Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

unvergällt

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung un-ver-gällt
eWDG

Bedeutung

nicht vergällt
Beispiele:
unvergällter Äthylalkohol
der Alkohol ist unvergällt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Galle · galle(n)bitter · gallig · vergällen · unvergällt · Gallenkolik · Gallenstein
1Galle f. ‘bittere, gelbflüssige Absonderung der Leber, Gallenblase’. Die germ. Bezeichnungen ahd. (9. Jh.), asächs. galla, mhd. mnd. galle, nl. gal, aengl. gealla, engl. gall, anord. gall, schwed. galla, galle (germ. *gallō-) führen mit verwandten Wörtern in anderen ie. Sprachen wie awest. zāra- ‘Galle’, griech. cholḗ, chólos (χολή, χόλος) ‘Galle, Zorn, Groll’ (s. Cholera), lat. fel (Genitiv fellis) ‘Galle, Bitterkeit, Zorn’, lit. žãlias ‘grün, roh, ungekocht’, aslaw. zelenъ, russ. zelënyj (зелёный) ‘grün’, aslaw. zlъčь, aruss. zъlčь, žъlčь, russ. žëlč’ (жёлчь) ‘Galle’ auf die Wurzel ie. *g̑hel(ə)- ‘glänzen, schimmern’, in Farbbezeichnungen besonders ‘gelb, grün’, bzw. die Varianten *ghel(ə)- oder *g‐ͧhel(ə)- (s. gelb). Die Galle ist somit nach ihrer gelblichgrünen Farbe benannt. In übertragener Verwendung gilt Galle als Symbol der Bitterkeit und Sitz des Zorns und Ärgers. – galle(n)bitter Adj. ‘bitter wie Galle, sehr bitter’ (16. Jh.); substantivisches Gallenbitter(e)n und obd. Gallenbitterin für ‘Gallenflüssigkeit’ ist schon in der 2. Hälfte des 15. Jhs. bezeugt. gallig Adj. ‘Galle enthaltend, galle(n)bitter, voll Bitterkeit und dadurch unfreundlich, bitter spottend’ (16. Jh.), bis ins 19. Jh. auch gallicht. vergällen Vb. ‘(Freude, Leben) verbittern’, mhd. gellen, vergellen ‘bitter wie Galle machen, verbittern’. In neuerer Zeit auch ‘denaturieren’, d. h. ‘Genußmittel ungenießbar machen’; dazu unvergällt Part.adj. ‘unbeschwert, zufrieden’ (18. Jh.), ‘nicht mit Bitterstoffen versetzt’ (19. Jh.); vgl. mhd. unvergellet. Gallenkolik f. Gallenstein m. (beide Anfang 18. Jh.).

Verwendungsbeispiele für ›unvergällt‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Den Film faßt man mit eigenen Händen an beiden Enden und zieht ihn nach großväterlicher Art durch das Spiritusbad, möglichst unvergällt, aus der Apotheke. [Spoerl, Alexander: Mit der Kamera auf du, München: Piper 1957, S. 281]
Den Imkern sollte der Zucker unvergällt zur Verfügung gestellt werden. [Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 12.03.1918]
Zitationshilfe
„unvergällt“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/unverg%C3%A4llt>.

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selten häufig

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