Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Friesel

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Friesel m. n. meist im Plur. Frieseln (aus kleinen Pusteln bzw. Bläschen bestehender) ‘Hautausschlag’. Ein Deutungsversuch bringt den Krankheitsnamen mit russ. prosjaníca (просяница) ‘Hirsegrütze, Frieselausschlag’, zu kslaw. proso, russ. próso (просо), poln. proso ‘Hirse’ (dessen Herkunft selbst umstritten ist), in Verbindung und versteht darunter einen an Hirsekörner erinnernden Ausschlag. Friesel ist eindeutig seit dem 17. Jh. bezeugt und bezeichnet mehrere, nicht deutlich unterscheidbare Ausschlagkrankheiten. Formal kann auch an eine Vermischung von Krankheitsnamen verschiedener Herkunft gedacht werden; so findet sich (1572) für eine krebsartige Erkrankung die Bezeichnung Frißlen, die wohl an fressen (s. d.) anzuschließen ist. Ferner sind seit dem 16. Jh. Formen wie Fräsel, Fraisel bezeugt, die verschiedene schwere und todbringende Krankheiten bezeichnen und ihrer Etymologie nach wohl zu ahd. freisa (8. Jh.), mhd. vreise ‘Unheil, Verderben’ gehören. Vgl. Höfler Krankheitsnamenbuch (1899) 165 ff.
Zitationshilfe
„Friesel“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Friesel>.

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