(übertrieben) hartnäckig, unnachgiebig; mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln; kompromisslos
Kollokationen:
als Adverbialbestimmung: mit Zähnen und Klauen verteidigen, festhalten; sich mit Klauen und Zähnen wehren
Beispiele:
Jetzt wird, nachdem die baden‑württembergische Kultusministerin
[…] die Einführung eines
bundesweiten Zentralabiturs vorgeschlagen hat, mit Zähnen und
Klauen der Bildungsföderalismus verteidigt, vor allem von
Bayern. Man kann verstehen, dass Bayern sich sein noch halbwegs gesundes
Schulsystem nicht […] zerrütten
lassen will. [Die Welt, 10.07.2019]
Ich will kein alter Mann sein, der sich selbst belügt und sich
mit Zähnen und Klauen an früheren Leistungen und
seinem Job festklammert. [Die Welt, 29.01.2018]
Gleichzeitig verteidigt sie [die Frauenministerin der Republik]
mit Zähnen und Klauen den gesetzlich geregelten
Pensionsantritt von Frauen mit 60 – womit ihnen die fünf besten
Einkommensjahre genommen werden, was wiederum einer der Hauptgründe für
niedrige Pensionen und erhöhte Altersarmut bei Frauen ist. [Neue Zürcher Zeitung, 08.05.2017]
Drei Jahre lang hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den
Wechselkurs von 1,20 Franken je Euro mit Klauen und
Zähnen verteidigt. […] Doch nun, quasi über Nacht, gilt das nicht mehr. Die
Bindung an den Euro wurde aufgehoben, der Franken‑Kurs
explodierte. [Die Welt, 16.01.2015]
Wir [der Autohersteller VW] werden mit
Zähnen und Klauen am amerikanischen Markt
festhalten. [Der Spiegel, 11.07.2005]
Eine Zivilisation, die ihre Straßen zerfallen lässt, gibt sich selbst
auf. Das wissen wir von den alten Römern. […] Vielerorts haben die
Menschen das erkannt, und wehren sich mit Klauen und
Zähnen gegen die drohende Degradierung. In Oslo
beispielsweise wurden die Bürger dieser Tage von einer großen Zeitung
aufgefordert, […] jedes
zivilisationszersetzende Schlagloch zu melden. [Berliner Zeitung, 24.04.2003]
Mit Zähnen und Klauen wollen die
Neokommunisten einen Abbau von Sozialleistungen verhindern. [Süddeutsche Zeitung, 11.04.1997]