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befrieden

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GrammatikVerb · befriedet, befriedete, hat befriedet
Aussprache 
Worttrennung be-frie-den
Wortzerlegung be- Frieden
Wortbildung  mit ›befrieden‹ als Erstglied: Befriedung  ·  mit ›befrieden‹ als Grundform: befriedet
eWDG

Bedeutung

einem Land Frieden geben
Beispiele:
die Kolonie befrieden
ein befriedetes Land
er zeigt, daß ein siegreiches Nazideutschland die Welt nie und nimmer befrieden könnte [ Th. Mann12,681]
gehoben jmdn., etw. friedlich stimmen
Beispiele:
jmdn. versöhnen und befrieden
jmds. Herz, Sinn befrieden
von ihm geht eine befriedende Wirkung aus
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Friede · Frieden · befrieden · befriedigen · umfrieden · einfriedigen · friedlich · friedfertig · zufrieden · Zufriedenheit · Unzufriedenheit · unzufrieden
Friede, Frieden m. ‘Zustand der Ruhe, Harmonie, Beilegung einer (kriegerischen) Auseinandersetzung’, älter auch ‘geschütztes, umzäuntes Gebiet’. Ahd. fridu (8. Jh.), mhd. vride, vrit, asächs. friðu, mnd. mnl. vrēde, nl. vrede, aengl. friþu, friþ, anord. friðr, schwed. frid (germ. *friþu-) ist ein mit ie. tu-Suffix gebildetes Verbalabstraktum im Sinne von ‘Zustand der Schonung, des Wohlwollens’ zu der unter frei (s. d.) angegebenen Wurzel. Der ehemalige stark flektierende u-Stamm tritt im Mhd. teilweise zur konsonantischen Flexion über, so daß Doppelformen entstehen, z. B. Genitiv Friedes und Friedens (noch bei Adelung), Dativ und Akkusativ Friede und Frieden (bis heute); auslautendes -n der schwachen obliquen Kasus dringt seit dem 18. Jh. in den Nominativ und ergibt auch hier die Doppelform Friede und Frieden. – befrieden Vb. ‘beruhigen, friedlich stimmen, den Friedenszustand herbeiführen’, mhd. bevriden ‘Friede, Schutz verschaffen, einzäunen’; vgl. ahd. fridōn ‘schützen, schonen’ (9. Jh.), gifridōn (um 1000), mhd. vriden ‘Frieden bringen, friedlich beilegen, schützen, erhalten, einen Zaun machen’. befriedigen Vb. ‘beschützen’ (15. Jh.), ‘versöhnen, begütigen, zufriedenstellen’ (16. Jh.). umfrieden Vb. ‘umgeben, einzäunen’, mhd. umbevriden; dann umfriedigen (16. Jh.). einfriedigen Vb. (17. Jh.). friedlich Adj. ‘ruhig, um Frieden bemüht’, mhd. vridelich, auch ‘Schutz gewährend’; vgl. ahd. fridulīhho Adv. (11. Jh.). friedfertig Adj. ‘friedliebend, friedlich’ (16. Jh.). zufrieden Adj. ‘mit sich und der Welt in Einklang, einverstanden’, zusammengezogen aus der präpositionalen Fügung zu Frieden, zunächst in Verbindung mit Verben der Richtung (z. B. setzen, stellen, kommen), seit dem 16. Jh. als Adverb (vgl. noch zufriedengeben, zufriedenlassen), seit dem 17. Jh. auch als Adjektiv gebraucht und flektiert. Zufriedenheit f. Unzufriedenheit f. (17. Jh.), unzufrieden Adj. (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Assoziationen

(miteinander) aussöhnen · (miteinander) versöhnen · Frieden stiften · pazifizieren  ●  befrieden geh.

Typische Verbindungen zu ›befrieden‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›befrieden‹.

Verwendungsbeispiele für ›befrieden‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wir hatten nur das eine Ziel, das Land zu befrieden. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1948]]
Die Welt war befriedet, aber es war die Ruhe des Kirchhofs, die in sie eingezogen war. [Hoffmann, Wilhelm: Roms Aufstieg zur Weltherrschaft. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1963], S. 8952]
Er war soweit wieder hergestellt, hatte seinen Kater befriedet, gefüttert und gestreichelt. [Kopetzky, Steffen: Grand Tour, Frankfurt am Main: Eichborn 2002, S. 110]
Natürlich liegt es auch im deutschen Interesse, den Irak zu befrieden. [Süddeutsche Zeitung, 18.08.2003]
Vor nicht allzulanger Zeit noch mußten Streiks, Rebellionen und Initiativen mit Geld und geldwerten Gesetzen befriedet werden. [konkret, 1995]
Zitationshilfe
„befrieden“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/befrieden>.

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