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  • 1Gnatz, der
    1. [landschaftlich, veraltet] schorfiger Hautausschlag

  • 2Gnatz, der
    1. [landschaftlich] schlechte Laune
      1. ● ⟨aus Gnatz⟩

Gnatz, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Gnatzes · Nominativ Plural: Gnatze
Aussprache [gnaʦ]
DWDS-Basisartikel

Bedeutung

landschaftlich, veraltet schorfiger Hautausschlag

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Gnatz · Gnätze · 1gnatzig
1Gnatz m. Gnätze f. ‘Hautausschlag, Schorf, Grind, Krätze’, auch ‘Knauserei, schäbiger Geiz’, mhd. gnaz. Herkunft ungewiß. Vielleicht im Sinne von ‘Geriebenes, Gekratztes’ anzuschließen an ahd. gnītan (9. Jh.), mhd. gnīten, frühnhd. gneiten, mnd. gnīden ‘reiben, scheuern’. 1gnatzig Adj. ‘grindig’ (15. Jh.).
Zitationshilfe
„Gnatz“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gnatz#1>.

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Gnatz, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Gnatzes · Nominativ Plural: Gnatze · Verwendung im Plural ungebräuchlich
Aussprache [gnaʦ]
Wortbildung  mit ›Gnatz‹ als Erstglied: gnatzig
DWDS-Vollartikel

Bedeutung

landschaftlich schlechte Laune
Beispiele:
Läuft es für die Bützowerin und ihre Mannschaft einmal nicht so gut, kann sich die Laune der Schülerin auf dem Parkett schlagartig ändern. Aus Ehrgeiz wird Gnatz. [Schweriner Volkszeitung, 02.01.2006]
Die Forschungsgruppe geht davon aus, dass Don Quixote aus Gram und Gnatz keine Ruhe fand und seither an ebendieser Stelle spukt. [Blog der IG Ententeich Wolfenbüttel, 05.03.2008, aufgerufen am 14.09.2018]
Verdruss in der Werbegemeinschaft, Gnatz unter den Händlern sind die geringsten Folgen der Misere. [Leipziger Volkszeitung, 30.01.2001]
Wenn man jetzt, wo es echt ernst wird, mit aller Vehemenz seine alleinige Daseinsberechtigung durchboxen möchte, hätte das sicher nicht nur Verärgerung und Gnatz bei der anderen Seite zur Folge, sondern würde sich ganz sicher auch auf den laufenden Schulbetrieb und die Motivation der Schüler auswirken. [Leipziger Volkszeitung, 23.05.2000]
Das Gespräch mit Pepe hatte außer dessen Gnatz, der vergehen würde, keinerlei Ergebnis gebracht – jedenfalls kein Ermittlungsergebnis, das ihn auf eine rasche Überführung des Täters hoffen ließ. [Berliner Zeitung, 06.06.1986]
Phrasem:
aus Gnatz (= aus Trotz, vor Verärgerung)
Beispiele:
Motchebon war Moderner Fünfkämpfer, und aus Gnatz darüber, daß ihn die Trainer in Barcelona schnöde übergingen, hörte er kurzerhand auf mit dieser – ihm ohnehin zu aufwendigen – sportlichen Betätigung. [Süddeutsche Zeitung, 12.07.1993]
Er empfahl, den Radweg innerhalb der touristischen Route zwischen Borna und Grimma nicht aus Gnatz darüber abzulehnen, dass andere Wege nicht gebaut würden. [Leipziger Volkszeitung, 28.09.2019]
Wenn mir die Produktionsbedingungen, die Firmenphilosophie oder die sexistische Werbung eines Unternehmens nicht passt, packe ich die Artikel halt einfach nicht in mein Einkaufskörbchen und nehme eine andere Marke. Und manchmal kaufe ich aus Gnatz einfach gar nix. [Mitbadezentrale, 20.05.2014, aufgerufen am 15.09.2018]
Abzuwarten bleibt, ob die »Widemarer« aus Gnatz ihrem Nachbarort ebenfalls ein »e« klauen und zu »Glesin« zurechtstutzen. [Leipziger Volkszeitung, 10.05.2006]
Gott, der hat dann auch noch studiert, seinen Meister gemacht aus Gnatz sozusagen. [Neues Deutschland, 23.09.1969]

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
2Gnatz · 2gnatzig · gnatzen · vergnatzt
2Gnatz m. nordd. berlin. ‘unwirsches Wesen, Übellaunigkeit, übelgelaunter Mensch’. 2gnatzig Adj. ‘mürrisch, verdrossen’. gnatzen Vb. ‘übellaunig, verärgert sein’. vergnatzt Part.adj. ‘verärgert, verstimmt’. Alle 19. Jh., aber sicher älter. Der Wortteil gnatz- dürfte als eine Lautgebärde der Verdrießlichkeit anzusehen sein.
Zitationshilfe
„Gnatz“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gnatz#2>.

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