Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Krähenfüße, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
krähen Vb. ‘gellende Schreie von sich geben’ (besonders vom Hahn), übertragen ‘unschön singen, sprechen’, auch (vom Säugling) ‘vergnügt schreien’, ahd. krāen (um 800), mhd. kræ(je)n, asächs. krāen, mnd. kreyen, mnl. craeyen, crāyen, nl. kraaien und (stark flektierend) aengl. crāwan, engl. (auch schwach) to crow. Außergerm. vergleichbar sind russ.-kslaw. grajati, russ. (landschaftlich) grájat’ (граять) ‘krächzen, krähen’, lit. gróti ‘krächzen, brüllen, weinen’. Auszugehen ist von der Schallwurzel ie. *ger- bzw. (erweitert) *grā- ‘heiser schreien’, deren lautnachahmender ā-Laut im Germ. beibehalten wird (s. auch krachen, Kranich). – Krähe f. Name für den mittelgroßen schwarzen Rabenvogel, eigentlich ‘Krächzerin’, ahd. krā, krāha, krāja (9. Jh.), krāwa (10. Jh.) ‘Krähe, Kranich, Star’, mhd. krā(e), krāwe, kreie, auch ‘Star’, asächs. krāia, mnd. krā, kreye, mnl. craeye, crāye, nl. kraai, aengl. crāwe, engl. crow. Krähenfüße Plur. ‘krakelige Schrift’ (16. Jh.), ‘kleine Falten in den äußeren Augenwinkeln’ (19. Jh.). Krähwinkel Ortsname, auch Kra-, Kreh-, Kran-, Kram-, Grauwinkel, eigentlich ‘Ort, wo Krähen nisten’, übertragen ‘provinzielle, spießbürgerliche, schwatzhafte Kleinstadt’; literarisch zuerst bei Jean Paul (1801), dann bei Kotzebue (1803).
Zitationshilfe
„Krähenfüße“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Kr%C3%A4henf%C3%BC%C3%9Fe>.

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