Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

herausnehmen

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GrammatikVerb · nimmt heraus, nahm heraus, hat herausgenommen
Aussprache 
Worttrennung he-raus-neh-men · her-aus-neh-men
Wortzerlegung heraus- nehmen
Wortbildung  mit ›herausnehmen‹ als Erstglied: herausnehmbar  ·  mit ›herausnehmen‹ als Grundform: Herausnahme

Bedeutungsübersicht

  1. 1. etw. aus etw. nehmen
    1. [übertragen] jmdn., etw. aus seiner bisherigen Umgebung entfernen
  2. 2. ⟨einen Gang herausnehmen⟩ ein Kraftfahrzeug auf Leerlauf schalten
  3. 3. [umgangssprachlich] ⟨sich [Dativ] etw. herausnehmen⟩ sich etw. anmaßen, erlauben
eWDG

Bedeutungen

1.
etw. aus etw. nehmen
Beispiele:
Geld aus der Kasse, die Blumen aus der Vase herausnehmen
hat jmd. ein Buch aus dem Regal herausgenommen?
der Dekorateur nimmt die Ausstellungsstücke aus dem Schaufenster heraus
sich den Blinddarm herausnehmen (= operativ entfernen) lassen
übertragen jmdn., etw. aus seiner bisherigen Umgebung entfernen
Beispiele:
einen Schüler aus der Klasse, aus einem Internat herausnehmen
die Fehlerrechnung wurde aus dem Lehrplan dieser Klassenstufe herausgenommen
2.
einen Gang herausnehmenein Kraftfahrzeug auf Leerlauf schalten
Beispiel:
er nahm den dritten Gang an der Kreuzung heraus und fuhr mit dem ersten wieder an
3.
umgangssprachlich sich [Dativ] etw. herausnehmensich etw. anmaßen, erlauben
Beispiele:
sich Freiheiten, Eigenmächtigkeiten herausnehmen
sie hat sich viel(es), zu viel, allerhand herausgenommen
es ist unglaublich, was er sich anderen, mir gegenüber herausnimmt!
[danach] nahm ich es mir in der Stille heraus, zugleich mit meiner die Rechnung der Damen zu begleichen [ G. Hauptm.4,239]

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

absondern · aussieben · aussondern · aussortieren · eliminieren · extrahieren · selektieren  ●  abscheiden fachspr. · auslesen fachspr. · herausnehmen ugs. · separieren fachspr.
Assoziationen

ausgliedern · auskoppeln · auslagern · entkoppeln · herausnehmen

Technik
ausbauen · entfernen  ●  herausnehmen ugs.
Assoziationen

herausholen · herausnehmen · herausziehen · hervorholen · hervornesteln (herausnesteln) · hervorziehen · ziehen · zücken  ●  (etwas irgendwoher) kramen ugs. · (umständlich) hervorkramen ugs. · blank ziehen (blankziehen) geh., historisch, auch figurativ · herauskramen ugs.

(operativ) entfernen · ausschneiden · exzidieren · herausnehmen · herausschneiden  ●  dekupieren franz.
Assoziationen


ausschalten · eliminieren · liquidieren · neutralisieren · terminieren  ●  herausnehmen fachspr., militärisch
Oberbegriffe
  • auslöschen · ermorden · killen · meucheln · tot... · töten (absichtlich) · umbringen · ums Leben bringen  ●  (jemandem) (den) Lebensfaden abschneiden fig. · (jemandem) das Lebenslicht auslöschen fig., variabel · ins Jenseits befördern fig. · zum Schweigen bringen fig. · zur Strecke bringen fig. · (jemandem) den Garaus machen ugs. · abmurksen ugs. · abservieren ugs., salopp, fig. · ausknipsen ugs., fig., salopp · entleiben geh. · in die ewigen Jagdgründe schicken ugs., fig. · ins Gras beißen lassen ugs., fig. · ins Nirwana befördern ugs. · kaltmachen ugs. · totmachen ugs. · um die Ecke bringen ugs., fig. · umlegen ugs. · vom Leben zum Tode befördern geh. · über die Klinge springen lassen ugs., fig.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›herausnehmen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›herausnehmen‹.

Verwendungsbeispiele für ›herausnehmen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Quasi nebenbei wären die aus der Produktion herausgenommenen Flächen ökologisch nutzbar. [Die Zeit, 29.04.1988, Nr. 18]
Sie nahm einen Ring mit einem einfach gefaßten blauen Stein heraus. [Suter, Martin: Lila, Lila, Zürich: Diogenes 2004, S. 229]
Aber ein paar Tage darauf nahm sie es wieder heraus. [Müller,Herta: Der König verneigt sich und tötet, München: Carl Hanser Verlag 2003, S. 104]
Das Buch erschien erst 1995, es wäre also leicht gewesen, Sätze wie diesen herauszunehmen. [Die Zeit, 30.05.1997, Nr. 23]
Ich kämpfe sehr mit mir, ob es recht ist, Eva hier herauszunehmen. [Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1918. In: ders., Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2000 [1918], S. 12]
Zitationshilfe
„herausnehmen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/herausnehmen>.

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selten häufig

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