Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

wogen

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GrammatikVerb · wogt, wogte, hat gewogt
Aussprache 
Worttrennung wo-gen
Wortbildung  mit ›wogen‹ als Letztglied: aufwogen · durchwogen · emporwogen · Gewoge · umwogen · vorbeiwogen
eWDG

Bedeutung

gehoben hohe, starke Wellen schlagen
Beispiele:
der Ozean wogte
die wogenden Fluten, Wellen
übertragen sich wie Wogen hin und her, auf und ab bewegen
Beispiele:
die Ähren wogten im Wind
auf dem Platz, durch die Straßen wogte eine nach Tausenden zählende Menschenmenge
über zwei Stunden wogte der Streit, die Diskussion
die Schlacht, der Kampf wogte hin und her
wogender Nebel, Zigarettenrauch
wogende Glockenklänge
wogendes Haar
sein Herz wogte
in seinem Kopf wogte ein wirres Durcheinander von Gedanken und Vorstellungen
es wogte in ihm vor Empörung
Ein Sturm wogte in seiner Brust [ Th. MannZauberb.2,597]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Woge · wogen
Woge f. ‘große (Meeres)welle’. Mnd. wāge ‘bewegtes Wasser’, seit dem 15. Jh. auch ‘Bewegung des Wassers, Welle’, dringt im 13. Jh. rheinaufwärts in md. Gebiet vor, vgl. mhd. (md.) wāge, das mit md. Verdumpfung von ā zu ō (s. Atem) frühnhd. Woge ergibt und durch Luther im 16. Jh. in die Literatursprache eingeführt wird, nun auch mit der Bedeutung ‘Bewegung des Wassers, besonders des Meeres, Wellengang, Welle’. Mit mnd. wāge sind verwandt mnl. wāge ‘hohe Welle, Flut’ sowie ahd. waga (um 1000), mhd. wage ‘Bewegung’ (frühnhd. nicht mehr belegt) und der maskuline a-Stamm (germ. *wēga-) ahd. wāg ‘Woge, stürmisch bewegtes Meer’, auch ‘ruhige Meeresfläche, See’ (8. Jh.), mhd. wāc ‘bewegtes Wasser, Strömung, Flut, Woge, Fluß, Meer, Wasser’, asächs. wāg, aengl. wǣg ‘Woge, Flut’, anord. vāgr ‘Meer, See, Bucht, Flüssigkeit, Eiter’, got. wēgs ‘Brandung, Wogen’. Sie stellen sich mit dem unter bewegen (s. d.) abgehandelten Verb zur Wurzel ie. *u̯eg̑h- ‘bewegen, ziehen, fahren’. Die ursprünglich dem Obd. fremde Form Woge erfährt erst im 18. Jh. schriftsprachliche Verbreitung. – wogen Vb. ‘Wellen schlagen, sich heftig bewegen’ (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(sich) wellen · wallen · wogen
Assoziationen

(sich) heftig heben und senken · wogen

(dahin)treiben · (irgendwo umher)ziehen · (um)wogen · wabern  ●  (herum)spuken ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›wogen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›wogen‹.

Verwendungsbeispiele für ›wogen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sacht wogten die verdorrten, strohgelben Gräser über der glatten Oberfläche. [von Düffel, John: Houwelandt, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2004, S. 284]
Seltsame Bilder des Lebens und der Freude wogten in mir, und ein unbeschreiblicher Rausch der Sinne durchrieselte mich. [Ganghofer, Ludwig: Lebenslauf eines Optimisten. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 26452]
Eine schwammige Menschenmenge wogte hin und her, Fäuste erhoben sich drohend. [Neutsch, Erik: Spur der Steine, Halle: Mitteldeutscher Verl. 1964 [1964], S. 221]
Grauenvoller als die kochende See wogte und schäumte vor dem irrenden Mann das sturmgepeitschte Meer der nackten Dünen. [Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 12.03.1924]
Bis tief in die blasse Sommernacht hinein wogten die erregten Massen schwatzend, singend und trinkend durcheinander. [Huch, Ricarda: Der Dreißigjährige Krieg, Wiesbaden: Insel-Verl. 1958 [1914], S. 6122]
Zitationshilfe
„wogen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wogen>.

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selten häufig

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