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Vorurteil, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Vorurteil(e)s · Nominativ Plural: Vorurteile
Aussprache  [ˈfoːɐ̯ʔʊʁtaɪ̯l]
Worttrennung Vor-ur-teil
Wortzerlegung 1vor Urteil
Wortbildung  mit ›Vorurteil‹ als Erstglied: vorurteilsbehaftet · vorurteilsbeladen · vorurteilsfrei · Vorurteilsfreiheit · vorurteilshaft · vorurteilslos
 ·  mit ›Vorurteil‹ als Letztglied: Standesvorurteil
eWDG

Bedeutung

in Unkenntnis der objektiven Tatsachen voreilig gebildetes oder ungeprüft übernommenes Urteil, oft auf Fehleinschätzung beruhende Meinung
Beispiele:
lächerliche, dumme, überholte, (klein)bürgerliche Vorurteile
das ist ein landläufiges, blindes, unbegründetes, unhaltbares Vorurteil
gegen etw., jmdn. bestimmte Vorurteile haben
er kennt keine Vorurteile
ein Vorurteil abbauen, bekämpfen, zerstreuen
einem Vorurteil entgegentreten
in Vorurteilen befangen sein, steckenbleiben
mit herkömmlichen Vorurteilen brechen
umgangssprachlichmit herkömmlichen Vorurteilen aufräumen
er ist von Vorurteilen belastet, frei
ein Mensch ohne Vorurteile

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Vorbehalte · Voreingenommenheit · Vorurteil · vorgefasste Meinung
Unterbegriffe
  • Bevölkerungsmeinung · Meinung · Stimmung in der Öffentlichkeit · Urteil der Öffentlichkeit · Volkes Stimme · das öffentliche Klima · öffentliche Meinung  ●  Vox populi lat. · veröffentlichte Meinung fachspr.
Assoziationen

Klischee · Klischeevorstellung · Schablonendenken · Vorurteil · feststehende Vorstellung · vorgefasstes Bild  ●  (geistige) Schublade fig. · Stereotype geh.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Vorurteil‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Vorurteil‹.

Verwendungsbeispiele für ›Vorurteil‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Obwohl nicht frei von Vorurteilen, hatte er mich nicht brüskieren wollen. [Brandt, Willy: Erinnerungen, Berlin: Ullstein 1997 [1989], S. 155]
Aber es fällt diesen Männern schwer, sich gegen Jahrhunderte alte Vorurteile durchzusetzen. [Peters, Carl: Im Goldland des Altertums, München: Lehmann 1902, S. 311]
Es wäre jedoch verfehlt, hieraus ein grundsätzliches Vorurteil etwa zugunsten der quantitativen Mittel ableiten zu wollen. [Giersch, Herbert: Allgemeine Wirtschaftspolitik, Wiesbaden: Gabler 1960, S. 302]
In der Philosophie aber ist es nicht so leicht, des Vorurteils Herr zu werden. [Hartmann, Nicolai: Der Aufbau der realen Welt, Berlin: de Gruyter 1940, S. 153]
Es fällt schwer, sich von einmal erworbenen Vorurteilen gänzlich zu verabschieden. [Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
Zitationshilfe
„Vorurteil“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Vorurteil>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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