Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Psyche, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Psyche · wird nur im Singular verwendet
Aussprache  [ˈpsyːçə]
Worttrennung Psy-che
formal verwandt mitpsycho-, psych-
Wortbildung  mit ›Psyche‹ als Erstglied: psychisch · Psychismus · Psychose
 ·  mit ›Psyche‹ als Letztglied: Thymopsyche
Herkunft zu psȳchḗgriech (ψυχή) ‘Hauch, Atem, Leben, Lebenskraft, Seele (des Verstorbenen), Geist, Gemüt’
eWDG

Bedeutung

Gesamtheit der an ein Subjekt gebundenen Erscheinungen der Widerspiegelung der Umwelt durch die höhere Nerventätigkeit
Beispiele:
Verständnis für die kindliche Psyche haben
ein solches Verhalten kann schädliche Auswirkungen auf die Psyche des Kindes haben
die Psyche der Frau, des Mannes
die weibliche Psyche
der Dichter erweist sich in seinem letzten Roman als großer Kenner der menschlichen Psyche (= Seele)
die Sprachen wollte ich lernen … die Psyche (= das Wesen, die Eigenart) der Eingeborenen ergründen – so sagt man ja im europäischen Jargon [ St. ZweigAmok17]
Man muß die Psyche des Schauspielers ganz genau kennen, um dies richtig zu beurteilen [ WintersteinLeben1,98]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Psyche · psychisch · Psychose · Psychiatrie · Psychiater · psychiatrisch · Psychologie · Psychologe · psychologisch · Psychopathie · psychopathisch · Psychotherapie
Psyche f. Gesamtheit der Prozesse der höheren Nerventätigkeit des Menschen, ‘Seele, Seelenleben, Gemüt, Wesen, Eigenart’, Übernahme (zufrühest Mitte 17. Jh., fachsprachlich und gemeinsprachlich seit Anfang 19. Jh.) von griech. psȳchḗ (ψυχή) ‘Hauch, Atem, Leben, Lebenskraft, Seele (des Verstorbenen), Geist, Gemüt’; vgl. griech. psȳ́chein (ψύχειν) ‘hauchen, atmen, aushauchen, ohnmächtig werden, sterben, abkühlen, erfrischen’. – psychisch Adj. ‘die Psyche betreffend, dazu gehörend, seelisch, innerlich’ (um 1800); vgl. griech. psȳchikós (ψυχικός) ‘zur Seele, zum Leben gehörig, seelisch, geistig’. Psychose f. ‘Gemütserkrankung, Geisteskrankheit, Zustand ungewöhnlich starker seelischer Erregung’ (Mitte 19. Jh.), in Übereinstimmung mit der bei Krankheitsbezeichnungen geläufigen Endung -ose (s. Thrombose); zuvor (1. Hälfte 19. Jh.) ‘Beseelung, Belebung, Seele’, unmittelbar aus gleichbed. griech. psȳ́chōsis (ψύχωσις). Psychiatrie f. Lehre von der Erkennung, Behandlung und Verhütung psychischer Krankheiten (Anfang 19. Jh.); vgl. griech. iātré͞ia (ἰατρεία) ‘das Heilen, Heilung’. Psychiater m. ‘Facharzt für Nerven-, Gemüts- und Geisteskrankheiten’; vgl. griech. iātrós (ἰατρός) ‘(Wund)arzt’ (s. Arzt); psychiatrisch Adj. ‘die Psychiatrie betreffend, dazu gehörend, darauf beruhend’ (beide Anfang 19. Jh.). Psychologie f. Wissenschaft, die die Gesetzmäßigkeiten der psychischen Prozesse und psychischen Eigenschaften in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit von der Umwelt erforscht (18. Jh.), zuvor Psychologia ‘Seelenkunde’ (16. Jh.), gelehrte Bildung zu griech. psȳchḗ (s. oben) in Verbindung mit -logie (s. d.); Psychologe m. ‘Fachmann auf dem Gebiet der Psychologie’ und psychologisch Adj. ‘die Psychologie betreffend, darauf beruhend’ (beide 18. Jh.). Psychopathie f. ‘abnorme psychische Verfassung, die sich in Verhaltensstörungen äußert’ (19. Jh.), zu griech. psȳchḗ (s. oben) und griech. páthos (πάθος) ‘(Miß)geschick, Leid, Gemütsbewegung, Leidenschaft’ (s. Pathos), in Analogie zu anderen Bildungen auf -pathie (s. Apathie, Antipathie); psychopathisch Adj. (19. Jh.). Psychotherapie f. Therapie seelischer oder seelisch bedingter Leiden mit psychischen Mitteln und gemäß psychologischer Methoden (Ende 19. Jh.), zum Grundwort s. Therapie.

Typische Verbindungen zu ›Psyche‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Psyche‹.

Verwendungsbeispiele für ›Psyche‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das dient dazu, die Psyche der Frau besser zu verstehen. [Der Tagesspiegel, 22.09.1999]
Auch die Psyche bildet mit allen ihren innerlich unmittelbar wahrnehmbaren »Erlebnissen« nur ein Segment der Wirklichkeit. [Mannheim, Karl: Ideologie und Utopie, Frankfurt a.M: Klostermann 1985 [1929], S. 13]
Mit einer solchen Theorie übergehe ich die Psychologie der bewußten Psyche. [Jung, Carl Gustav: Psychologische Typen. In: ders., Gesammelte Werke, Bd. VI, Zürich u. a.: Rascher 1967 [1921], S. 907]
Aber ist es erlaubt, die Psyche, selbst wenn sie krank ist, elektronisch zu lenken? [Die Zeit, 20.08.2007, Nr. 34]
Aus der bannenden Gewalt des Hypnotiseurs spricht die Macht der Psyche! [Winckler, Josef: Der tolle Bomberg, Rudolstadt: Greifenverl. [1956] [1922], S. 62]
Zitationshilfe
„Psyche“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Psyche>.

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