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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Stachelbeere, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Stachel m. ‘spitzer Auswuchs (bei Pflanzen), stechende Spitze (bei Insekten)’. Das nur im Dt. bezeugte Substantiv ahd. stahhil (9. Jh.), mhd. stachel ist mit dem Suffix für Gerätebezeichnungen germ. -ila- zu der unter stechen (s. d.) angeführten Wurzelerweiterung ie. *(s)teg- gebildet; daneben auch (mit intensivierender Konsonantendoppelung) ahd. stackila (10. Jh.), stackulla (8. Jh.). Stachel ist seit dem 16. Jh. (anfangs besonders in md. Quellen) oft auch für mit Spitzen versehene Geräte verbreitet, z. B. ‘Viehstock mit Eisenspitze’ (zum Antreiben), ‘Stoßstange der Schiffer’ (16. Jh.). – stachlig Adj. ‘mit Stacheln versehen, wie mit Stacheln stechend’ (17. Jh., geläufig seit dem 18. Jh.), stachlich, stachlicht (16. Jh.). stacheln Vb. ‘mit Stacheln stechen, antreiben, reizen (mit dem Viehstock)’, übertragen ‘kränken, höhnen’ (16. Jh.). Stachelbeere f. mit spitzen Dornen versehener, wegen seiner Beeren kultivierter Strauch, seine mit kleinen Borsten besetzte Frucht (17. Jh., geläufig seit dem 18. Jh.). Stacheldraht m. ‘mit Stacheln versehener Eisendraht’ (Anfang 20. Jh.). Stachelschwein n. lange Stacheln tragendes Nagetier, das wegen seiner Grunzlaute an ein Schwein erinnert (16. Jh.), wohl nach mlat. porcus spinosus; zuvor spätmhd. dornswīn.
Zitationshilfe
„Stachelbeere“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Stachelbeere>.

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