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Schlaumeier, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schlaumeiers · Nominativ Plural: Schlaumeier
Aussprache 
Worttrennung Schlau-mei-er
Wortbildung  mit ›Schlaumeier‹ als Erstglied: Schlaumeierei
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich, scherzhaft Schlauberger
Beispiel:
so ein Schlaumeier!
umgangssprachlich, spöttisch jmd., der sich für besonders schlau hält
Beispiele:
dieser Schlaumeier weiß alles besser
Sie sind ein kleiner Schlaumeier [ KafkaAmerika165]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schlau · bauernschlau · Schlauheit · Schläue · Schlaukopf · Schlaumeier · Schlauberger
schlau Adj. ‘klug, gewitzt, listig’. Im 16. Jh. gelangt nd. slū in diphthongierter Form in die hd. Literatursprache und wird vom 17. Jh. an geläufig. Angesichts mnd. slūhȫrer ‘Lauscher’ (d. h. ‘heimlich Zuhörender’) kann von germ. *slūha- ‘schleichend’ ausgegangen werden, das mit nl. sluiken ‘schleichen, schlüpfen, schmuggeln’ an die unter Schlauch (s. d.) angeführte Gutturalerweiterung ie. *(s)leug̑- (auch *(s)leuk̑-) der Wurzel ie. *(s)leu- ‘gleiten, schlüpfen’ anzuschließen ist. Intensiviert in der Komposition mit 1Bauer (s. d.) bauernschlau Adj. ‘überschlau, pfiffig’ (19. Jh.). Schlauheit f. ‘Klugheit, Gewitztheit’ (17. Jh.); später auch Schläue f. (19. Jh.). Schlaukopf m. ‘kluger Mensch’ (18. Jh.). Vgl. auch scherzhaft-ironisches, nach dem Vorbild von Personen- bzw. Einwohnernamen gebildetes Schlaumeier m. Schlauberger m. ‘gewitzter Kerl’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(ein) ganz Schlauer · Schlaukopf · Schlitzohr  ●  Ausgeschlafener ugs., fig. · Checker ugs. · Durchblicker ugs. · Fuchs ugs., fig. · Schlauberger ugs. · Schlauerle ugs. · Schlaufuchs ugs. · Schlaumeier ugs. · schlauer Fuchs ugs., fig.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Schlaumeier‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schlaumeier‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schlaumeier‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Einige Schlaumeier möchten es anscheinend möglichst lange so stehen lassen: so nämlich schade es niemanden und nutze allen. [Die Zeit, 16.11.1973, Nr. 47]
Sobald in Bonn etwas klemmt, finden sich ein paar Schlaumeier, die das Parlament auflösen wollen. [Süddeutsche Zeitung, 09.08.1997]
Und wie hätten wir denn damals gehandelt, wir großen Schlaumeier? [Die Welt, 17.07.2004]
Es geht um Schlaumeier von heute, die mit Nassauern, Durchmogeln und Absahnen durchkommen wollen. [Süddeutsche Zeitung, 29.10.1997]
Die vermeintlichen Schlaumeier der Meere müssen danach als eher minderbemittelt eingestuft werden. [Der Tagesspiegel, 01.01.2001]
Zitationshilfe
„Schlaumeier“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schlaumeier>.

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