, aengl. (ge)gada ‘seinesgleichen, Genosse, Gefährte’, mnl. (ghe)gade ‘Genosse, Ehepartner’, nl. gade ‘Ehemann, Ehefrau’ (westgerm. *(ga)gadōn-); vgl. (mit einem oft die Stammes- und Familienzugehörigkeit bezeichnenden Ableitungssuffix) ahd. gataling ‘Stammesgenosse, Verwandter’, Plur. ‘Eltern’ (8. Jh.), asächs. gaduling, aengl. gædeling, got. gadiliggs. Außergerm. sind zu vergleichen aind. gádhyaḥ ‘was man gerne festhält, was einem paßt’, aslaw. godъ ‘Stunde, (passende) Zeit’, russ. god (год) ‘Jahr’, aslaw. godьnъ ‘gefällig, geeignet’, russ. gódnyj (годный) ‘tauglich, brauchbar, geeignet’, výgoda (выгода) ‘Vorteil, Nutzen, Gewinn’. Sie führen auf die Wurzel ie. *ghadh- ‘vereinigen, eng verbunden sein, zusammenpassen’, älter wohl ‘umklammern, fest- und zusammenhalten’ (vgl. aind. ā́gadhitaḥ ‘angeklammert’), wozu auch gut, 2vergattern und wohl auch Gatter, Gitter (s. d.) gehören. Gatte, seit Mitte des 12. Jhs. bezeugt, gehört von Anfang an der gehobenen Sprache an; seine Bedeutung geht von ‘gleichgestellter, ebenbürtiger Genosse’ aus, von der Mitte des 13. Jhs. an wird damit auch der Paarungspartner im Tierreich bezeichnet; erst von der Mitte des 17. Jhs. an steht es allein für den ‘ehelich verbundenen Mitmenschen’. Vorher bedarf es, wenn auf Menschen bezogen, der Zusammensetzung Ehegatte (Ende 16. Jh.), das, wie Gatte, lange Zeit auch die ‘Ehefrau’ meinen kann, vgl. mnd. echtegāde und nl. gade, die beide für ‘Ehegatte’ und ‘Ehegattin’ stehen (doch wird nl. gade meist auf die ‘Ehefrau’ bezogen). Ab Ende 18. Jh. gelten Ehegatte, Gatte allein für den ‘Ehemann’, nachdem Ehegattin (um 1700) und Gattin (1. Hälfte 18. Jh.) üblich werden. – gatten Vb. reflexiv ‘sich paaren’, in der Kaufmannssprache früher ‘ordnen, sortieren’ (Waren gatten); mhd. gaten ‘zusammenkommen, genau zusammenpassen, vereinigen’, reflexiv ‘sich in- oder aneinanderfügen, zusammenpassen’, vgl. mhd. gegaten reflexiv ‘sich fügen’ und s. 2vergattern ‘die Wache verpflichten’. begatten Vb. reflexiv ‘sich paaren’ (Anfang 17. Jh.); vgl. ahd. bigatōn ‘jmdn. treffen, jmdm. zuteil werden’ (11. Jh.), mhd. begaten ‘erreichen, übereinkommen, einrichten’, reflexiv ‘sich gesellen’, mnd. begāden. Gattung f. ‘Gesamtheit von Einzeldingen, Einzelwesen, die in wesentlichen Eigenschaften übereinstimmen, Sorte, Art’, in der Biologie für Genus im System der Lebewesen (zwischen Familie und Art stehend), spätmhd. gatunge; die in der Kaufmannssprache erhaltene Ausgangsbedeutung ‘Zusammenstellung des Zusammengehörigen’ wird durch Sorte, Sortiment verdrängt.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Unterbegriffe

Angetrauter · Ehegatte · Ehegespons · Ehemann · Ehepartner · Gatte · Gemahl · Lebensgefährte · Partner  ●  Gespons veraltet · Gesponst veraltet · (jemandes) Alter ugs., salopp · (jemandes) Kerl ugs. · (jemandes) Macker ugs. · (jemandes) Mann (Ehepartner) ugs. · (jemandes) Männe ugs., regional · (jemandes) bessere Hälfte ugs., scherzhaft · Göttergatte ugs., ironisierend · Mustergatte ugs., ironisierend
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Gatte‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gatte‹.

Ableben Abwesenheit angetraut betrogen eifersüchtig Eskapade Gattin gegrillt gehörnt geliebt geschieden heimgekehrt heimkehrend ideal Königin liebend prügelnd Queen Seitensprung Tod treulos treusorgend ungeliebt untreu Untreue verblichen vergiften verstorben werten überlebend

Verwendungsbeispiele für ›Gatte‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Nur der Tod des früheren Gatten löst die erste Ehe auf. [Seitz, Joseph: Nicht katholisch getraut – was nun?, Leutesdorf am Rhein: Druckerei des Johannesbundes 1960 [1956], S. 8]
Und der verlassene Gatte darf nicht einverstanden gewesen sein mit der Trennung. [o. A.: Das Lexikon der Hausfrau, Berlin: Ullstein 1937 [1932], S. 48]
Es war alle Tage etwas anderes und alle Tage mußte der vom Schicksal verfolgte Gatte sterben. [Frankfurter Zeitung (1. Morgenblatt), 01.01.1930]
Wenn Dir der Sieg lacht, wirst Du in den Augen des Gatten Ansehen gewinnen. [Vossische Zeitung (Abend-Ausgabe), 02.03.1909]
Dann betrauert sie ihren Gatten und erweckt ihn wieder zum Leben. [Soden, Wolfram von: Der Nahe Osten im Altertum. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 18784]
Zitationshilfe
„Gatte“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gatte>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Gateway
gätlich
Gatsch
Gatt
GATT
gatten
Gattenliebe
Gattenmord
Gattenmörder
Gattenpflicht

Worthäufigkeit

selten häufig

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verlaufskurve

Verlaufskurve 1600−1999
Verlaufskurve ab 1946

Bitte beachten Sie, dass diese Verlaufskurven nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind und Fehler enthalten können. Weitere Informationen dazu erhalten Sie auf dieser Seite. Klicken Sie auf die Verlaufskurve, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Metakorpora

Referenzkorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora