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retten

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GrammatikVerb · rettet, rettete, hat gerettet
Aussprache 
Worttrennung ret-ten
Wortbildung  mit ›retten‹ als Erstglied: rettbar · Retter · rettlos · Rettung
 ·  mit ›retten‹ als Letztglied: erretten · herüberretten · hinausretten · hineinretten · hinwegretten · hinüberretten
 ·  mit ›retten‹ als Binnenglied: lebensrettend
eWDG

Bedeutung

jmdn., etw., sich aus einer Gefahr befreien, vor Gefährdung bewahren
Beispiele:
jmdn. aus Lebensgefahr, Todesgefahr retten
jmdn. vor dem Ertrinken, Tode, Verderben retten
der Baum war vor dem Absterben nicht mehr zu retten
die Schiffbrüchigen konnten nur noch das nackte Leben, die nackte Existenz retten
umgangssprachlichseine Haut retten
jmdm. das Leben, Hab und Gut retten
es gilt zu retten, was noch zu retten ist
in dieser Lage kam ihm der rettende Gedanke
einen rettenden Ausweg finden
den rettenden Hafen erreichen
er kam wie ein rettender Engel
saloppbist du noch zu retten? (= ist dir noch zu helfen?)
Sportkann die … Abwehr wieder nur auf Kosten einer Strafecke retten (= aus einer gefährlichen Situation im Spiel herausführen) [ Tageszeitung1964]
sich retten
Beispiele:
der Pilot konnte sich mit dem Fallschirm retten
er rettete sich auf den Deich, unter das schützende Dach
rette sich, wer kann! (= Alarmruf in einer das Leben bedrohenden Situation)
sich vor jmds. Zudringlichkeit, vor unbequemen Fragen, vor Schulden und Verpflichtungen nicht zu retten wissen, nicht retten können (= sich ihrer nicht erwehren können)

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
retten · Retter · Rettung
retten Vb. ‘aus Gefahr befreien, in Sicherheit bringen, bewahren’, ahd. (h)retten ‘erretten, befreien’ (9. Jh.), mhd. retten ‘einem Übel entreißen, befreien, löschen (Feuer, Brand)’, asächs. āhreddian ‘erretten’, mnd. redden, mnl. nl. redden ‘retten, erretten, helfen’, afries. hredda, aengl. hreddan, auch ‘fortnehmen’. Herkunft ungeklärt. Man versucht, wenn auch nicht ohne Bedenken, das nur westgerm. bezeugte Verb *hradjan mit der Wortgruppe um 2gerade (s. d.) zu verbinden, vgl. lit. krė͂sti ‘schütteln, schüttelnd streuen, rütteln’, kretė́ti ‘zittern, schlottern’, mir. crothaim ‘ich schüttele’, ahd. redan (9. Jh.), mhd. reden ‘durch das Sieb schütteln, sieben, sichten’ (germ. *hreþan), ahd. (h)rad, gi(h)radi ‘rasch, schnell’ (8. Jh.), und an dort genanntes ie. *kret- ‘schütteln, sich rasch bewegen’, Erweiterung der Wurzel ie. *(s)ker- ‘drehen, biegen, kreisend bewegen’, anzuschließen. In diesem Falle müßte für retten von einer Grundbedeutung ‘von der Gefahr wegstoßen’ ausgegangen werden. – Retter m. ‘wer etw., jmdn. rettet’, spätmhd. rettære. Rettung f. ‘Hilfe, Befreiung aus Gefahr’, mhd. rettunge.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

retten · sichern

erlösen · retten

bergen · retten · zurückholen
Assoziationen

(jemanden) retten · (jemandes) Rettung · (jemandes) letzte Rettung

(jemandem) bei Problemen helfen · (jemandem) bei Schwierigkeiten helfen · (jemanden) aus einer Notlage befreien · (jemanden) aus einer misslichen Lage befreien · (jemanden) retten  ●  (jemandem) aus der Klemme helfen ugs. · (jemandem) aus der Patsche helfen ugs. · (jemandem) den Arsch retten derb · (jemanden) heraushauen ugs. · (jemanden) herauspauken ugs. · (jemanden) rausboxen ugs. · (jemanden) raushauen ugs.
Assoziationen


(etwas für jemanden / jemandem etwas) übrig lassen · (etwas für jemanden) auf die Seite tun (/ stellen / legen) · (etwas für jemanden) retten

Typische Verbindungen zu ›retten‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›retten‹.

Verwendungsbeispiele für ›retten‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Eine unharmonische Einrichtung läßt sich durch sie auch nicht mehr retten. [o. A.: Das Buch vom Wohnen, Hamburg: Orbis GmbH 1977, S. 373]
Da kann ein einziger großer Baum auch nicht mehr viel retten. [Noll, Ingrid: Ladylike, Zürich: Diogenes 2006, S. 86]
Als deiner Väter Haus in Rauch sich hüllte, gingst du hinein, zu retten. [Weizsäcker, Carl Friedrich von: Bewußtseinswandel, München: Hanser 1988, S. 351]
So rettet noch die jüngste Darstellung die Dichtung dieser Zeit als bloßes Mittel. [Benjamin, Walter: Ursprung des deutschen Trauerspiels. In: Tiedemann, Rolf u. Schweppenhäuser, Hermann (Hgg.) Gesammelte Schriften, Bd. 1,1, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1980 [1928], S. 225]
Gemeinsam können wir Millionen Leben retten, und das sollten wir tun. [Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
Zitationshilfe
„retten“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/retten>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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