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Zuneigung, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Zuneigung · Nominativ Plural: Zuneigungen · wird meist im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Zu-nei-gung
Wortzerlegung zuneigen -ung
eWDG

Bedeutung

Gefühl der Sympathie, Freundschaft, liebevolle Empfindung für jmdn.
in gegensätzlicher Bedeutung zu Abneigung
Beispiele:
eine aufrichtige, herzliche, zärtliche, dauerhafte, treue, schwesterliche Zuneigung
ein Gefühl inniger, heftiger Zuneigung
ein starkes Gefühl der Zuneigung
jmd. empfindet, verspürt Zuneigung für jmdn.
jmd. bringt jmdm. Zuneigung entgegen
jmd. schenkt, beweist jmdm. seine Zuneigung
jmd. erweckt bei jmdm. Zuneigung
jmd. erwidert jmds. Zuneigung
ihre Zuneigung wuchs rasch
sie hatte schnell Zuneigung zu dem Kind gefasst
sie hing mit schwärmerischer Zuneigung an ihrer Freundin, ihrem Lehrer
ihre Dankbarkeit verwandelte sich in eine tiefe Zuneigung
ihre Ehe beruht auf gegenseitiger Zuneigung
mit den Jahren hatte sich ihre Liebe in Achtung und Zuneigung verwandelt
Trotzdem hat diese Katze niemals bei einem anderen Menschen als bei mir im Genick gesessen. Es lag also unzweifelhaft eine persönliche Zuneigung vor [ BuckowitzÜberraschungen18]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
neigen · geneigt · abgeneigt · Neigung · Abneigung · Neige · verneigen · Verneigung · zuneigen · Zuneigung
neigen Vb. ‘beugen, schräg stellen, senken’, reflexiv ‘zu Ende gehen’. Das schwache Verb ahd. (h)neigen ‘neigen, senken, biegen, abwenden, beugen, unterwerfen’ (8. Jh.), mhd. neigen, asächs. gihnēgian, mnl. neighen, nl. neigen, aengl. hnǣgan, anord. hneigja, got. hnaiwjan ‘erniedrigen’ (germ. *hnaigwjan) kann entweder als Kausativum zum starken Verb (im Dt. bis 15. Jh. belegt) ahd. (h)nīgan ‘sich neigen (vor), sich niederbücken’ (8. Jh.), mhd. nīgen, asächs. aengl. hnīgan, mnd. nīgen, mnl. nīghen, nl. nijgen, anord. hnīga ‘sich neigen, sinken, fallen’, schwed. niga ‘knicksen’, got. hneiwan ‘sich neigen’ (germ. *hneigwan) oder als denominative jan-Ableitung zu dem in aengl. hnāg, hnāh ‘gebeugt, demütig’, got. hnaiws ‘niedrig, demütig’ vorliegenden Adjektiv angesehen werden. Außergerm. vergleichbar ist lediglich die Wortgruppe lat. nītī (nīs(s)us, (g)nīxus sum) ‘sich stemmen, stützen, sich in der Schwebe halten, steigen, klettern’, nictāre ‘zwinkern’, cōnīvēre ‘die Augen zudrücken, blinzeln’, so daß von ie. *kneigu̯h- ‘neigen, sich biegen’ ausgegangen werden kann. Dazu stellt sich mit Labialerweiterung ie. *kneib-, wozu anord. hnipinn ‘mißmutig, biegsam’, hnīpa ‘den Kopf hängen lassen, mißmutig sein’ und wohl auch lit. knìbti ‘zusammenknicken, zusammensinken’, kneĩbtis, kneĩptis ‘sich beugen, sich versenken, sich vertiefen’. – geneigt Part.adj. ‘gewogen, zugetan’, in der Fügung geneigt sein, mhd. geneiget sīn; abgeneigt Part.adj. ‘nicht willens, frei von jeder Neigung, übel gesinnt’ (17. Jh.). Neigung f. ‘Zuneigung, freundschaftliche Gesinnung’, mhd. neigunge; dann auch ‘geneigte Haltung, Lage’ (2. Häfte 16. Jh.). Abneigung f. ‘ablehnende Haltung, Widerwille’ (17. Jh.), vgl. mhd. abeneigunge ‘Gefälle’. Neige f. ‘letzter Inhalt eines Gefäßes’ (Ende 15. Jh.), vor allem in der Wendung bis zur Neige ‘völlig, restlos’ und zur Neige gehen ‘dem Ende zugehen’ (Anfang 17. Jh.); vgl. mhd. neige ‘Biegung, Senkung, Tiefe, Ende’. verneigen Vb. reflexiv ‘sich verbeugen’ (17. Jh.); vgl. mhd. verneigen ‘herabbeugen, unterdrücken’; Verneigung f. ‘Verbeugung’ (Anfang 19. Jh.). zuneigen Vb. ‘hinwenden, eine Vorliebe haben’, reflexiv ‘Sympathie empfinden, sich hingezogen fühlen’, mhd. zuoneigen ‘hinwenden’; Zuneigung f. ‘das Hingewendetsein, Liebe’ (15. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Sympathie · Verbundenheit · Wohlwollen · Zugehörigkeitsgefühl · Zuneigung  ●  Geneigtheit geh., dichterisch
Assoziationen

Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Zuneigung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Zuneigung‹.

Verwendungsbeispiele für ›Zuneigung‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie sah wieder mit kaum verhohlener Zuneigung zu ihm hinüber. [Strauß, Botho: Der junge Mann, München: Hanser 1984, S. 178]
Den Verlust deiner Zuneigung würde ich viel mehr fürchten als den deines Geldes. [Knittel, John: Via Mala, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1957 [1934], S. 391]
Der Prozeß war schwierig, aber heute sehe ich auch gewachsene Zuneigung. [Die Zeit, 06.08.1998, Nr. 33]
Wir empfehlen uns, statt uns auf Rechte berufen zu können, der willkürlichen Zuneigung an. [Die Zeit, 28.11.1997, Nr. 49]
Er baut mehr auf ihre Abhängigkeit als auf ihre freiwillige Zuneigung. [Schwarzer, Alice: Der »kleine Unterschied« und seine großen Folgen, Frankfurt a. M.: Fischer-Taschenbuch-Verl. 1977 [1975], S. 2]
Zitationshilfe
„Zuneigung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Zuneigung>.

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