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Kader, der oder das

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kaders · Nominativ Plural: Kader
Nebenform schweizerisch Kader · Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Kaders · Nominativ Plural: Kader
Aussprache 
Worttrennung Ka-der
Wortbildung  mit ›Kader‹ als Erstglied: Kaderabteilung · Kaderakte · Kaderarbeit · Kaderarmee · Kaderausbildung · Kaderbekanntgabe · Kadergespräch · Kaderinstrukteur · Kaderleiter · Kaderpartei · Kaderpolitik · kaderpolitisch · Kaderreserve · Kaderschmiede
 ·  mit ›Kader‹ als Letztglied: A-Kader · Betriebskader · EM-Kader · Fachschulkader · Führungskader · Hochschulkader · Leitungskader · Nachwuchskader · Nomenklaturkader · Olympiakader · Parteikader · Reisekader · SED-Kader · Staatskader · Stammkader · Wirtschaftskader · WM-Kader
Herkunft aus gleichbedeutend cadrefrz, eigentlich ‘(viereckiger) Rahmen, Plan, Einfassung’, übertragen ‘Rahmen bzw. Stamm einer Truppe’ < quadroital ‘Viereck, Quadrat, Bild, Stammtruppe’
eWDG

Bedeutungen

1.
(planmäßig herangebildeter) Stamm
a)
DDR (planmäßig herangebildeter) Stamm von Personen mit wichtigen Funktionen, von Nachwuchskräften, von Fachleuten auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens
Beispiele:
ein Kader junger Wissenschaftler leistet in diesem Betrieb wertvolle Forschungsarbeit
der Kader einer Partei
wird in wenigen Jahren in den Laboratorien und Maschinensälen das Kader der Wissenschaftler und Spezialisten fehlen [ Tageszeitung1958]
b)
(planmäßig herangebildeter) Stamm einer Truppe, der meist aus Berufssoldaten, besonders Offizieren und Unteroffizieren, besteht
Beispiele:
Kader aufstellen
In Wiener‑Neustadt allerdings war der Kader, dem ich das Regiment übergeben wollte […] längst auseinandergelaufen [ BrodFrau102]
c)
Sport (planmäßig herangebildeter) Stamm von Sportlern, der für einen Wettkampf, ein Spiel in Frage kommt
Beispiel:
N zählt zum Kader für die nächsten Europameisterschaften
2.
Angehöriger von 1 a–c
Grammatik: Genus Maskulinum, meist im Plural
Beispiele:
technische, wissenschaftliche, wirtschaftliche Kader
leitende, mittlere Kader
die Kader der Industrie, Wirtschaft, Armee, eines Betriebes
die führenden Kader der Partei
qualifizierte, wissenschaftlich geschulte Kader
Kader heranbilden, einsetzen
N ist ein hervorragender Kader
Tausende junger Kader nehmen alljährlich nach vollendeter Ausbildung die wissenschaftliche Arbeit auf [ Tageszeitung1953]
Wir haben sichere Kader ausgesucht [ BrechtCommune10]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kader m. ‘(planmäßig herangebildeter) Bestand an Fachkräften, Stamm der für einen Wettkampf geeigneten Sportler’, älter ‘zur Führung eines Heeres nötiger Stamm von Offizieren und Unteroffizieren’, auch ‘Stamm einer Truppenabteilung’ (19. Jh.). Der zunächst im Militärwesen übliche Ausdruck wird nach 1945 unter Einfluß von russ. (Plur.) kádry (кадры) ‘fester Bestand, Stamm eines Heeres, fester Stamm von Mitarbeitern’ neu belebt. Er ist wie das russ. Wort entlehnt aus frz. cadre ‘Gesamtheit der Offiziere, die einen Truppenteil führen’, dann auch ‘Gesamtheit der Angestellten einer Behörde, eines Verwaltungsbezirks’, (Plur.) ‘leitende Angestellte eines Unternehmens’, eigentlich ‘(viereckiger) Rahmen, Plan, Einfassung’, übertragen daher ‘Rahmen bzw. Stamm einer Truppe’, das über ital. quadro ‘Viereck, Quadrat, Bild, Stammtruppe’ auf lat. quadrus ‘viereckig’, quadrum ‘Viereck, Quadrat’ zurückgeht (s. Quader).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Kader‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kader‹.

Verwendungsbeispiele für ›Kader‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Dabei berichten die zur Wahl stehenden Kader über ihre bisherige Arbeit. [Zimmermann, Hartmut (Hg.): DDR-Handbuch – P. In: Enzyklopädie der DDR, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1985], S. 8202]
Eine Analyse der gesellschaftlichen Situation hatten sich die Revolutionäre der ersten Stunde ebenso versprochen wie die jugendlichen Kader. [konkret, 2000 [1998]]
Shao Tsung ist nicht in Opposition, sondern gehört zu den leitenden Kadern. [Die Zeit, 10.03.1972, Nr. 10]
Die Durchsetzung der technischen Revolution erfordert jedoch, noch mehr technische Kader auszubilden. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1966]]
Überall werden junge Kader die Geschicke des Landes in ihre Hände nehmen. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1962]]
Zitationshilfe
„Kader“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kader>.

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