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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

glotzen, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
glotzen Vb. ‘ausdruckslos, starr blicken, stieren’. Das seit mhd. Zeit bezeugte Verb wird erst im 19. Jh. sprachüblich. Mhd. glotzen gehört wie mengl. glouten, engl. to glout (selten) ‘starren, betrübt, mürrisch aussehen’, to gloat ‘hämisch blicken, anstarren’, anord. glotta ‘hohnlächeln, grinsen’, schwed. glutta, gluttra ‘gucken’ zu einer in unterschiedlichen Ablautstufen auftretenden Erweiterung mit u-Diphthong der Wurzel ie. *g̑hel(ə)- ‘glänzen, schimmern’ (s. gelb, glühen). – Glotzauge n. ‘stark hervortretendes, starr blickendes Auge’ (14. Jh.), wie glotzen lange Zeit nur spärlich bezeugt, häufiger seit dem 19. Jh. Glotze f. scherzhaft und geringschätzig ‘Fernsehgerät’ (um 1960).
Zitationshilfe
„glotzen“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/glotzen>.

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