Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Roman, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Romans · Nominativ Plural: Romane
Aussprache 
Worttrennung Ro-man
Wortbildung  mit ›Roman‹ als Erstglied: romanartig · Romanausschnitt · Romanautor · Romanbeilage · Romanbibliothek · Romandebüt · Romandichter · Romandichtung · Romanerfolg · romanesk · Romanfabel · Romanfabrikant · Romanfigur · Romanform · Romanfortsetzung · Romanfragment · Romangeschehen · Romangestalt · romanhaft · Romanhandlung · Romanheft · Romanheftchen · Romanheld · Romanillustration · Romanliteratur · Romanpersonal · Romanreihe · Romanschaffen · Romanschreiber · Romanschriftsteller · Romanserie · Romanstoff · Romantheorie · Romantitel · Romantrilogie · Romanvorlage · Romanwelt · Romanwerk · Romanzeitung · Romanzyklus
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Herkunft aus romanfrz ‘umfangreiche erzählende Prosadichtung’ < romanzafrz mfrz, romantafrz mfrz ‘Erzählung in französischer Sprache’
eWDG

Bedeutungen

1.
Form der erzählenden Dichtung in Prosa, die meist an einer Fülle von Ereignissen einen Helden oder eine Menschengruppe in der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen darstellt
Beispiele:
einen Roman abfassen, konzipieren, schreiben, verfassen
einen Roman drucken lassen, herausgeben, illustrieren, verlegen
einen Roman lesen, kennen, besprechen, kritisieren
über einen Roman diskutieren
der Dichter schreibt an einem neuen Roman
ein aktueller, bekannter, berühmter, spannender, unterhaltsamer, vortrefflicher Roman
ein (auto)biographischer, didaktischer, dokumentarischer, gesellschaftskritischer, heiterer, historischer, humoristischer, kulturhistorischer, psychologischer, satirischer, utopischer, zeitkritischer Roman
ein klassischer, realistischer, romantischer Roman
dieser Roman ist sehr breit angelegt, fesselt, langweilt mich, liest sich leicht
ein Roman in Bildern, für die Jugend, in zehn Bänden
ein Roman in Versen (= Versroman)
der Roman, die Fabel des Romans ist frei erfunden
Stoff und Thematik des Romans sind der Gegenwart entnommen
der Roman behandelt Probleme der Gegenwart
der Dichter wählte ein abenteuerliches, biographisches Thema für seinen Roman
der epische Fluss des Romans
im Mittelpunkt dieses Romans steht ein junges Studentenehepaar
das Leben ist oft spannender als ein Roman
ein Erlebnis, wie es in Romanen steht
sein Lebenslauf hört sich an wie ein Roman, ist (so spannend) wie ein Roman
dieser Bericht klingt wie ein Roman (= klingt erfunden, unrealistisch)
bildlich
Beispiel:
salopperzähle, mach keine (langen) Romane (= fasse dich kurz)
2.
übertragen etw. Außergewöhnliches, Aufregendes, Ereignisreiches
Beispiele:
die Laufbahn der berühmten Schauspielerin war ein einziger, wahrer Roman
umgangssprachlichdie Laufbahn der berühmten Schauspielerin war der reinste Roman
Statt eines Romanmanuskriptes sucht er den Roman seines Lebens zu einem glücklichen Ende zu bringen [ St. ZweigBalzac473]

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Roman · Romancier
Roman m. epische Prosagroßform, die durch die Gestaltung ausgeprägter Individuen in ihren vielfältigen Beziehungen zu ihrer gesellschaftlichen Umwelt eine umfassende realistische Aussage ermöglicht. Die Gattungsbezeichnung (mit den frühen Varianten Romain, Romayn, Plur. Romans, bis Ende 18. Jh. Romanen) wird in der 1. Hälfte des 17. Jhs. entlehnt aus frz. roman ‘umfangreiche erzählende Prosadichtung’, dem afrz. mfrz. romanz, romant ‘Erzählung in französischer Sprache’ (anfangs in Versen, dann in Prosa) vorausgeht. Afrz. romanz, romant gilt zuerst für die meist in erzählender Form abgefaßte, auf Übersetzung oder Bearbeitung beruhende volkssprachliche Version eines ursprünglich lat. Textes und schließt sich in dieser Verwendung an afrz. mfrz. romanz, roman(t) ‘galloromanische Volkssprache Nordfrankreichs, Altfranzösisch’ (im Unterschied zum Latein der Gelehrten) an. Der afrz. Substantivbildung liegt (wie mehrfach daneben bezeugtem afrz. romanz Adv. ‘in romanischer Volkssprache’) das im Lat. nicht nachweisbare Adverb vlat. *Rōmānicē ‘auf romanisch, in der Volkssprache’ (vgl. mlat. Romanice, 11. Jh.; auszugehen ist wohl von der Fügung vlat. *Rōmānicē loquī ‘romanisch sprechen’) zugrunde. Dieses gehört formal zum Adjektiv lat. Rōmānicus ‘aus Rom stammend’, könnte aber in nachklassischer Zeit (nach dem Muster anderer bedeutungsgleicher Doppelformen wie lat. barbarē, spätlat. barbaricē ‘ausländisch, fremd’) auch unmittelbar von dem üblicherweise mit Bezug auf die Sprache gebrauchten lat. Rōmānus ‘römisch, lateinisch’ (mlat. Romanus ‘volkssprachlich, romanisch’, zu lat. Rōma, s. romanisch) abgeleitet sein. – Romancier m. ‘Romanschriftsteller’ (2. Hälfte 18. Jh.), aus gleichbed. frz. romancier.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Epos · Langerzählung · Roman · Saga
Oberbegriffe
Unterbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Roman‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Roman‹.

Verwendungsbeispiele für ›Roman‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Meine Romane, die nach jener schweren Zeit entstanden, möchte ich doch nicht insgesamt verleugnen. [Boy-Ed, Ida: Wenn man zurückdenkt. In: Lehmstedt, Mark (Hg.), Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1975], S. 2315]
Jetzt konnte er sich durchaus vorstellen, seinen eigenen Roman nur noch auf Englisch zu lesen. [Lepenies, Wolf: Kultur und Politik, München, Wien: Carl Hanser Verlag 2006, S. 71]
Er kultivierte auch den mittleren Roman, die gute Unterhaltung, den Essay. [Neue Rundschau, 1971, Nr. 3, Bd. 82]
Aber welchen neueren erotischen Roman halten Sie denn für gelungen? [Der Spiegel, 07.08.2000]
Er war auch als Schriftsteller nicht sehr begabt, seine Romane sind allesamt schwach. [Der Spiegel, 01.09.1997]
Zitationshilfe
„Roman“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Roman>.

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