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Schub, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schub(e)s · Nominativ Plural: Schübe
Aussprache 
Grundformschieben

Bedeutungsübersicht

  1. 1. das (ruckartige) Schieben, der Stoß
    1. a) ...
    2. b) [Technik, Physik] Schubkraft
    3. c) [Medizin] ...
    4. d) [Kegeln] ...
  2. 2. die auf einmal beförderte Masse, Menge
    1. a) von Materialien
    2. b) von Menschen
  3. 3. [landschaftlich, besonders ostmitteldeutsch] herausziehbarer Kasten in Möbelstücken, Schublade
eWDG

Bedeutungen

1.
das (ruckartige) Schieben, der Stoß
a)
Beispiele:
ein plötzlicher, derber Schub
mit einem kräftigen Schub wurde der Wagen angeschoben
b)
Technik, Physik Schubkraft
Beispiele:
der Schub eines Dieselmotors, einer Rakete
[ein Kerntriebwerk] das binnen weniger Minuten einen Schub von 55000 Pfund entwickelte [ Tageszeitung1966]
c)
Medizin
Beispiel:
Fieberattacken, die in Schüben (= in unregelmäßigen Abständen, unvermittelt und heftig) auftreten
d)
Kegeln
Beispiel:
alle neune auf einen Schub (= mit einem Wurf) treffen
2.
die auf einmal beförderte Masse, Menge
a)
von Materialien
Beispiele:
ein Schub Bretter
einen Schub Ersatzteile verladen
Handwerkein Schub Brot (= soviel Brot, wie auf einmal in den Backofen geschoben werden kann)
b)
von Menschen
Beispiele:
ein Schub Leute, Besucher
der Genesene wurde mit dem nächsten Schub aus dem Krankenhaus entlassen
Schub auf Schub, Schub um Schub
in nacheinanderfolgenden Gruppen, schubweise
Beispiele:
Schub um Schub wurden die Gäste in das Café eingelassen
Unsere Klinik … wurde jetzt Schub auf Schub mit hundert bis hundertfünfzig Verwundeten belegt [ BrugschArzt186]
3.
landschaftlich, besonders ostmitteldeutsch herausziehbarer Kasten in Möbelstücken, Schublade
Beispiele:
ein Schreibtisch mit vier Schüben
einen Schub aufziehen, verschließen, zuschieben
daß … Schränke und Schübe mit gutem Hausrat überfüllt sind [ C. Hauptm.Einhart1,14]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schub · Schubkarren · Schubkarre · Schublade · Nachschub · Schuber
Schub m. ‘das Schieben, Stoß, was auf einmal geschoben wird, Schiebefach, die Kraft, mit der ein durch Rückstoß bewegter Körper angetrieben wird’, Verbalabstraktum zu dem unter schieben (s. d.) behandelten Verb. Mhd. schup ‘Aufschub, Fristverlängerung, das Schieben der Schuld auf einen anderen, Beweismittel, Strafe’ ist zunächst ein Ausdruck der Rechtssprache. Erst vom 16. Jh. an wird Schub (wohl als Neubildung zum Verb) in allgemeinerem Sinne verwendet und steht für ‘Stoß’ (16. Jh.; s. auch Schubs), ‘was auf einmal geschoben wird, eine gewisse Menge’ (17. Jh., z. B. ein Schub Brot, Semmeln), ‘Schiebelade, -fach’ (um 1800) und (im physikalisch-technischen Bereich) ‘Kraft, mit der etw. vorwärts getrieben wird’. – Schubkarren m. Schubkarre f. ‘einrädriger Karren, der geschoben wird’ (16. Jh.), Schuffkarren (15. Jh.). Schublade f. ‘Lade oder Kasten, die zum Öffnen und Schließen heraus- und hineinzuschieben sind’ (16. Jh.). Nachschub m. ‘Hinterhergeschobenes zur Ergänzung einer (Versorgungs)lücke’ (15. Jh.), vor allem im militärischen Bereich ‘Versorgung der Truppe mit Proviant, Munition und mit frischen Einheiten’. Schuber m. Gerätebezeichnung für eine Sache, die geschoben wird, ‘Riegel’, in die etw. geschoben wird, ‘Umhüllung, Futteral’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Antrieb · Auftrieb · Schub · Schwung  ●  Drive engl. · Elan franz. · Pep engl. · Verve franz. · Momentum geh. · Push ugs., Jargon, engl.
Assoziationen

Medizin
Anfall · Schub  ●  Insult fachspr.
Assoziationen

Physik
Schub · Schubkraft
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Schub‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schub‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schub‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ab dem vierzehnten Jahr waren die Schübe häufiger und schwerer geworden. [Kerner, Charlotte: Blueprint Blaupause, Weinheim: Beltz & Gelberg 1999, S. 87]
Schon im kommenden Jahr wird die Wirtschaft aber einen Schub erleben. [Die Zeit, 02.09.1999, Nr. 36]
Diese Kraft kann erheblich größer sein als der Schub des Windes. [Die Zeit, 10.10.1997, Nr. 42]
Der dritte Schub, dem dann nur noch der Tod folgt, ist schrecklich. [konkret, 1992]
Doch dieser Schub war nicht in der Lage, die Inflation einzuholen. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1990]]
Zitationshilfe
„Schub“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schub>.

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