unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Kollokationen:
als Adverbialbestimmung: etw. in den Hinterzimmern entscheiden, verhandeln, auskungeln
Beispiele:
Es wird zu viel in den Hinterzimmern geredet,
zu wenig mit der Öffentlichkeit kommuniziert, und doch dauert alles zu
lange. [Hamburger Abendblatt, 26.05.2001]
Egal, in welche Richtung der Prozess steuert: Er muss transparent
sein, und es muss frei diskutiert werden. Wir sollten so wenig wie möglich
im Hinterzimmer entscheiden und keine Angst davor
haben, dass das eigene Ergebnis auch einmal öffentlich infrage gestellt
wird. [Rhein-Zeitung, 10.10.2020]
Man muss sich an dieser Stelle die Frage stellen, ob Stadtverordnete,
die sich nicht an demokratische Beschlüsse und Gremien halten,
Entscheidungen im Hinterzimmer auskaspern anstatt
öffentlich zu diskutieren, tragbar für den Rat der Stadt
[…] sind. [Aachener Zeitung, 02.02.2019]
Wir wollen eine Personalauswahl, die nicht in
Hinterzimmern stattfindet. [Süddeutsche Zeitung, 14.02.2018]
Wer wie Handelsbürokraten alter Schule geheime Deals in
Hinterzimmern durchzieht, sät Widerstand, der die Deals am
Ende kippt. [Süddeutsche Zeitung, 08.12.2017]
Personalpolitik in Hinterzimmern führt zu
keinen konstruktiven Ergebnissen. [Die Zeit, 26.07.2012]
Es existiert noch, das öffentliche Forum, wo Kandidaten brillieren
können, die nicht zuvor in den Hinterzimmern
ausgekungelt worden sind. [die tageszeitung, 23.03.1996]
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in geheimen Gesprächen und in für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Bereichen (einer einflussreichen Organisation)
Kollokationen:
mit Genitivattribut: in den Hinterzimmern der Macht
Beispiele:
Die Lobby‑Gruppen der Wirtschaft wetterten öffentlich und noch
viel heftiger in den Hinterzimmern der Macht
gegen die Energiewende, die zu den höchsten Industriestrompreisen
Europas geführt hatte. [Die Welt, 29.07.2019]
Mit einer zunehmenden Auftragserfüllung im Internet müssen die
Angebote aus der alten Welt auf den Prüfstand. Folglich sollte erst über
den Auftrag diskutiert werden – nicht nur in den
Hinterzimmern der Staatskanzleien, sondern in der
Öffentlichkeit. […] [Der Tagesspiegel, 25.05.2018]
»Es ist schon traurig, dass die Pöstchenverteilung noch vor Ende
der Bewerbungsfrist in den Hinterzimmern der
Parteien in einer Stadt wie Mainz kommentarlos hingenommen wird,« so
Stadtratsmitglied Claudius M[…]. [Allgemeine Zeitung, 19.05.2017]
Die Kandidatur hat er sich ohnehin nicht im Kampf geholt, sondern
im Hinterzimmer der Partei gesichert. [Der Spiegel, 09.03.2009]