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scheffeln

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GrammatikVerb · scheffelt, scheffelte, hat gescheffelt
Aussprache 
Worttrennung schef-feln
GrundformScheffel
Wortbildung  mit ›scheffeln‹ als Letztglied: einscheffeln
eWDG

Bedeutung

salopp, abwertend Geld, Reichtümer in großen Mengen einnehmen, zusammenraffen, aufhäufen
Beispiele:
er hat mit seiner Erfindung eine Menge Geld gescheffelt
Geld, Reichtümer scheffeln
der Schlagersänger scheffelte pro Abend 1000 Dollar
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schaff · Schapp · Schäffler · Scheffel · scheffeln
Schaff n. ‘Schöpf-, Messgefäß, Hohlmaß für Flüssigkeiten und Getreide, Bottich, (Wand)schrank’, ahd. scaf (Hs. 12. Jh.), mhd. schaf ‘Gefäß für Flüssigkeiten, Getreidemaß’, asächs. skap ‘Gefäß, Weinfaß’, mnd. schap ‘Schrank, Faß’, nd. Schapp n. ‘Spind, Schrank, Schubfach’, mnl. scap, nl. schap ‘Brett (eines Wandschranks), Schrank’, afries. skep ‘Gefäß’ (westgerm. *skapa-). Herkunft unsicher. Denkbar ist ein Anschluß an die Variante ie. *skā̌b(h)- ‘schnitzend gestalten’ der Wurzel ie. *(s)kē̌p-, *(s)kō̌p-, *(s)kā̌p- ‘mit scharfem Werkzeug schneiden, spalten’ (s. schaffen). Als Ausgangsbedeutung ergibt sich ‘etw. Ausgehöhltes, Ausgeschabtes’, die sich zu ‘Gefäß’ und ‘Behältnis’ sowie (nd.-nl.) zu ‘Schrank’ weiterentwickelt. Schaff ist im heutigen Hd. auf obd. Gebiet begrenzt. Schäffler m. obd. ‘Böttcher, Faßbinder’, spätmhd. scheffelære, scheffeler. Scheffel m. ‘hölzernes Gefäß, Hohlmaß für Getreide, Schöpfgefäß’, ahd. skeffil (8. Jh.), mhd. scheffel, schepfel, asächs. skepil, mnd. schēpel, mnl. scēpel, nl. schepel. Wohl eine Bildung mit dem Suffix für Gerätebezeichnungen germ. -ila- zu ie. *skā̌b(h)- ‘schnitzend gestalten’, einer Variante der oben genannten Wurzel ie. *(s)kē̌p-, *(s)kō̌p-, *(s)kā̌p-. Kaum eine deminutive Ableitung von Schaff. Redensartlich sein Licht (nicht) unter den Scheffel stellen ‘Wissen und Können (nicht) aus Bescheidenheit verbergen’ (16. Jh., nach Matth. 5, 15 f.), das Geld mit Scheffeln messen ‘sehr reich sein’ (19. Jh.). scheffeln Vb. ‘Scheffel füllen’ (17. Jh.). Redensartlich Geld scheffeln ‘Geld in großer Menge einnehmen und anhäufen’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(Gewinn) einstecken · einheimsen · einkassieren · einnehmen · einstreichen · kassieren  ●  (Geld) scheffeln ugs. · Kasse machen ugs. · abräumen ugs.
Assoziationen

(eine) Sammlung anlegen · anhäufen · raffen · sammeln · zusammenbekommen · zusammentragen  ●  zusammenraffen abwertend · zusammenscharren abwertend · äufnen schweiz. · scheffeln ugs. · zusammenkriegen ugs.
Unterbegriffe
  • Philokartie · Postkartenkunde · das Sammeln von Postkarten
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›scheffeln‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›scheffeln‹.

Verwendungsbeispiele für ›scheffeln‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Doch für »fast alle« war das Geld unsichtbar, sie scheffelten es nicht, sie verloren es. [Die Zeit, 16.09.1999, Nr. 38]
Doch für fast alle war das Geld unsichtbar, sie scheffelten es nicht, sie verloren es. [Die Zeit, 22.09.1999, Nr. 38]
Doch seltsamerweise haben immer die anderen das große Geld gescheffelt. [Die Zeit, 20.03.1992, Nr. 13]
Aber natürlich werden wir damit Geld scheffeln, denn darin sind wir gut. [Süddeutsche Zeitung, 20.02.2001]
Schließlich ist ihm das einmalige Talent gegeben, Millionen in einem Spiel zu scheffeln, das er bis heute nicht begriffen hat. [Süddeutsche Zeitung, 22.05.1995]
Zitationshilfe
„scheffeln“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/scheffeln>.

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selten häufig

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