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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Grenzer, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Grenze f. ‘Linie, die zwei Staaten, Länder, Grundstücke oder andere Bereiche voneinander trennt’. Mhd. graniza, graenizen, greniz stammt aus apoln. granica, grańca ‘Grenzzeichen, Grenzlinie’ (poln. granica) und wird auf der gesamten Länge des polnisch-deutschen Grenzgebietes entlehnt; vgl. die slaw. Entsprechungen russ. graníca (граница), tschech. hranice (zu deren Grundwörtern s. Granne). Die verschiedenen mhd. Formen finden sich im 12. und 13. Jh. (neben Belegen aus dem sorb. wie elb- und ostseeslaw. Substratgebiet) vor allem in lat. Urkunden. Grenze, im 14. Jh. im Obsächs. bereits allgemein gültig, dringt im 14./15. Jh. in den nd. und hd. Sprachraum vor (in der Lutherbibel steht es ausschließlich) und erscheint im Westmd. vereinzelt in der 1. Hälfte des 16. Jhs. Es ist um 1700 im gesamten Sprachgebiet allenthalben anzutreffen, erlangt literatursprachlichen Rang und besitzt in der Sprache der Gegenwart (neben Staatsgrenze) uneingeschränkt Geltung; alte Bezeichnungen wie Ende, Gemerk, Mark, Rain, Scheide gelten heute als Dialektwörter, haben eine andere Bedeutung angenommen oder sind ausgestorben. Dazu schon im 15. Jh. die dt. Ableitungen grenzen Vb. und Grenzer m. ‘Grenzwächter’. – Vgl. K. Müller in: Zur Ausbildung d. Norm d. dt. Literaturspr. 3 (1976) 21 ff.
Zitationshilfe
„Grenzer“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Grenzer>.

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