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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

rubbeln, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
reiben Vb. ‘einen Gegenstand an einem anderen hin und her bewegen, mit den Händen unter leichtem Druck über einen Körperteil streichen’. Für das nur westgerm. bezeugte starke Verb ahd. rīban (um 800), mhd. rīben, mnd. mnl. wrīven, nl. wrijven (westgerm. *wrīban) mit dem Intensivum nd. wribbeln ‘wirbeln, schwenken, reiben, quetschen’ (vgl. auch seemännisch Wreifholz ‘Reibeholz, das zwischen Schiff und Anlegestelle gehängt wird’) bietet sich keine sichere außergerm. Anknüpfungsmöglichkeit. Am ehesten läßt sich noch griech. rhī́ptein (ῥίπτειν) ‘werfen, schleudern, stoßen, stürzen’ vergleichen, so daß mit einer Ausgangsbedeutung ‘drehen, hin und her bewegen’ über eine Labialerweiterung ie. *u̯reip-, *u̯rīp- Anschluß an die Wurzel ie. *u̯er- ‘drehen, biegen’ (s. auch werden, werfen, Wurm) möglich ist. S. auch gerieben. – Reibe f. ‘Küchengerät mit durchlöcherter, rauher Oberfläche zum Zerkleinern, Zermahlen verschiedener Lebensmittel oder Gewürze’ (15. Jh.). Reibeisen n. mhd. rībīsen. Reiberei f. ‘Meinungsverschiedenheit, Auseinandersetzung, Streitigkeit’ (19. Jh.), gebildet im Anschluß an sich an jmdm. reiben ‘mit jmdm. Streit anfangen, in Streit geraten’ (16. Jh.). abreiben Vb. ‘durch Reiben entfernen, säubern, reibend bearbeiten, frottieren, massieren, durch Reibung abnutzen’, mhd. aberīben ‘durch Reiben entfernen, loslösen’; Abreibung f. ‘das Abreiben’ (16. Jh.), umgangssprachlich ‘Tracht Prügel’, auch ‘Schelte, Abkanzelung’ (Anfang 20. Jh.). aufreiben Vb. ‘völlig zerreiben, wundreiben’, übertragen ‘eine militärische Einheit im Kampf vernichten, überbeanspruchen und völlig verbrauchen, zermürben, erschöpfen, ermüden’ (um 1500). zerreiben Vb. ‘durch Reiben zerkleinern, pulverisieren’, mhd. zerrīben. ribbeln Vb. ‘reiben, aufrauhen’, Intensivbildung (16. Jh.) zu reiben. Daneben die Lautvariante rubbeln Vb. ‘heftig reiben’, regional auch ‘poltern, rumpeln’ (20. Jh., wohl älter), vgl. engl. to rub. In Weinanbaugebieten dazu ablautend rebeln Vb. ‘Trauben zerreiben, pressen, quetschen’ (18. Jh.).
Zitationshilfe
„rubbeln“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/rubbeln>.

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