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säen

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GrammatikVerb · sät, säte, hat gesät
Aussprache 
Worttrennung sä-en
Wortbildung  mit ›säen‹ als Erstglied: Säer · Sämann · Sämaschine
 ·  mit ›säen‹ als Letztglied: ansäen · aussäen · besäen · einsäen · übersäen
Mehrwortausdrücke  wer Wind sät, wird Sturm ernten
eWDG

Bedeutungen

1.
Saatgut in den dafür vorbereiteten Boden bringen
Beispiele:
Korn, Weizen, Mohrrüben, Radieschen, Mohn säen
der Bauer säte früher mit der Hand
nach dem Sturm lagen die Walnüsse wie gesät (= in großer Menge) unter dem Baum
bildlich
Beispiel:
umgangssprachlichSpezialisten auf diesem Gebiet, gute Schlagersänger, gehaltvolle Unterhaltungsfilme sind dünn gesät (= sind wenig vorhanden, selten)
2.
übertragen einen Anstoß zu etw. geben, den Keim zu etw. legen, etw. verbreiten
Beispiele:
Hass, Misstrauen, Eifersucht, Zwietracht, Unzufriedenheit, Unfrieden säen
[Voltaire] hatte die Ideen gesät, aus denen die Unabhängigkeit Amerikas entstanden und gereift war [ Feuchtw.Füchse778]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
säen Vb. ‘Samen in den Boden bringen’. Die teils starken, teils ehemals starken germ. Verben ahd. sāen (8. Jh.), mhd. sæjen, sæwen, sæhen, sæn ‘ausstreuen, säen, besäen’, asächs. sāian, mnl. saeyen, sayen, nl. zaaien, aengl. sāwan, engl. to sow, anord. , schwed. , got. (reduplizierend) saian führen auf germ. *sæ(j)a- und sind verwandt mit lat. serere (sēvī, satum) ‘säen, pflanzen, hervorbringen, zeugen’, aslaw. sěti, russ. séjat’ (сеять), lit. séti, lett. sēt ‘säen’, den unter Saat und Samen (s. d.) genannten Formen und wohl auch mit aind. sī́ram ‘Pflug’, vgl. auch ahd. sāāri ‘Sämann’ (8. Jh.). Man verbindet damit weiterhin (obwohl diese Beziehung nicht unumstritten ist) aind. Formen, die auf eine Ausgangsbedeutung ‘werfen’ weisen, wie aind. sā́yakaḥ ‘Wurfgeschoß, Pfeil’, prásitiḥ ‘das Dahinschießen, Schußbahn, Ansturm, Lauf’ und faßt die in zahlreichen Ablautformen auftretenden Angehörigen beider semantischen Gruppen unter dem gemeinsamen Wurzelansatz ie. *sēi-, *sē-, auch *sei- ‘entsenden, werfen, fallen lassen, säen’ zusammen.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

säen  ●  Saatgut ausbringen fachspr.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›säen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›säen‹.

Verwendungsbeispiele für ›säen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das Korn, das jetzt wuchs, hatten noch die Toten gesät. [Schaper, Edzard: Der Henker, Zürich: Artemis 1978 [1940], S. 415]
Viele haben schon einen gesehen, wie er herrisch den Boulevard herunterkam, Tod und Verderben säend. [Widmer, Urs: Im Kongo, Zürich: Diogenes 1996, S. 87]
Wir müssen säen und haben kein Korn, keinen Dünger und keine Maschinen mehr. [Enzensberger, Hans Magnus: Der kurze Sommer der Anarchie, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1972, S. 200]
Mühsam brach der Mensch die Schollen und säte Körner der Ähren ins Land. [Blunck, Hans Friedrich: Sage vom Reich I, Hamburg: Hanseatische Verlagsanstalt 1941/42, S. 69]
Wie kann sich einer Gras in den Garten säen, Gras ist Unkraut, Gras reißt man aus! [Heller, Gisela: Märkischer Bilderbogen, Berlin: Berlin Verlag der Nation 1978, S. 138]
Zitationshilfe
„säen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/s%C3%A4en>.

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