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Nordosten, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Nordostens · wird nur im Singular verwendet
Abkürzung NO
Aussprache 
Worttrennung Nord-os-ten
Wortzerlegung Norden Osten
Wortbildung  mit ›Nordosten‹/›NO‹ als Erstglied: Nordostwind · nordöstlich  ·  mit ›Nordosten‹/›NO‹ als Letztglied: Nordnordosten / NNO · Ostnordosten / ONO
eWDG

Bedeutungen

1.
Himmelsrichtung zwischen Norden und Osten
Grammatik: ohne Artikel
Beispiel:
es erhob sich ein Wind aus Nordosten
2.
in Richtung auf 1 gelegenes Gebiet oder Himmelsgegend
Grammatik: nur im Singular, mit bestimmtem Artikel
Beispiel:
im Nordosten wurde noch gebaut, waren schwarze Wolken am Himmel
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Nord · Norden · nordisch · nördlich · Nordlicht · Nordost · Nordosten · Nordpol · Nordsee · nordwärts · Nordwest · Nordwesten
Nord m. (ohne Artikel, besonders in der Seemanssprache und Meteorologie) ‘Himmelsrichtung des tiefsten Sonnenstands, die vom höchsten Sonnenstand am weitesten entfernt liegende Gegend’, (mit Artikel) ‘aus dieser Richtung wehender Wind, Nordwind’. Ahd. nord n. ‘Norden, Nordwind’ (um 1000), mhd. nort n. ‘Norden’, asächs. norð Adv. ‘im Norden, nordwärts’, mnl. nort, noort, nl. noord n. f. und Adv. ‘Norden, nordwärts’, afries. north, aengl. norþ Adj. und Adv. ‘nördlich, nordwärts’, engl. north Adj., Adv. und Subst. ‘nördlich, Norden, Nordwind’, anord. norðr n. und Adv. ‘Norden, nordwärts’, norw. dän. nord, schwed. norr ‘Norden’ (germ. *nurþa-) lassen sich außergerm. wohl mit griech. enérteros, nérteros (ἐνέρτερος, νέρτερος, νέρτεροϛ) ‘unterer, tieferer, unterirdisch’, osk. nertrak ‘von links’, umbr. nertru ‘links’ vergleichen, wobei die germ. Formen als tiefstufige Bildungen zu dem sonst hochstufig bezeugten Komparativ ie. *nertero- und damit zur Wurzel ie. *ner- ‘unten’ bzw. ‘links’ anzusehen sind. Auszugehen wäre dann von einem germ. Richtungsadverb, das im Sinne von ‘weiter unten, weiter links’ entweder die ‘Gegend, wo die Sonne unten ist’ oder die ‘linke Seite des sich gegen Osten (Sonnenaufgang) neigenden Beters’ bezeichnet. – Norden m. (meist ohne Artikel) ‘Himmelsrichtung des tiefsten Sonnenstands’, (mit Artikel) ‘das nördliche Gebiet der Erde, der nördliche Teil eines bestimmten Gebietes und dessen Bewohner’. Ahd. nordan n. ‘Norden, Nordwind’ (11. Jh.), spätmhd. norden n., mnd. nōrden n., mnl. norden, noorden, nl. noorden ‘Norden, Nordseite’, norw. dän. norden ‘Norden’, speziell ‘Skandinavien’, sind Substantivierungen des Richtungsadverbs ahd. nordana (9. Jh.), mhd. norden, asächs. norðan, aengl. norþan, anord. norðan ‘von Norden’ (vgl. ahd. fon nordana, mhd. von norden, wo das Adverb leicht als artikelloses Substantiv aufgefaßt werden kann). Norden ist heute allgemein gebräuchlich für die Himmelsrichtung und das entsprechende Gebiet im Unterschied zu der meist fachsprachlichen, aber auch dichterischen Verwendungsweise von Nord (s. oben). nordisch Adj. ‘den (europäischen) Norden betreffend, zu ihm gehörig, aus ihm stammend, für den europäischen Norden eigentümlich, charakteristisch’, in hd. Form zuerst nortisch ‘nördlich’ (16. Jh.), in heutiger Bedeutung seit dem 17. Jh.; vgl. nl. noords; dän. schwed. nordisk sind aus dem Dt. entlehnt. nördlich Adj. ‘im Norden gelegen, nach Norden gerichtet, aus dem Norden kommend’ (Anfang 18. Jh.), älter nordlich (17. Jh.), nordenlich (15. Jh.), ahd. nordlīh (Hs. 12. Jh.). Nordlicht n. ‘Polarlicht’ (1716), Übersetzung von dän. norw. nordlys, anfangs konkurrierend mit Nordschein (1717). Nordost m. ‘Nordosten, Wind aus Nordosten’, Nordosten m. ‘Himmelsrichtung zwischen Norden und Osten, in dieser Richtung gelegenes Gebiet und dessen Bewohner’, ahd. nordōstan m. n. (10. Jh.), nordōst Adv. (11. Jh.), vgl. auch nordōstrōni Adj. ‘nordöstlich’ (bei Einhard, 9. Jh.), spätmhd. nortōste ‘Nordostwind’. Nordpol m. ‘nördlicher Pol der Erd- und Himmelskugel’ (1678), älter der nordische Polus, Nordwirbel (1664), Nordspitz (1587). Nordsee f. Randmeer des Atlantischen Ozeans (17. Jh.), vgl. nl. Noordzee, vom niederländischen Standpunkt aus benannt im Gegensatz zur Zuiderzee ‘südliche See’; vgl. spätmhd. nordermer, nortmer ‘Nordmeer’. nordwärts Adv. ‘nach Norden zu, in nördliche Richtung’ (17. Jh.). Nordwest m. Nordwesten m. (entsprechend der Bedeutung und Verwendungsweise von Nordost, Nordosten, s. oben), ahd. nordwestan m. n. (10. Jh.), nordwest Adv. (11. Jh.), vgl. auch nordwestrōni Adj. ‘nordwestlich’ (bei Einhard, 9. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Chemie
Stickstoffmonoxid  ●  NO fachspr., Summenformel
Oberbegriffe
  • Stickoxide Plural · Stickstoffoxide Plural · NOx fachspr.
Assoziationen
  • Nitrogendioxid · Stickstoffdioxid  ●  NO2 fachspr., Summenformel · NO₂ fachspr., Summenformel

Typische Verbindungen zu ›Nordosten‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Nordosten‹.

Verwendungsbeispiele für ›Nordosten‹, ›NO‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Zuerst wohnen die drei in einem Dorf im englischen Nordosten. [Die Zeit, 14.05.1998, Nr. 21]
Im Nordosten schneit es anfangs noch bis in tiefe Lagen, und auch im östlichen Bayern kann es bis in tiefe Lagen noch etwas schneien. [Die Zeit, 07.12.2013 (online)]
Der Wind weht schwach, zeitweise auch mäßig, im Nordosten anfangs aus nördlichen, sonst aus östlichen Richtungen. [Die Zeit, 04.09.2013 (online)]
Im Nordosten lebt niemand, der es sich leisten kann, wegzuziehen. [Die Zeit, 14.01.2013, Nr. 02]
Im Nordosten kam eine besonders dicke hinter dem Horizont herauf. [Hausmann, Manfred: Abel mit der Mundharmonika. In: ders., Gesammelte Werke, Berlin: Fischer 1983 [1932], S. 187]
Zitationshilfe
„Nordosten“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Nordosten>.

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