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Laune, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Laune · Nominativ Plural: Launen
Aussprache 
Worttrennung Lau-ne (computergeneriert)
formal verwandt mitgelaunt
Wortbildung  mit ›Laune‹ als Erstglied: launenhaft · launig · launisch
 ·  mit ›Laune‹ als Letztglied: Bierlaune · Faschingslaune · Festlaune / Festeslaune · Gebelaune · Geberlaune · Greisenlaune · Herrenlaune · Herrscherlaune · Kauflaune · Kinderlaune · Künstlerlaune · Liebeslaune · Musizierlaune · Mädchenlaune · Sektlaune · Sonntagslaune · Spendierlaune · Stinklaune · Weinlaune
 ·  mit ›Laune‹ als Binnenglied: übellaunig
eWDG

Bedeutungen

1.
augenblickliche Stimmung des Gemüts, Gemütsverfassung, augenblicklicher Gemütszustand
Beispiele:
er hat heute gute, schlechte Laune
er ist in guter, schlechter Laune
eine heitere, beschwingte, rosige, üble, düstere Laune ergriff sie
wechselnde Launen
etw. versetzt jmdn. in gute Laune
umgangssprachlichetw. versetzt jmdn. in glänzende Laune
saloppetw. versetzt jmdn. in stinkige Laune
jmdn. bei guter Laune erhalten
jmdm. die (gute) Laune gründlich verderben
was hat er heute für Laune?
jmd. ist bei, in Laune (= jmd. ist gut gelaunt)
jmd. ist nicht bei, in Laune (= jmd. ist schlecht gelaunt)
2.
wechselnde Stimmungen
Grammatik: nur im Plural
Beispiele:
wir mussten oft unter ihren Launen leiden
sie hat keine Launen
bildlich rascher Wechsel
Beispiel:
die Launen des Glücks, Schicksals, Zufalls, Wetters
3.
einer augenblicklichen Stimmung entspringender Einfall, plötzliche Idee
Beispiele:
etw. aus einer Laune heraus tun
umgangssprachlichdas war nur so eine Laune von mir
bildlich
Beispiel:
eine seltsame Laune der Natur

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Laune · launenhaft · launig · launisch
Laune f. ‘Gemütsstimmung, -zustand’, mhd. mnd. lūne ‘Mond, Mondwechsel, (wechselnde) Gemütsstimmung, Gesinnung’, Entlehnung aus lat. lūna ‘Mond’ (s. licht). Die Erscheinung des wechselnden Mondes wird mit der Gemütsstimmung des Menschen in Verbindung gebracht, da nach Ansicht mittelalterlicher Astrologen der Mond mit seinen Phasen starken Einfluß auf die Gemütsverfassung ausübt. – launenhaft Adj. ‘wechselnden Stimmungen unterworfen’ (18. Jh.). launig Adj. ‘mondsüchtig’ (nur vereinzelt im 16. Jh.; vgl. mhd. vorhtlūnic ‘blödsinnig’), ‘verdrießlich, verstimmt’ (16. Jh.), ‘wechselnder Stimmung unterworfen’, dann vor allem ‘heiter gestimmt, einfallsreich, witzig’ (18. Jh.). launisch Adj. ‘von übler Stimmung, verdrossen’ (15. Jh.), ‘rasch die Stimmung wechselnd’, besonders ‘rasch übler Stimmung nachgebend’ (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Gemütsschwankung(en) · Laune · Stimmung · Stimmungsschwankung  ●  (ein) Anfall (von) ugs., ironisch, übertreibend · (eine) plötzliche Aufwallung (von) geh., ironisch, variabel · Anwandlung(en) geh. · Kaprice geh. · Kaprize geh.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Laune‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Laune‹.

Verwendungsbeispiele für ›Laune‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und wer uns zu Gast lädt, sei durch die gute Laune, die wir mitbringen, bedankt. [Schwarz, Peter-Paul (Hg.), Gepflegte Gastlichkeit, Wiesbaden: Falken-Verl. Sicker 1967, S. 8]
Die gestrenge Frau Mode hat sich trotz all ihrer Launen bereits seit geraumer Zeit entschlossen, auch unechten Schmuck als weibliches Zubehör zu gestatten. [Graudenz, Karlheinz u. Pappritz, Erica: Etikette neu, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1967 [1956], S. 152]
Er war immer guter Laune, und wozu auch wäre man sonst ein Philosoph? [Mann, Golo: Der europäische Geist im späten 17. Jahrhundert. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1964], S. 2181]
Mit schlechter Laune würde ich dem Gast nur den Abend verderben. [Der Spiegel, 25.11.1996]
Dort will man sie wegen ihrer bösen Launen rasch wieder loswerden. [Fath, Rolf: Werke – K. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 9254]
Zitationshilfe
„Laune“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Laune>.

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