Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Fittich, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Fittich m. ‘Schwinge, Flügel’, heute fast nur noch dichterisch, ahd. feddā̌h (9. Jh.), später auch fettā̌ch, mhd. vet(t)ach(e), vet(t)ech(e), vit(t)ich, in heutiger Form seit Luther, ist als (wohl im Gedanken an heftigen Flügelschlag) geminierte Form verwandt mit Feder (s. d.) und gehört wie dieses zur Wurzel ie. *pet(ə)- ‘auf etw. los-, niederstürzen, fliegen, fallen’. – Schlafittchen n. In der umgangssprachlichen, seit dem 18. Jh. belegten (doch wohl älteren) Wendung jmdn. beim (am) Schlafittich kriegen (packen) ist das Substantiv assimiliert aus Schlagfittich ‘Schwungfeder des (Gänse)flügels’, das dann in übertragener Bedeutung als ‘Kleiderzipfel, Rockschoß’ aufgefaßt wird. Der dazu gebildete Dativ Plur. Schlafittchen (eigentlich Schlagfittchen) wird für ein mit -chen gebildetes Deminutivum gehalten, daher (heute überwiegend) jmdn. beim Schlafittchen kriegen ‘(beim Kragen) packen, festhalten und zur Rede stellen’.
Zitationshilfe
„Fittich“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Fittich>.

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