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Schlafstadt, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Schlafstadt · Nominativ Plural: Schlafstädte
Aussprache [ˈʃlaːfʃtat]
Worttrennung Schlaf-stadt
Wortzerlegung schlafen Stadt
DWDS-Vollartikel

Bedeutung

umgangssprachlich, oft abwertend Siedlung am Rande einer größeren Stadt, die ihren Bewohnern vor allem als Ort der Erholung oder Regeneration nach der Arbeit in dieser Stadt dient und selbst einen geringen Freizeitwert hat
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine reine, typische Schlafstadt
als Prädikativ: als Schlafstadt dienen
in Präpositionalgruppe/-objekt: sich zu einer Schlafstadt entwickeln
mit Präpositionalgruppe/-objekt: eine Schlafstadt für Arbeiter, Pendler, am Rand [der Stadt]
als Genitivattribut: das Image einer Schlafstadt [haben]
Beispiele:
Nun befürchtet man, dass das Viertel [Feldmoching-Hasenbergl im Norden Münchens] kulturell austrocknet und zu einer reinen Schlafstadt degradiert wird. [Süddeutsche Zeitung, 17.10.2001]
Beim Bau neuer Wohnviertel wurde darauf geachtet, keine reinen Schlafstädte zu schaffen, sondern auch zentrale Funktionen außerhalb des Zentrums anzubieten. [Mittelbayerische, 06.02.2024]
Das viele Grün sowie die noch humanen Wohnungspreise locken viele in die häufig so bezeichnete »Schlafstadt von Salzburg«. [Öffis in Rif: Jetzt kommt Bewegung rein, 18.07.2018, aufgerufen am 24.04.2022]
Räumliche Trennung von Wohnen, Leben und Arbeiten, Einkaufszentren am Rande der Stadt, Schlafstädte, Zersiedelung und immer mehr Verkehrswege sind das Erbe, mit dem wir heute umgehen müssen […]. [Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll vom 08.06.2000, 08.06.2000, aufgerufen am 12.12.2023]
Die Straßen zwischen den Blockgebirgen [Hochhaussiedlungen] ziehen sich monumental zur nächsten Schlafstadt. [Der Tagesspiegel, 09.11.1999]
Nun stehen Hochhäuser meist nicht mitten in der Stadt, sondern in sogenannten Trabantensiedlungen, die mit der Stadt und den Arbeitsplätzen meist nur durch die dünne Nabelschnur einer Verkehrslinie verbunden sind. »Schlafstädte« hat man diese aus dem Boden gestampften Siedlungen oft genannt. Es fehlen ihnen die Möglichkeiten an Unterhaltungen, Anregungen und Zerstreuungen, die wir in den Städten gewohnt sind. Es fehlt an guten Gaststätten und Einkaufsmöglichkeiten, an Handwerksbetrieben und manchmal auch an Ärzten. Kurz, es fehlt das, was die Italiener »ambiente« nennen, das lebendige Leben. [Schwenk, Hans: Gesünder wohnen. München: König 1972, S. 26]

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Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Satellitenstadt · Schlafstadt · Trabantensiedlung · Trabantenstadt
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Schlafstadt‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schlafstadt‹.

Zitationshilfe
„Schlafstadt“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schlafstadt>.

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