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  • 1walzen, Verb
    1. 1. Metall rotierende, pressende Walzen durchlaufen lassen und so in die gewünschte Form bringen
    2. 2. mit der Walze den Boden, Untergrund bearbeiten, glätten

  • 2walzen, Verb
    1. 1. [umgangssprachlich, veraltend] wandern
      1. schlendern
    2. 2. [umgangssprachlich] Walzer tanzen
      1. ⟨durch einen Raum walzen⟩ Walzer tanzend einen Raum durchqueren

walzen

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GrammatikVerb · walzt, walzte, hat gewalzt
Aussprache 
Worttrennung wal-zen
Wortbildung  mit ›walzen‹ als Erstglied: Walzblech · Walzdraht · Walzeisen · Walzer · Walzgut · Walzprofil · Walzstahl · Walzstraße · Walzwerk · Walzwerker
 ·  mit ›walzen‹ als Letztglied: anwalzen · aufwalzen · auswalzen · breitwalzen / breit walzen · einwalzen · glattwalzen / glatt walzen · niederwalzen · plattwalzen / platt walzen · zerwalzen
eWDG

Bedeutungen

1.
Metall rotierende, pressende Walzen durchlaufen lassen und so in die gewünschte Form bringen
Beispiele:
Eisen, Stahl walzen
der Betrieb hat sich die Aufgabe gestellt, 400 Blöcke Stahl zusätzlich zu walzen
dünn gewalztes Aluminium
2.
mit der Walze den Boden, Untergrund bearbeiten, glätten
Beispiele:
den Acker, das Feld walzen
den Boden für die Saat walzen
eine Straße walzen
ein gewalzter Kiesplatz
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Walze · 1walzen
1Walze f. ‘Rolle’, ahd. walza ‘(Fuß)schlinge, Fessel’ (10. Jh.), frühnhd. walze ‘Falle, Rolle’ (15. Jh.), mnd. walte ‘Rolle, Walze’, aengl. wealte ‘Ring’, anord. vǫlt ‘Rolle, Walze, Winde’ (germ. *waltō f.) stellt sich wie das Adjektiv anord. valtr ‘unstet, wacklig’, aengl. unwealt ‘standfest’ und das unter 2walzen (s. d.) behandelte Verb zu einer Dentalerweiterung der unter 1wallen (s. d.) angegebenen Wurzel ie. *u̯el(ə)-, *u̯lē- ‘drehen, winden, wälzen’. Walze ist wohl ursprünglich ein gedrehtes, gewundenes Instrument (ahd. ‘Schlinge’, s. oben). Die heutige Bedeutung ‘Rolle, zylindrischer Körper’ ist seit frühnhd. Zeit belegt. – 1walzen Vb. ‘mit der Walze (be)arbeiten’ (18. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›walzen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›walzen‹.

Verwendungsbeispiele für ›walzen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Nur ein paar Stunden dauerte es, dann war fast alles platt gewalzt. [Die Zeit, 04.12.1995, Nr. 49]
Solche Bleche lassen sich allerdings nicht walzen, sondern sie müssen aus mehreren Blechen unterschiedlicher Stärke zusammengesetzt werden. [Der Tagesspiegel, 02.10.2004]
Schließlich habe man sich anderthalb Jahre rührend um die Pflanze gekümmert, jeden zweiten Tag gemäht und gewalzt. [Die Welt, 04.03.2006]
Ein großer Teil des produzierten Stahls wird in langen Zügen in die Bundesrepublik transportiert, dort auf modernsten Anlagen gewalzt und wieder hierher gebracht. [Ketman, Per u. Wissmach, Andreas: DDR – ein Reisebuch in den Alltag, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1986, S. 282]
Die Münzen wurden aus dem Metall herausgeschlagen; je dünner das Metall gewalzt war, um so mehr Münzen ließen sich herausschlagen. [Röhrich, Lutz: heraus. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 27738]
Zitationshilfe
„walzen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/walzen#1>.

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walzen

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GrammatikVerb · walzt, walzte, ist gewalzt
Aussprache 
Worttrennung wal-zen
formal verwandt mitWalz
Wortbildung  mit ›walzen‹ als Erstglied: Walzbruder

Bedeutungsübersicht

  1. 1. [umgangssprachlich, veraltend] wandern
    1. schlendern
  2. 2. [umgangssprachlich] Walzer tanzen
    1. ⟨durch einen Raum walzen⟩ Walzer tanzend einen Raum durchqueren
eWDG

Bedeutungen

1.
umgangssprachlich, veraltend wandern
Beispiel:
der berühmte Vagabund, der eben durch Mössel walzte [ PenzoldtPowenzbande89]
schlendern
Beispiele:
die Familien walzen über die Alleen [ WeisenbornMädchen32]
Aber auf dem nächsten Bahnsteig walzt es [das Reisevolk] um so dichter [ F. HartlaubVon unten gesehen144]
2.
umgangssprachlich Walzer tanzen
durch einen Raum walzenWalzer tanzend einen Raum durchqueren
Beispiel:
die beiden sind allein durch den Saal gewalzt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
2walzen · Walzer
2walzen Vb. ‘Walzer tanzen’ (18. Jh.), zuvor ‘sich drehend (hin und her) bewegen, rollen’, auch (landschaftlich) ‘schlendern, müßiggehen, sich herumtreiben’, woraus ‘(als Handwerksbursche) auf der Wanderschaft sein’ (19. Jh.). Auszugehen ist wohl von stark flektierendem (ehemals reduplizierendem) mhd. walzen ‘(sich) wälzen, rollen, drehen, wenden’, das im Frühnhd. zur schwachen Flexion überwechselt (starke Formen bis ins 16. Jh.). Dieses auf schwach flektierendes ahd. walzen ‘wälzen, wegziehen’ (mit nachträglichem Übergang zur starken Flexion) zurückzuführen, ist kaum möglich; vielmehr dürfte ahd. (bair.) walzen als umlautlose Form (infolge von l und Konsonant) von ahd. welzen (s. wälzen) aufzufassen sein. Mhd. walzen ist daher am besten an eine Dentalerweiterung der unter 1wallen (s. d.) angegebenen Wurzel ie. *u̯el(ə)-, *u̯lē- ‘drehen, winden, wälzen’ anzuschließen. Die heutigen Verwendungen gehören mehr oder weniger der Umgangssprache an. ‘Walzer tanzen’ geht zurück auf mhd. walzen ‘sich drehend hin und her bewegen’, nhd. (obd.) ‘mit drehenden Füßen über den Boden schleifen’ (18. Jh.), im Unterschied zu hopsen. Zu walzen ‘auf der Wanderschaft sein’ entsteht die (an 1Walze, s. d., angelehnte) Umschreibung auf der Walze (‘Wanderschaft’) sein (19. Jh.). – Walzer m. ‘Drehtanz im Dreivierteltakt’ (2. Hälfte 18. Jh., sich vom Obd. aus verbreitend), da im Unterschied zu älteren Tänzen mit Hopsern und Stampfschritten hier die Füße Drehbewegungen ausführen.

Typische Verbindungen zu ›walzen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›walzen‹.

Verwendungsbeispiele für ›walzen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wir nähern uns einem jungen Mädchen, machen eine Verbeugung, nennen unsern Namen und walzen los. [Baudissin, Wolf von u. Baudissin, Eva von: Spemanns goldenes Buch der Sitte. In: Zillig, Werner (Hg.), Gutes Benehmen, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1901], S. 29731]
Unsere Deerns wurden dazu eingeladen, und dann wurde gewalzt, daß die Röcke flogen und die Dielen krachten. [Rehbein, Franz: Das Leben eines Landarbeiters. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 44870]
Paul walzte nun nach Luxemburg, machte die Grenzen und kam nach Frankreich. [Traven, B.: Das Totenschiff, Berlin: Büchergilde Gutenberg 1929 [1926], S. 192]
Zitationshilfe
„walzen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/walzen#2>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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