Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Genitiv, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Genitiv Genetiv m. ‘Wesfall’, zweiter Fall der deutschen Deklination, unter Aufgabe der lat. Endung (Mitte 18. Jh.) aus lat. (cāsus) genitīvus, genetīvus ‘die Herkunft, die Zugehörigkeit bezeichnender Fall’, eigentlich ‘zeugender Fall, Zeugefall’. Zugrunde liegt griech. genikḗ ptṓsis (γενικὴ πτῶσις) ‘zum Geschlecht gehörender, die Gattung bezeichnender, allgemeiner Fall’ (der zu jeder Wortart hinzutreten kann); vgl. griech. genikós (γενικός) ‘zum Geschlecht, zur Abstammung, Familie, Gattung gehörig’, zu griech. génos (γένος) ‘Geschlecht, Abstammung, Familie, Gattung’. Das feminine griech. genikḗ verbinden die lateinischen Grammatiker fälschlich mit (allerdings verwandtem) griech. gígnesthai (γίγνεσθαι) ‘erzeugt, geboren werden, entstehen’ bzw. mit lat. gignere (genitum) ‘(er)zeugen, gebären, hervorbringen’ und übersetzen es dementsprechend mit lat. genetīvus ‘angeboren, zeugend’. In dt. grammatischen Schriften setzen schon früh Verdeutschungsversuche ein wie geperer ‘Gebärer, Erzeuger’ (um 1400), Besitzer (1604), Besitzfall, Zwäitfall (1619), Zeugefall (17. Jh.).
Zitationshilfe
„Genitiv“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Genitiv>.

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