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unwiederbringlich

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung un-wie-der-bring-lich
Wortzerlegung un- wiederbringen -lich
eWDG

Bedeutung

gehoben endgültig vergangen, verloren
Beispiele:
ein unwiederbringlicher Verlust
glückliche, unwiederbringliche Augenblicke, Stunden
ein unwiederbringliches Glück
etw. ist unwiederbringlich vergangen, verloren
Jede Minute, die war, ist unwiederbringlich [ Borchert64]
das … Spannungsverhältnis zwischen Vergangenem und Zukünftigem, Unwiederbringlichem und Lebendigem [ Urania1972]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
bringen · Mitbringsel · umbringen · unwiederbringlich
bringen Vb. ‘herbeischaffen’. Das ursprünglich starke Verb mit schwachen Präteritalformen ahd. bringan (8. Jh.), mhd. bringen, asächs. aengl. bringan, mnd. bringen, engl. to bring, got. briggan hat im Westgerm. ein (ohne Bedeutungsdifferenzierung) im Ablautverhältnis der Kausativa dazu gebildetes schwaches Verb ahd. brengen (9. Jh.), mhd. (md.) brengen, asächs. brengian, mnd. nl. brengen, aengl. brengan (germ. *brangjan) neben sich. Vertreter in den nord. Sprachen fehlen; dän. norw. bringe, schwed. bringa sind aus dem Mnd. entlehnt. Außergerm. Entsprechungen sieht man im Kelt., vgl. kymr. he-brwng ‘bringen, führen’, und in toch. B praṅk-, toch. AB präṅk- ‘entfernen’ und erschließt daraus ie. *bhrenk-, *bhronk- ‘bringen’. Die weitere Herkunft ist nicht geklärt; erwogen wird Zusammenhang mit der Wurzel ie. *bher(ə)- ‘tragen, bringen’. – Mitbringsel n. ‘kleines Reisegeschenk, Souvenir’ (2. Hälfte 19. Jh.), aus mitbringen abgeleitet. umbringen Vb. ‘töten, ermorden’, spätmhd. umbebringen ‘abwenden, abwehren, ums Leben bringen’ (um 1400). unwiederbringlich Adj. ‘unersetzlich, nicht wiederherstellbar’, spätmhd. unwiderbrinclich.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(für immer) verloren · unrettbar (dahin) · unwiederbringlich
Assoziationen

endgültig · final · irreversibel · unumkehrbar · unwiderruflich · unwiederbringlich  ●  nicht mehr zu ändern ugs.
Assoziationen

aus und vorbei · ein für alle mal vorbei · nicht wiederholbar · unwiederbringlich (vergangen)  ●  war einmal und ist nicht mehr ugs.
Assoziationen
  • abgelaufen · beendet · gewesen · herum · passé · vergangen · vorbei · vorbei (sein) mit · vorüber  ●  der Vergangenheit angehören werbesprachlich · passee alte Schreibung bis 2017 · tot und begraben (z.B. Hoffnungen) fig. · Die Zeiten sind vorbei. ugs., Spruch · Geschichte (sein) ugs. · aus (sein) mit ugs. · aus und vorbei ugs. · dahin geh. · das war (ein)mal ugs. · es war einmal (und ist nicht mehr) ugs., Spruch · gelaufen ugs. · rum ugs. · verflossen ugs.

Typische Verbindungen zu ›unwiederbringlich‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›unwiederbringlich‹.

Verwendungsbeispiele für ›unwiederbringlich‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wenn ein kleines Volk jahrhundertelang seine Kultur, seine Literatur, seine Sprache verleugnen muß, geht vieles unwiederbringlich verloren. [Heller, Gisela: Märkischer Bilderbogen, Berlin: Berlin Verlag der Nation 1978, S. 311]
Es ist die Wut des Hauses über seine unwiederbringlich vergangene Zeit. [Die Zeit, 05.02.1998, Nr. 7]
Wer es aus der Hand gibt, ist es unwiederbringlich los, und bislang störte sich niemand daran. [Die Zeit, 04.07.2011, Nr. 27]
Medien kommentierten, das sei ein beispielloses Verbrechen an unwiederbringlichem Kulturgut. [Die Zeit, 14.02.2011, Nr. 07]
Die unschuldigen Zeiten, die noch vor einigen Tagen herrschten, sind unwiederbringlich vorbei. [Die Zeit, 24.09.2001, Nr. 39]
Zitationshilfe
„unwiederbringlich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/unwiederbringlich>.

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