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Herde, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Herde · Nominativ Plural: Herden
Aussprache  [ˈheːɐ̯də]
Worttrennung Her-de
Wortbildung  mit ›Herde‹ als Erstglied: Herdbuch · Herdbuchbulle · Herdenglocke · Herdenimmunität · Herdeninstinkt · Herdenmensch · Herdenschutz · Herdentier · Herdentrieb · Herdenvieh · herdenweise · Herdenzeichen
 ·  mit ›Herde‹ als Letztglied: Bisonherde · Büffelherde · Elefantenherde · Hammelherde · Heidschnuckenherde · Jungtierherde · Kamelherde · Kuhherde · Lämmerherde · Menschenherde · Mutterkuhherde · Pferdeherde · Rentierherde · Rinderherde · Schafherde / Schafsherde · Schweineherde · Stammherde · Viehherde · Zebraherde · Ziegenherde
eWDG

Bedeutung

ziemlich große Gruppe von Tieren, Säugetieren gleicher Art, die meist zu einem landwirtschaftlichen Betrieb gehört
Beispiele:
eine Herde Rinder, Kühe, Schafe, Hammel, Ziegen, Elefanten
eine Herde mit Jungtieren
eine Herde hüten, zusammenhalten, auf die Weide treiben, bringen
die Herden weiden auf den Koppeln, Wiesen
die Herde läuft, zieht zu einem Gewässer
umgangssprachlich, abwertendwie eine Herde Schafe (= ungeordnet) laufen
der Hirte, das Leittier der Herde
bildlich (kirchliche) Gemeinde
Beispiel:
Der Glinski stampft die Kanzeltreppe hinauf … dann überblickt er erstmal seine Herde [ BobrowskiLevin51]
abwertend, übertragen unselbstständige Menschenmenge, die sich treiben lässt
Beispiele:
eine abgestumpfte Herde Menschen
Und wollen stark sein und nicht wie die Herde des gemeinen Volks daran zugrunde gehen [ WeismantelRiemenschneider135]
Die meisten von der Mannschaft hatten sich wieder hingeworfen, eine abgestumpfte Herde, und erfüllten die Stille mit ihrem Schnarchen [ CramerKonzessionen42]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Herde f. ‘Verband von Tieren’, übertragen ‘(kirchliche) Gemeinde von Schutzbefohlenen, willenlos treibende Menschenmenge’. Ahd. herta ‘Herde’ (um 1000), auch ‘Wechsel, Abwechslung’ (um 800), eigentlich wohl ‘Reihenfolge’, mhd. hert, nhd. (unter md.-nd. Einfluß) Herde, mnd. hērde, hirde, aengl. heord, engl. herd, anord. hjǫrð, schwed. hjord, got. haírda (germ. *herdō) vergleichen sich mit mkymr. cordd ‘Truppe, Schar, Familie’, lit. ker̃džius ‘erwachsener Oberhirt’, apreuß. kērdan (Akkusativ) ‘Zeit’ (eigentlich ‘Reihe, Reihenfolge’), aslaw. črěda ‘Ordnung, Reihe, Herde’, russ. čeredá (череда) ‘Reihe, Reihenfolge’, (landschaftlich) ‘Herde’, so daß ie. *kerdh- ‘Reihe, Herde’ angesetzt werden kann, daneben auch ie. *k̑erdh-, sofern (trotz semantischer Bedenken) aind. śárdha- ‘Macht, Stärke’ (woraus śárdhas- ‘Schar, Truppe’) hierher gehört. Nahe liegt auch Verwandtschaft mit griech. kórthys (κόρθυς) ‘Getreidehaufen, Garbe’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Gruppe (von Tieren) · Herde · Koppel · Meute · Rotte · Rudel · Schule · Sprung · Trupp  ●  Schwarm auch figurativ
Assoziationen

Verwendungsbeispiele für ›Herde‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

So bewegt sich eine solche Herde fast wie ein in sich kreisendes Rad stetig weiter. [von Natzmer, Gert: Tierstaaten und Tiergesellschaften, Berlin: Safari-Verl. 1967, S. 213]
Raum für alle hat die Erde, was verfolgst du meine Herde? [Mach, Ernst: Erkenntnis und Irrtum. In: Philosophie von Platon bis Nietzsche, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1905], S. 9630]
Die Herde läuft mal in die eine, mal in die andere Richtung. [Die Zeit, 17.02.2000, Nr. 8]
Sind Sie der letzte Realist in einer Herde von Phantasten? [Die Zeit, 08.10.1998, Nr. 42]
So entsteht ein ganzer Zoo oder eine große Herde der verschiedensten Tiere. [o. A.: Basteln macht Spaß, München: F. Schneider 1965, S. 9]
Zitationshilfe
„Herde“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Herde>.

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Worthäufigkeit

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