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nachsetzen

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GrammatikVerb · setzt nach, setzte nach, hat nachgesetzt
Aussprache 
Worttrennung nach-set-zen
Wortzerlegung nach- setzen
eWDG

Bedeutung

jmdn. verfolgen
Beispiele:
die Polizei setzte dem Flüchtigen nach
ein Hund setzt jmdm. nach (= folgt jmdm. in großen Sprüngen)
Radsportzwei Fahrer der polnischen Mannschaft konnten durch ihr Nachsetzen jedes Risiko für ihre Mannschaft vermeiden
Die Tat ward ruchbar, mir wird nachgesetzt [ SchillerTellI 1]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
setzen · gesetzt · Setzer · Setzling · absetzen · Absatz · Absetzung · aufsetzen · Aufsatz · aussetzen · beisetzen · Beisetzung · besetzen · Besatz · Besatzung · 1durchsetzen · 2durchsetzen · einsetzen · Einsatz · ersetzen · Ersatz · nachsetzen · 1übersetzen · 2übersetzen · Übersetzung · 1umsetzen · 2umsetzen · Umsatz · untersetzen · Untersatz · untersetzt · versetzen · vorsetzen · Vorgesetzter · Vorsatz · zusetzen · Zusatz
setzen Vb. ‘sitzen machen’, reflexiv ‘sich auf einem Platz niederlassen’, auch ‘an einer bestimmten Stelle abstellen, einpflanzen, festlegen, bestimmen’, ahd. sezzen ‘ab-, aufstellen, festlegen’ (8. Jh.), mhd. setzen, auch ‘stellen, legen, erzählen, bestellen, bestimmen’, reflexiv ‘sich niederlassen’, asächs. settian, mnd. mnl. setten, nl. zetten, afries. setta, aengl. settan, engl. to set, anord. setja, schwed. sätta, got. satjan (germ. *satjan) sind Kausativa zu dem unter sitzen (s. d.) behandelten Verb und verwandt mit den zur gleichen Wurzel gehörenden Kausativen air. adsuidi ‘schiebt auf, verzögert, hält auf’ und mit Dehnstufe aind. sādáyati ‘läßt niedersitzen’, aslaw. saditi, russ. sadít’ (садить) ‘setzen, pflanzen, anbauen’ sowie umgebildetem lit. sodìnti ‘setzen, pflanzen’. gesetzt Part.adj. ‘ernst, ruhig, besonnen, ausgeglichen, gesittet’, hervorgegangen (18. Jh.) aus dem Part. Prät. von durch Präfix verstärktem mhd. gesetzen ‘sich setzen machen, einrichten, beruhigen, stillen’. Setzer m. ‘Schriftsetzer’ (16. Jh.), ahd. sezzāri ‘Stifter, Ordner, Verfasser’ (10. Jh.), mhd. setzer ‘wer etw. setzt, Aufsteller, Taxator’. Setzling m. ‘zum Verpflanzen bestimmte junge Pflanze, junger, in einen Teich einzusetzender Fisch’, mhd. setzelinc. absetzen Vb. ‘des Amtes entheben, außer Funktion setzen, abtrennen, herunternehmen, abziehen, mindern, verkaufen, (sich) abheben’, mhd. abesetzen ‘des Amtes entheben, Bestehendes abschaffen, Personen abwerben, entwöhnen, herunternehmen, abziehen’; es setzt etw. ab ‘es gibt etw., es springt etw. dabei heraus’ (17. Jh.); Absatz m. ‘Unterbrechung, Abschnitt, Abstufung’ (15. Jh.), ‘Verkauf, Vertrieb’ (16. Jh., geläufig seit 2. Hälfte 18. Jh.), ‘Ablagerung’ (18. Jh.), spätmhd. abesaz ‘Minderung, Einschränkung, Amtsenthebung’; Absetzung f. ‘Entlassung, Herabsetzung’ (15. Jh.), mnd. afsettinge (14. Jh.). aufsetzen Vb. ‘auf den Kopf setzen, schriftlich formulieren’, ahd. ūfsezzen ‘auf etw. setzen, aufhängen’ (9. Jh.), mhd. ūfsetzen ‘aufladen, aufs Haupt setzen, zuerkennen, auferlegen, anordnen, einsetzen, feindselig behandeln, sich aufmachen’; Aufsatz m. ‘Aufbau, aufgesetzter Teil, kurze Abhandlung, Artikel’, mhd. ūfsaz ‘(Auferlegung von) Steuern, Festsetzung, Bestimmung, Vorsatz, Plan, Feindschaft’. aussetzen Vb. ‘festsetzen, zur Verfügung stellen, ins Freie setzen, unterbrechen, aufhören, beanstanden’, mhd. ūʒsetzen ‘absondern, entfernen, ausräumen, ausstatten, verpfänden, festsetzen, bestimmen’. beisetzen Vb. ‘neben anderes hinzusetzen, hinzufügen’ (15. Jh.), ‘begraben, bestatten’ (17. Jh.); Beisetzung f. ‘Bestattung, Hinzufügung’ (17. Jh.). besetzen Vb. ‘einen Platz belegen, eine Stelle vergeben, einnehmen, erobern, mit Truppen belegen’, ahd. bisezzen ‘einnehmen, bewachen’ (8. Jh.), mhd. besetzen ‘umstellen, umlagern, festsetzen, bestimmen, anklagen, in Beschlag nehmen’; Besatz m. ‘Besatzung’ (17. Jh.), ‘aufgenähte Bänder, Rüschen, Aufgesetztes’ (18. Jh.), jägersprachlich ‘Wildbestand’ (18. Jh.); Besatzung f. ‘besetzte Stellung, Festung’ (15. Jh.), ‘Truppen, die fremdes Staatsgebiet besetzt halten, Truppe einer Verteidigungsanlage, Schiffsmannschaft’ (16. Jh.). 1durchsetzen Vb. ‘mit etw. versehen, ausstatten, etw. miteinander vermischen, einer Masse beimengen’, mhd. durchsetzen ‘vollständig mit etw. besetzen, belegen, auslegen, zieren’; 2durchsetzen Vb. ‘sich hindurchbewegen’ (16. Jh.), ‘ein Vorhaben (gegen Widerstand) ausführen’ (17. Jh.). einsetzen Vb. ‘in etw. hineinsetzen, ernennen, wirksam werden lassen, beginnen’, ahd. insezzen ‘ins Grab legen, jmdn. mit etw. beladen’ (9. Jh.), mhd. īnsetzen ‘ein-, hineinsetzen, -legen, verpfänden’; Einsatz m. ‘das Einsetzen, das Eingesetzte, Beginn, Anstrengung, Bemühung, auswechselbarer Teil’, mhd. īn-, insaz ‘das Hineinsetzen, Hineingesetzte, Einsetzung’. ersetzen Vb. ‘auswechseln, als Ersatz dienen, vertreten, erneuern’, ahd. irsezzen ‘wiederherstellen’, auch (z. B. von Grütze) ‘ansetzen’ (8. Jh.), mhd. ersetzen ‘eine entstandene Lücke ausfüllen, ansetzen, anflicken, mit Gewürz versetzen, bereiten’; Ersatz m. ‘was als Erneuerung, Vertretung oder Wiederherstellung dient’ (18. Jh.), älter ‘Strafe’ (15. Jh.). nachsetzen Vb. ‘hinterherjagen, verfolgen’ (16. Jh.), ‘später dazugeben, unterordnen, beifügen’ (15. Jh.). 1übersetzen Vb. ‘von einem Flußufer zum anderen fahren, bringen’, ahd. ubarsezzen ‘von einem Ort an einen anderen bringen’ (um 800), mhd. übersetzen ‘hinüberversetzen’; 2übersetzen Vb. ‘aus einer Sprache in eine andere übertragen, dolmetschen’ (17. Jh., vgl. bereits mnd. ōversetten, 15. Jh.), nach lat. trādūcere oder trānsferre; vgl. mhd. übersetzen ‘übermäßig besetzen, besteuern, schriftlich verfassen’; Übersetzung f. ‘Übertragung in eine andere Sprache’ (16. Jh.), in der Technik ‘Getriebeteil’ (um 1900); vgl. mhd. übersetzunge ‘Überordnung, Erhöhung’. 1umsetzen Vb. ‘umhegen, einfassen, umstellen, umzingeln’, ahd. umbisezzen ‘umschließen, umstellen’ (um 1000), spätmhd. umbesetzen; 2umsetzen Vb. ‘an einen anderen Ort bringen’ (14. Jh.), ‘umtauschen, verkaufen’ (17. Jh., vgl. mnd. ummesetten, um 1400), ‘in eine andere Form bringen’ (17. Jh., vorher bereits mnd.); Umsatz m. ‘Tausch, Kauf und Verkauf im Handel’ (Anfang 18. Jh., zuvor mnd. ummesat). untersetzen Vb. ‘daruntersetzen, unterlegen’, mhd. undersetzen; vgl. ahd. untarsezzen ‘unterwerfen, unterordnen’ (um 900); Untersatz m. ‘Unterlage’, mhd. undersaz; untersetzt Part.adj. ‘gedrungen, kräftig’ (16. Jh.), eigentlich wohl ‘mit Muskelfleisch unterlegt, fleischig’. versetzen Vb. ‘zusammenfügen, anordnen, an einen anderen Platz setzen, verrücken, zum Pfand geben, verkaufen, antworten, einen Schlag zufügen’ (eins versetzen, 17. Jh.), ahd. firsezzen ‘abwenden, aussetzen, verpflichten’ (9. Jh.), mhd. versetzen ‘hinsetzen, legen, als Bürgen stellen, verpfänden, beiseite setzen, verlieren, abwehren, parieren, versperren, aufstauen’. vorsetzen Vb. ‘weiter nach vorn setzen (in der Ordnung oder Reihenfolge), vor jmdn. hinsetzen, anbieten’, ahd. furisezzen (8. Jh.), mhd. vürsetzen; Vorgesetzter m. ‘Chef, Leiter’ (16. Jh.); vgl. ahd. foragisaztēr (9. Jh.), Übersetzung von lat. praepositus ‘Aufseher, Vorsteher’; Vorsatz m. ‘Vorhaben, Plan, Absicht’, mhd. vürsaz. zusetzen Vb. ‘hinzufügen, draufzahlen und damit verlieren, Reserven angreifen, jmdn. bedrängen’, ahd. zuosezzen ‘hinzufügen’ (8. Jh.), mhd. zuosetzen ‘hinzustellen, feindlich eindringen, verfolgen’; Zusatz m. ‘Hinzugefügtes, das Hinzufügen’, mhd. zuosaz, auch ‘Hilfstruppen, Besatzung, Beisitzer’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(jemandem) nachsetzen · (jemanden) jagen · (jemanden) treiben · (jemanden) verfolgen · (jemanden) vor sich her treiben · weiter verfolgen  ●  hinter jemandem her sein ugs.
Assoziationen

(jemandem) auf den Fersen bleiben · (jemandem) folgen · (jemandem) nachjagen · (jemandem) nachsetzen · (jemandem) nachsteigen · (jemanden) verfolgen · (sich) an jemanden hängen · sich an jemanden hängen · sich an jemandes Fersen heften · sich an jemandes Fersen hängen  ●  (jemandem) auf den Fersen sein ugs. · (jemandem) auf den Hacken sein ugs. · (jemandem) nachsprengen geh. · (jemandem) nachstellen geh. · (sich) hinter jemanden hängen ugs. · hinter jemandem her sein ugs.
Unterbegriffe
  • (direkt) aufeinander folgen · (sich) nahtlos anschließen · auf dem Fuß folgen · auf dem Fuße folgen · nicht lange auf sich warten lassen · prompt erfolgen · prompt kommen · unmittelbar folgen · unverzüglich erfolgen
  • (jemandem) dicht folgen · (jemandem) im Nacken sitzen · dicht hinter jemandem her sein
  • (die) Verfolgung aufnehmen · sich (an jemanden) dranhängen · sich an die Fersen (von jemandem) hängen · sich an jemandes Fersen heften · sich an jemandes Fersen klemmen · sich an jemandes Hacken hängen
Assoziationen
  • hinter etwas her · hinter jemandem her · hinterdrein... · hinterher... · nach...
  • (jemandem) folgen wie sein Schatten · (jemandem) unauffällig folgen · ausspähen · beschatten · bewachen · observieren · überwachen  ●  bespitzeln ugs.
  • (jemandem) dicht auf den Fersen bleiben · (sich) nicht abschütteln lassen · dranbleiben
  • (eine) Spur finden · (jemandes) Fährte aufnehmen · (jemandes) Spur aufnehmen
  • (jemandem) nicht von der Seite weichen · (jemanden) auf Schritt und Tritt begleiten · (jemanden) keinen Schritt ohne Begleitung tun lassen
  • (jemanden) haben wollen · (jemanden) kriegen wollen · (sein) Interesse zeigen · Lust (haben) auf · hinter jemandem her · interessiert an · nicht uninteressiert · sich interessieren (für) · sich interessiert zeigen (an) · zurückflirten  ●  ein Auge werfen (auf) fig. · sich (jemanden) angeln wollen fig. · (sich) an Land ziehen wollen ugs., fig. · geil (sein) auf ugs. · heiß (sein) auf ugs. · kriegen wollen ugs. · scharf auf ugs.
  • (einer Sache) nachherjagen  ●  (einer Sache) hinterherhecheln fig. · (einer Sache) hinterherjagen auch figurativ

Typische Verbindungen zu ›nachsetzen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›nachsetzen‹.

Verwendungsbeispiele für ›nachsetzen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Oder er setzt ihr im Dunkeln nach – das aber kann außer ihr niemand. [C’t, 1994, Nr. 10]
Und wenn der Erfolg ihn einmal abschüttelte, dann setzte er ihm unverzüglich nach, bis er ihn wieder gepackt hatte. [Der Spiegel, 06.08.1984]
Es sei dem Film doch anzusehen, dass er Vergnügen beim Spielen gehabt habe, setzt er schließlich noch nach. [Die Zeit, 14.01.2013, Nr. 02]
Nach der Führung hatten es die Bayern versäumt, konsequent nachzusetzen. [Die Zeit, 20.08.2012 (online)]
Die Politiker haben ein schlechtes Gewissen jetzt, da müssen wir nachsetzen. [Delius, Friedrich Christian: Ein Held der inneren Sicherheit, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1981, S. 134]
Zitationshilfe
„nachsetzen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/nachsetzen>.

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