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gereichen

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GrammatikVerb · gereicht, gereichte, hat gereicht
Aussprache 
Worttrennung ge-rei-chen
eWDG

Bedeutung

gehoben etw. gereicht jmdm. zum Ruhm, zur Schande (= etw. bringt jmdm. Ruhm, Schande ein)
Beispiele:
das gereicht dir zum Lobe, zur Ehre, Zierde, zu deinem Vorteil, Nachteil
das kann dir nur zum Nutzen, Schaden, Verderben gereichen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
reichen · Bereich · erreichen · gereichen
reichen Vb. ‘sich erstrecken, eine bestimmte räumliche Ausdehnung haben, in genügender Menge vorhanden sein, mit etw. auskommen, jmdm. etw. (zum Nehmen) hinhalten, geben’, ahd. reihhōn ‘anbieten, sich auf etw. beziehen’ (10. Jh.), reihhen ‘sich erstrecken’ (um 1000), mhd. reichen ‘(er)langen, holen, bringen, darreichen, sich erstrecken, ausdehnen’, mnd. rēken, mnl. reiken, rēken, nl. reiken, afries. rēka, aengl. rǣcan, engl. to reach ‘(er)reichen’ (westgerm. *raikjan) sind verwandt mit anord. reik ‘Scheitellinie, Kopf’. Außergerm. vergleichen sich lit. réižti ‘(Körperteile) recken, straffen, stolzieren, stolz einhergehen’, reflexiv réižtis ‘sich recken, sich straffen, sich brüsten’, air. riag ‘Tortur (durch Recken der Glieder)’, ringid ‘foltert, peinigt’, mir. rēimm (aus *reig̑smi-) ‘Possenreißer’. Erschließbar ist eine Wurzel ie. *rēig̑- ‘recken, ausstrecken, mit ausgestreckter Hand langen oder darreichen’, die lautliche und semantische Berührung mit der unter recht (s. d.) angeführten Wurzel ie. *reg̑- ‘gerade, geraderichten, lenken, recken, strecken, aufrichten’ zeigt; s. auch Reich. Vgl. die Wendung jmdm. nicht das Wasser reichen (können) ‘an jmds. Fähigkeiten, Leistungen nicht heranreichen’ (16. Jh.), wohl aus dem alten Brauch, durch einen Diener den Gästen vor und nach dem Essen Wasser zum Händewaschen zu reichen, also eigentlich ‘nicht wert sein, jmdm. das Wasser zu reichen’. – Bereich m. selten n. ‘Gebiet von bestimmter Abgrenzung und Ausdehnung’ (Ende 18. Jh.; in der Rechtssprache für ‘Abgabe’ schon im 16. Jh.), Abstraktbildung zu im 18. Jh. untergegangenem bereichen ‘erreichen, bis wohin reichen, sich erstreckend umfassen’, mhd. bereichen; vgl. mnl. nl. bereiken. Bereich verdrängt im 18./19. Jh. Reich in dessen Bedeutung ‘Bereich’, daher das Schwanken zwischen mask. und neutr. Genus. erreichen Vb. ‘bis wohin reichen, jmdn., etw. antreffen, sich jmdm., einer Sache nähern, etw. durchsetzen, seine Wünsche trotz Widerstandes verwirklichen’, ahd. irreihhen, ‘(räumlich) erreichen, einholen, erfassen’, irreihhōn ‘geistig erfassen, verstehen’ (um 1000), mhd. erreichen ‘sich ausstreckend ein Ziel erlangen, treffen, begreifen’. gereichen Vb. ‘zu etw. hinführen, dienen zu’, ahd. gireihhen ‘sich erstrecken, reichen’ (um 800), mhd. gereichen ‘(er)reichen, treffen, ausreichen’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(einer Sache) dienlich sein · (einer Sache) förderlich sein · (einer Sache) zuträglich sein · (jemandem etw.) einbringen · (jemandem zu etw.) verhelfen · beitragen (zu etw.) (Sache)  ●  (jemandem zu etw.) gereichen geh.

Typische Verbindungen zu ›gereichen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gereichen‹.

Zitationshilfe
„gereichen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gereichen>.

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