Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Gehaben, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Gehabens · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Ge-ha-ben
Grundformgehaben

Bedeutungsübersicht

  1. 1. Gebaren, Verhalten
  2. 2. [abwertend] Synonym zu Gehabe (1)
eWDG

Bedeutungen

1.
Gebaren, Verhalten
Beispiele:
jmd. fällt wegen seines verdächtigen Gehabens auf
in seinem Gehaben und Aussehen glich er einem Südländer
sein Gehaben drückt Kummer, Freude aus
etw. aus jmds. Gehaben entnehmen, schließen
sein ganzes Gehaben ist gekünstelt
[Frau Biesendahl] die in Kleidung, Sprache und Gehaben die Vornehme zu spielen sucht [ O. ErnstFlachsmannI 10]
2.
abwertend Synonym zu Gehabe (1)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gehaben · Gehaben · Gehabe
gehaben Vb. reflexiv ‘sich benehmen, verhalten’, ahd. gihabēn ‘(be)halten, ein-, zurückhalten, enthalten, sich verhalten, befinden’ (um 800), mhd. gehaben ‘halten, sich befinden, besitzen, behaupten’, mnd. gehebben, aengl. gehabban, got. gahaban ‘ergreifen, be-, festhalten, sich enthalten’ sind Präfixbildungen zu den unter haben (s. d.) behandelten Simplexformen. Das Verb wird im Nhd. des 19. Jhs. aufgegeben; heute nur noch in der Abschiedsformel gehab dich wohl. Dazu der substantivierte Infinitiv Gehaben n. ‘Verhalten, Benehmen’, mhd. gehaben. Gehabe n. ‘Verhalten, Ziererei, Getue’, wohl Neubildung des 19. Jhs. und nicht ahd. gihaba f. ‘Haltung, Benehmen’ (um 800), mhd. gehabe f. ‘Haltung, Benehmen, Aussehen’ fortsetzend.

Verwendungsbeispiele für ›Gehaben‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Drollig ist es nur, dem Gehaben der alten gebrechlichen Leutchen zuzuschauen. [Kölnische Zeitung (2. Morgenblatt), 03.01.1908]
Der hat eigentlich notwendigerweise bei mir einen Freibrief all seines Gehabens! [Altenberg, Peter: Mein Lebensabend, Mein Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1919], S. 9284]
Durch ihr blasses Gehaben wurde er in eine als äußerst wohltuend empfundene Beschützerrolle gedrängt. [Die Zeit, 21.01.1952, Nr. 03]
Die Suggestion, die von ihrem Gehaben ausging, entkräftete nach und nach den Widerstand der Männer. [Werfel, Franz: Die Vierzig Tage des Musa Dagh II, Stockholm: Bermann – Fischer 1947 [1933], S. 122]
Aber die Leute, der Schmuck in den Gebäuden, das Gehaben des ganzen Ortes, selbst die Bäume und die Gärten – alles sieht aus wie 1875. [Tucholsky, Kurt: Ein Pyrenäenbuch. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1927], S. 8189]
Zitationshilfe
„Gehaben“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gehaben>.

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