Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

sehnlich, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sehnen Vb. reflexiv ‘innig, schmerzlich nach etw. oder jmdm. verlangen’, mhd. senen ‘sich härmen, liebendes oder schmerzliches Verlangen tragen’. Herkunft ungewiß. Geht man für das mhd. Verb von einer Bedeutung ‘schlaff sein’ aus, wie sie wohl in ahd. senēn (?) (Hs. 12. Jh.) vorliegt, führt also das mhd. auf das (unsicher bezeugte) ahd. Verb zurück und setzt als ursprünglichen Wurzelvokal ein i voraus, so gewinnt man Anschluß an die unter seit und säen (s. d.) genannte, auch für das zweite Kompositionsglied von ahd. langseimi (s. langsam) geltende Wurzel ie. *sēi-, *sē-, auch *sei-. – sehnlich Adj. ‘begehrend, voller Verlangen’, mhd. sen(e)lich; vgl. auch mnd. (vereinzelt) sēnentlīken Adv. ‘sehnsüchtig’ (15. Jh.). Sehnsucht f. ‘inniges, schmerzliches Verlangen’, mhd. sensuht, ursprünglich als peinigende, schmerzliche Krankheit (s. Sucht) vorgestellt; vgl. mhd. senesiech ‘krank vor schmerzlichem Verlangen’; sehnsüchtig Adj. ‘voll innigem, schmerzlichem Verlangen’ (17. Jh.).
Zitationshilfe
„sehnlich“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/sehnlich>.

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