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handlich

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung hand-lich
Wortzerlegung Hand -lich
Wortbildung  mit ›handlich‹ als Erstglied: Handlichkeit  ·  mit ›handlich‹ als Letztglied: unhandlich
eWDG

Bedeutung

bequem zu handhaben
Beispiele:
ein handlicher Besen, Staubsauger
handliche Leisten zurechtschneiden
ein handliches Küchengerät konstruieren
Lebensmittel in handlichen Packungen
ein Schirmgriff von handlicher Länge
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Hand · aushändigen · Handbuch · handfest · Handgeld · handgemein · Handgemenge · handgreiflich · Handhabe · handhaben · Handlanger · handlich · Handschrift · Handschuh · Handstreich · Handtuch · Oberhand · überhandnehmen
Hand f. ‘unterster Teil des Armes zum Greifen und Halten’, ahd. hant (8. Jh.), mhd. mnd. mnl. hant, asächs. hand, aengl. hand, hond, nl. engl. hand, anord. hǫnd, schwed. hand, got. handus führen auf eine Substantivbildung germ. *handu-, die im Ablautverhältnis steht zu got. -hinþan ‘greifen, fangen’ (frahinþan ‘gefangennehmen’), aschwed. schwed. hinna ‘erlangen, erreichen’ und zu ahd. herihunda ‘Beute’ (9. Jh.), aengl. hūþ, got. hunþs ‘Beute’. Hand wäre danach als ‘die Greifende, Fangende’ zu deuten. Eine Verbindung zu außergerm. Wörtern ist nicht sicher nachzuweisen; de Vries Nl. 234 hält daher Herkunft aus einem vorie. Substrat für möglich. Doch vgl. zur Problematik des Wortes Markey in: Journal of Indo-European Studies 12 (1984) 261 ff. Im Ahd. geht Hand in die i-Deklination über; Reste des alten u-Stammes zeigen Fügungen wie abhanden (s. ab), vorhanden ‘verfügbar, vorrätig’, eigentlich ‘vor den Händen’ (15. Jh.), meist in der Fügung vorhanden sein, attributiv seit dem 18. Jh., und zuhanden ‘greifbar, nahe’ (15. Jh.), die den umlautlosen Dativ Plur. bewahren. – aushändigen Vb. ‘aus der Hand geben’ (17. Jh.). Handbuch n. ‘Buch, das den Stoff eines Wissensgebietes umfaßt’, Übersetzung (15. Jh.) von gleichbed. lat. manuāle. handfest Adj. ‘kräftig, derb’, mhd. hantveste, mnd. hantvast ‘in feste Hand genommen, gefangen, tüchtig’. Handgeld n. ‘Anzahlung bei mündlichem Abschluß eines Vertrages’, besonders ‘Geld, das jmdm. (bei der Anwerbung zum Militärdienst) in die gelobende Hand gezahlt wird’ (17. Jh.); vgl. mnd. hantgelt ‘Zins, Rente’ (14. Jh.). handgemein Adj. ‘handgreiflich, tätlich’ (18. Jh.). Handgemenge n. ‘Schlägerei, Nahkampf’ (17. Jh.). handgreiflich Adj. ‘tätlich, greifbar’ (17. Jh.). Handhabe f. ‘Griff, Henkel, begründeter Anlaß’, ahd. hanthaba (9. Jh.), mhd. hanthabe; handhaben Vb. ‘auf eine bestimmte Weise gebrauchen, benutzen’ (16. Jh.), frühnhd. hanthaben ‘fest fassen, (an)halten, schützen, unterstützen’ (15. Jh.). Handlanger m. ‘Zuarbeiter’ (in Bauberufen), ‘willfähriger Helfer’ (15. Jh.); zu langen ‘ausstrecken, reichen, greifen’ (s. d.). handlich Adj. ‘bequem, leicht zu handhaben’, mhd. hantlich ‘mit der Hand verrichtet’. Handschrift f. ‘für jmdn. charakteristische Schrift, handgeschriebenes Werk’, frühnhd. auch ‘Unterschrift, Schuldbrief’ (15. Jh.). Handschuh m. ‘Bekleidungsstück der Hand’, ahd. hantscuoh (9. Jh.), mhd. hantschuoch. Handstreich m. ‘Handschlag’ (16. bis 19. Jh.); ‘plötzlicher Überfall’ (Anfang 19. Jh. als Übersetzung von frz. coup de main). Handtuch n. ‘Tuch zum Abtrocknen der Hände, des Körpers’, ahd. hanttuoh (Hs. 12. Jh.), mhd. hanttuoch; aus dem Boxsport das Handtuch werfen ‘(den Kampf) aufgeben’ (20. Jh.). Oberhand f. ‘Überlegenheit, Übermacht’, mhd. oberhant (aus obere hant); geläufig die Oberhand gewinnen, behalten. Zu Hand im Sinne von ‘Besitz, Macht’. überhandnehmen Vb. ‘sich zu stark vermehren, ausbreiten’ (15. Jh.), mhd. überhant nemen; vgl. mhd. überhant f. ‘Übermacht’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

griffgerecht · griffig · handlich · rutschfest

Typische Verbindungen zu ›handlich‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›handlich‹.

Verwendungsbeispiele für ›handlich‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Auf diese Weise gelingt es, auch umfangreiche Produktionen in handliche Brocken zu zerteilen. [C’t, 1994, Nr. 6]
Der handliche Apparat, der so überraschende Wirkung erzielt, ist ein mattschwarzer Kasten von eigenwilliger Gestalt. [Der Spiegel, 20.04.1987]
Er ist einer, dessen Verfahren am handlichsten erscheint, wenigstens ist er geständig. [Die Zeit, 06.04.2009, Nr. 14]
Wie lang mag sie noch hinreichen, die maliziöse Energie der handlichen Portionen? [Die Zeit, 03.05.1991, Nr. 19]
Womöglich will er sich als Sam mehr handlich und tüchtiger machen. [Johnson, Uwe: Jahrestage, Bd. 1, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1970, S. 178]
Zitationshilfe
„handlich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/handlich>.

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