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Stiftung, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Stiftung · Nominativ Plural: Stiftungen
Aussprache  [ˈʃtɪftʊŋ]
Worttrennung Stif-tung
Wortzerlegung stiften -ung
eWDG

Bedeutungen

1.
Vermögensmasse, die nach dem Willen desjenigen, der sie zur Verfügung gestellt hat, verwaltet und verwendet wird
Beispiel:
er erhielt ein Stipendium aus einer Stiftung
2.
entsprechend der Bedeutung von stiften (2)
Beispiele:
fromme, milde Stiftungen machen
man erkennt es schon am Versiegen des Stromes von Stiftungen und Schenkungen [ HallerPapsttum2,166]
3.
Gründung
entsprechend der Bedeutung von stiften (1)
Beispiele:
die Schule in W war ursprünglich eine geistliche Stiftung
den Tag der Stiftung feiern
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
stiften · anstiften · 2Stift · Stiftskirche · Stifter · Stiftung
stiften Vb. ‘einrichten, gründen, spenden, schenken’, ahd. gistiften (8. Jh.), stiften (9. Jh.), mhd. mnd. stiften ‘gründen, erbauen, einrichten, einsetzen, veranlassen, veranstalten, erfinden’, afries. stifta, aostnfrk. (unsicher) stiftōn ‘erbauen, gründen’ sowie (mit cht statt ft) aostnfrk. stihten (9. Jh.), mnd. mnl. nl. stichten. Wenn man eine (in dieser Weise nicht belegte) Grundbedeutung ‘ein Bauwerk mit Holzpfählen errichten’ (s. 1Stift m.) voraussetzt, läßt sich das Verb an die unter steif, 1Stift m. (s. d.) genannte Wurzelform anschließen. In den frühesten Zeugnissen steht stiften im Sinne von ‘gründen’ (Gebäude, Städte, Kultstätten), dann ‘erbauen lassen, zur Verfügung stellen, schenken’ (kirchliche Gebäude, aber auch weltliche gemeinnützige Anstalten und Einrichtungen), ‘als Vermächtnis aussetzen, übereignen’ (Gegenstände, Geld); seit alters auch übertragen ‘etw. ins Werk setzen, ein Geschehen, einen Zustand herbeiführen’ (Frieden, Unruhe stiften). – anstiften Vb. ‘den Anstoß geben, daß etw. geschieht, jmdn. zu etw. veranlassen’ (16. Jh.). Aus dem Verb rückgebildet 2Stift n. ‘mit geschenktem Vermögen und Grundbesitz gegründete und ausgestattete, vorwiegend kirchliche Einrichtung’, mhd. stift ‘Einrichtung, Gründung, geistliche Stiftung, Gotteshaus, rechtlich Festgestelltes’, mnd. sticht(e), stift(e) ‘geistliche Korporation, Stiftung, Bauwerk’, mnl. stichte, stift, nl. sticht, stift. Stiftskirche f. ‘zu einem Stift gehörende Kirche’ (16. Jh.). Stifter m. ‘Gründer, Spender, Schenker’, mhd. stifter. Stiftung f. ‘Gründung, Einsetzung, Schenkung, geschenkte Einrichtung’, mhd. stiftunge; vgl. ahd. stiftunga ‘Zurüstung’ (10. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Typische Verbindungen zu ›Stiftung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Stiftung‹.

Verwendungsbeispiele für ›Stiftung‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Für Iran trat Stiftung, die Geschichte aus sich entläßt, gleichzeitig an doppeltem Ort hervor. [Altheim, Franz: Das alte Iran. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 22514]
Endlich paßt zu dieser E. nicht die Stiftung einer organisierten eschatologischen Gemeinschaft. [Althaus, P.: Eschatologie. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1958], S. 7803]
Es müßten also grundsätzlich alle Stiftungen auf ewige Zeit unmöglich gemacht werden. [Ostwald, Wilhelm: Lebenslinien. Eine Selbstbiographie, 3 Teile. In: Simons, Oliver (Hg.), Deutsche Autobiographien 1690 – 1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1927], S. 39464]
Mit dem Erlöschen der Stiftung fällt das Vermögen an die in der Verfassung bestimmten Personen. [o. A.: Bürgerliches Gesetzbuch. In: Schönfelder: Deutsche Gesetze : Sammlung des Zivil-, Straf- und Verfahrensrechts, München: Beck 1997]
Wir verfügen in Gestalt der Stiftung für deutsch‑polnische Zusammenarbeit über ein hervorragendes Instrument zur Förderung des Austauschs. [Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
Zitationshilfe
„Stiftung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Stiftung>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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