umgangssprachlich als Ausdruck positiver oder negativer Überraschung, des Erstaunens oder Erschreckens, der persönlichen Betroffenheit
Beispiele:
Die Crispr‑Technik
[in der Molekularbiologie] gilt heute schon als Entdeckung des Jahrhunderts. Als D[…] mit einem Forscherkollegen[…] vor Jahren realisierte, wie der Mechanismus funktioniert, sahen sie sich an und sagten: »Heiliger Strohsack, das wird krass!« […] [Neue Zürcher Zeitung, 06.05.2019]
Vergangenes Jahr erschien von der Berliner Zeichnerin in einem Cartoon‑Kalender ein Witzbild, das den Papst beim Betrachten der Lottoziehung zeigt. Er hat sechs Richtige. Seine Reaktion: »Heiliger Strohsack! Morgen kündige ich!« [Der Tagesspiegel, 31.01.2014]
»Ach, du heiliger Strohsack«, entfährt es einer Kundin, als sie hört, dass von den bisherigen Verkäuferinnen nur eine übrig geblieben ist. [Schweriner Volkszeitung, 27.03.2012]
Es gefiel ihm, so rasant durch die Straßen zu fahren. Nach einer Weile wollte er umdrehen, doch die Geschwindigkeit war für den Anfänger für ein Wendemanöver viel zu hoch und – oh heiliger Strohsack! – er schaffte es auch gar nicht, das neue Gefährt zum Stehen zu bringen. [Fränkischer Tag, 08.08.2011]
[…] Sie hatte sich die Zeit genommen, ihr Haar zu einem silbernen Pferdeschwanz zurückzubinden, und als Ed sich ihr schließlich zuwandte, zuckte er zusammen und sagte: »Heiliger Strohsack!«, wie ein Aufschrei[…]. [Neue Westfälische, 20.09.2006]
Früher war man etepetete, früher trugen junge Damen in Gesellschaft Handschuhe, früher rief man, wenn man sich mit einem deftigen Fluch Luft schaffen wollte: Heiliger Strohsack! Das war die gute alte Zeit. [Der Spiegel, 15.05.1995]
Gump! Warum hast du die Waffe so schnell zusammengesetzt? [–] Sie befahlen es, Drill‑Sergeant. [–]
Ach du heiliger Strohsack. Das ist neuer Kompanierekord. [Forrest Gump, 1994, aufgerufen am 31.10.2014]